Riester-Rente kündigen? Vertrag auflösen kann teuer werden – die Alternativen
Autor: Dominik Jahn
Deutschland, Sonntag, 29. Sept. 2024
Die Riester-Rente steht wegen hoher Kündigungszahlen und finanziellen Verlusten in der Kritik. Finanztip zeigt Alternativen auf.
Altersvorsorge ist enorm wichtig. Eine Möglichkeit dafür war für viele Menschen die Riester-Rente. Doch die Kritik daran hat in den vergangenen Monaten immer stärker zugenommen. Schon zu Beginn dieses Jahres deckte eine Studie das Riester-Prinzip als echten Vorsorge-Flop auf. Jetzt zeigt sich in einer Analyse von Finanztip, dass Millionen Verträge bereits gekündigt wurden.
Das Internetportal stützt sich dabei auf Zahlen des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS), des Bundesministeriums der Finanzen (BMF) und der Deutschen Rentenversicherung (DRV). Danach wurden von den mehr als 20 Millionen bis Ende 2023 abgeschlossenen Verträgen bereits rund 4,6 Millionen gekündigt – mit massiven finanziellen Folgen.
Riester-Rente: Vertrag kündigen sorgt für Minusgeschäft
Altersvorsorge-Experte Martin Klotz von Finanztip macht klar: "Die Kündigung eines Riester-Vertrags kommt Sparer teuer zu stehen." Heißt:
- Wer die Riester-Rente kündigt, dem werden alle erhaltenen Zulagen und Steuervorteile von Erspartem abgezogen. Das Restguthaben bekommt man zurück.
Laut Klotz waren das im Schnitt der vergangenen drei Jahre immerhin rund 1.900 Euro pro Vertrag. Außerdem würden die Anbieter meist einen Teil des eingezahlten Geldes ohnehin einbehalten – Provisionen sowie die Verwaltungs- und Fondskosten. Damit droht ein Minusgeschäft.
Alternative zur Kündigung der Riester-Rente
Doch es gibt eine Alternative zur Kündigung der Riester-Rente. Die Finanztip-Experten verweisen auf die Stilllegung des Vertrags. Vorteil der sogenannten Beitragsfreistellung:
- Man zahlt ab sofort kein Geld mehr ein und sorgt stattdessen flexibel und ohne staatliche Förderung weiter für den Ruhestand vor. Die bisher geflossenen Zulagen bleiben auf dem Riester-Konto.