Rente für Studenten erst mit 69? Grünen-Politiker hat klare Pläne
Autor: Dominik Jahn
Deutschland, Montag, 23. Juni 2025
Reformen im Rentensystem müssen her. Jetzt könnt es Akademiker treffen.
Das Renteneintrittsalter bleibt ein großes Thema, wenn es um Reformen für die Rente geht. Jetzt hat sich Baden-Württembergs Finanzminister Danyal Bayaz zu Wort gemeldet und dazu eine klare Position bezogen.
Der Grünen-Politiker kann sich gut vorstellen, dass man Studenten erst mit 69 Jahren in den Ruhestand schicken sollte. Bachelor-Absolventen könnten demnach mit 68 Jahren in Rente gehen, Master-Absolventen ein Jahr später.
Studenten kommen erst viel später in einer Arbeit an
In einem Interview mit der WELT und Business Insider, dem Nachrichtenportal für Finanzen, Wirtschaft und Technologie, begründet Bayaz seine Forderung damit, dass Akademiker "erst später auf den Arbeitsmarkt gehen und in den meisten Fällen körperlich weniger im Job belastet sind".
Nicht-Akademiker mit körperlich fordernden Jobs hingegen sollten demnach nicht bis in ein so hohes Alter arbeiten. Bayaz: "Wer mit 16 Jahren eine Ausbildung macht und dann einem körperlich anstrengenden Beruf nachgeht, für den ist arbeiten bis zum gesetzlichen Renteneintrittsalter von bald 67 Jahre schon sehr lange."
Wer kann, muss zukünftig länger arbeiten
Außerdem könnte er sich auch eine grundsätzliche Erhöhung des Renteneintrittsalters vorstellen, machte der baden-württembergische Finanzminister im Interview deutlich: "Wer kann, muss zukünftig länger arbeiten. Wer es nicht kann, natürlich nicht und muss trotzdem abgesichert sein im Ruhestand."
Diskussion um Renteneintrittsalter bleibt
Ein Rentensystem ohne Altersgrenzen hatte zuletzt Enzo Weber, Ökonom am Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) und Professor für empirische Wirtschaftsforschung an der Universität Regensburg gefordert.
Gegenüber IPPEN.MEDIA. machte Weber deutlich: "Mein Rat ist, nicht mehr über Grenzen zu diskutieren. Grenzen rammen einen Pflock ein, daran orientieren sich Menschen".