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Schwarzer Nachtschatten: Vorsicht, giftig! Von dieser Pflanze solltest du dich fernhalten


Autor: Agnes Wilms

Deutschland, Dienstag, 17. August 2021

Der Schwarze Nachtschatten ist eine umstrittene Pflanze, die man besser kennen sollte. Warum das so ist, erfährst du hier.
Die Beeren des Schwarzen Nachtschattens sind im unreifen Zustand giftig.


  • Schwarzer Nachtschatten breitet sich aus
  • Seine unreifen Beeren sind giftig
  • Auch als Unkraut im Garten zu finden
  • Blätter und reife Beeren werden in verschiedenen Kulturen als Nahrung genutzt

Der Schwarze Nachtschatten ist eine Pflanze aus der Familien der Nachtschattengewächse, zu der beispielsweise auch Tomaten oder Kartoffeln gehören. Der Schwarze Nachtschatten blüht von Juli bis Oktober. Die Blüten sind weiß und relativ auffällig. Nach der Blütezeit reifen die etwa erbsengroßen Beeren, die sich von Grün auf Schwarz verfärben. Der Schwarze Nachtschatten hat ein großes Verbreitungsgebiet. Er dient in verschiedenen Teilen der Welt sowohl als Heilpflanze als auch als Nutzpflanze. Wie die Giftzentrale Bonn berichtet, ist es dennoch ratsam, die Finger von dem Gewächs zu lassen. Bereits fünf bis zehn Beeren können für einen Erwachsenen giftig sein. Die Folgen einer Vergiftung: Benommenheit, Angstzustände, roter Kopf, Krämpfe, Herzprobleme, hoher Puls, Bewusstlosigkeit, Brechdurchfall und Atemnot.

Schwarzer Nachtschatten: Giftpflanze oder Nahrungsmittel?

Laut Giftzentrale enthält die Pflanze Nachtschattenalkaloide, wie beispielsweise Saponine oder Solanin. Reife Beeren des Schwarzen Nachtschattens verlieren ihre Giftigkeit weitestgehend, genauso gealterte Pflanzen. Zudem nimmt man an, dass die schwankende Giftigkeit des Schwarzen Nachtschattens mit dem Klima, dem Standort und dem Bodentyp zu tun hat, wo er gerade wächst. Das wäre zumindest eine Erklärung, warum seine Blätter in einigen Teilen der Welt als Gemüse gegessen werden und die Pflanzen in anderen Gegenden als giftig gilt.

Den Schwarzen Nachtschatten findet man fast auf der ganzen Welt. Er wächst in ganz Europa, großen Teilen Afrikas, dem Mittleren Osten, Indien, China, Australien, Neuseeland und Nordamerika. In Neuseeland und Australien wurde der Schwarze Nachtschatten eingeschleppt.

Der Schwarze Nachtschatten stellt keine größeren Ansprüche an seinen Lebensraum. Einzig längere Trockenheitsphasen kann er nicht vertragen. Oft findet man die Pflanze als Wegbegleiter an Straßenrändern, entlang von Bahndämmen, in wilden Hecken, an Waldrändern oder in der Nähe von Gewässern.

Die Bedeutung des Schwarzen Nachtschattens in der Welt

In allen Teilen Afrikas werden die reifen Früchte des Schwarzen Nachtschattens gerne gegessen. Des Weiteren werden seine spinatähnlichen Blätter in der dortigen Küche verwendet. Um Vergiftungen vorzubeugen, wird bei der Zubereitung das Kochwasser öfter gewechselt oder sogar Milch zum Kochen verwendet.

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In Malawi wird den Blättern des Schwarzen Nachtschattens pflanzliche Asche, Natriumcarbonat, Erdnussbutter und Salz beigefügt. Ein afrikanischer Volksglaube sagt, dass Kinder, die regelmäßig Speisen mit Schwarzem Nachtschatten verzehren, von diversen Krankheiten verschont bleiben.

In Nordamerika heißen die reifen Beeren des Schwarzen Nachtschattens "Wonderberry" und werden dort zu Konfitüre zubereitet. Außerdem isst man die Beeren gerne in Indien, China, Russland und Kasachstan. In vielen verschiedenen Kulturen wird der Schwarze Nachtschatten als vielseitige Heilpflanze eingesetzt. 

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