Änderung bei der EC-Karte: Das ändert sich beim Bezahlen mit der Girokarte
Autor: Thomas Grotenclos, Lea Mitulla
Deutschland, Montag, 13. Februar 2023
Zahlreiche Banken werden bald neue Girokarten ausgeben. Bei den Sparkassen haben viele Kunden bereits das neue Modell. Was ändert sich nach dem Aus von Maestro künftig beim Bezahlen?
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- Neue "Sparkassen-Card" für feste Kunden - was ist der Unterschied?
- Das neue Modell ähnelt einer Kreditkarte - birgt aber einige Nachteile
Schon 2021 hatte Mastercard angekündigt, die Maestro-Produkte einzustellen. Dies betrifft hierzulande vor allem die Girocard, ehemals EC-Karte. Der Bundesverband deutscher Banken besteht aber darauf, dass die EC-Karte keineswegs abgeschafft wird - sondern lediglich neue Funktionen bekommt. Was ändert sich also künftig bei der Kartenzahlung?
Ende von Maestro: Das sind die Funktionen der neuen Bankkarten
Die Sparkassen haben für ihre Kundschaft bereits eine neue Lösung gefunden. Aus der ehemaligen EC-Karte der Sparkasse wird demnächst die Visa Debit Card, auch Sparkassen-Card genannt. Nicht alle Sparkassen benutzen die Funktion von Visa, auch die "Mastercard"-Debitkarten-Funktion ist möglich. Jede Sparkasse entscheidet selbst, welchen Anbieter sie wählen. Laut Zahlungsdienstleister S-Payment haben sich bisher circa 60 Prozent der Sparkassen für die Mastercard-Funktion entschieden, 40 Prozent arbeiten künftig mit Visa. Hier wird empfohlen, dass sich die Kunden bei ihrer jeweiligen Sparkasse erkundigen.
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Die neue Karte sollte eigentlich erst Anfang 2023 verteilt werden. Wie die Plattform "finanz-szene.de" berichtet, haben aber bereits Ende November 2022 erste Sparkassen-Kunden die Debitkarte erhalten. Mit der Karte soll das Bezahlen im Internet vereinfacht werden und sie kann weltweit genutzt werden, wie es zuvor schon die Maestro-Funktion ermöglicht hat. Die neue Sparkassen-Card verfügt zusätzlich über eine Funktion, um mobil zu bezahlen. Damit können Apple Pay und die vergleichbare Funktion von Android genutzt werden.
Die Debitkarte kommt einer Kreditkarte sehr nahe, allerdings werden alle getätigten Zahlungen direkt vom Girokonto abgebucht. Bei einer Kreditkarte erfolgt die Abbuchung der Beträge lediglich einmal im Monat. Das Äußere der Debitkarte ist aber fast identisch: eine 16-stellige Kartennummer, ein Ablaufdatum und eine dreistellige Prüfzahl sind darauf zu finden. Letztere kommt vor allem beim Online-Shopping zum Einsatz und soll das Bezahlen sicherer machen. Sowohl die Maestro-Funktion als auch das Symbol fallen dafür auf der Karte weg.
Viele Banken hängen hinterher: Mastercard gewährt Aufschub
Von der Neuerung sind natürlich nicht nur die Sparkassen betroffen, sondern auch viele andere Banken. Die Sparkassen sind aber laut einem Bericht des "Handelsblatt" schon besonders weit bei der Umstellung. Deshalb haben viele Kunden die Girokarte mit neuer Funktion schon vor 2023 erhalten, zum Beispiel bei den Sparkassen Siegen oder Niederbayern-Mitte.
Der Zeitplan von Mastercard sieht bislang vor, dass ab Juli 2023 keine Karten mit Maestro-Funktion mehr ausgegeben werden. Die rund 100 Millionen alten Karten, die in Deutschland noch im Umlauf sind, können aber noch bis Ablauf der Gültigkeit benutzt werden. Da die Girocard meist vier Jahre gilt, würde sie erst ab 2027 endgültig verschwinden.