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Papiertonne: Muss man große Kartons und Verpackungen zerkleinern?


Autor: Michelle Sarafski

Deutschland, Dienstag, 22. April 2025

Die Papiertonne wurde gerade geleert und ist nach ein paar Tagen schon wieder randvoll? Gerade in Mehrfamilienhäusern kommt das gar nicht so selten vor. Grund dafür sind Kartons oder Verpackungen, die unzureichend oder gar nicht zerkleinert werden. Sind Mieter verpflichtet, großen Papiermüll zu zerkleinern?
Muss man Kartons und Verpackungen zerkleinern, wenn man sie in die Altpapiertonne wirft?


Besonders in Mehrfamilienhäusern, aber auch in Wohnsiedlungen, tritt dieses Problem häufig auf. Die Papiermülltonnen oder -container sind ständig überfüllt. Hauptproblem: Große Kartons und sperrige Verpackungen werden nicht genug oder sogar gar nicht zerkleinert in die Altpapiertonne geworfen und füllen dann diese viel zu schnell.

Nicht selten kommt es deshalb zu verärgerten Anwohnern oder gar Konflikten im Haus und Nachbarschaft. Aber gibt es eigentlich Regeln für das Zerkleinern von Papiermüll? Und drohen Strafen, wenn man sich nicht daran hält? 

Altpapiertonne: Ist das Zerkleinern von Kartons Pflicht?

Vorab: Ein Gesetz, Papiermüll vor dem Wegwerfen zu verkleinern, gibt es nicht. Es besteht jedoch das "Gebot der Rücksichtnahme", welches Nachbarn in einem Mehrparteienhaus oder einer Gemeinde beachten sollten. Dieses Gebot besagt, dass Nachbarn aufeinander Rücksicht nehmen und gemeinsame Ressourcen, wie Mülltonnen, sinnvoll nutzen sollten.

Das Gebot lässt sich also auch in Bezug auf die Müllentsorgung in der Nachbarschaft anwenden. Großer, sperriger Papiermüll wie Pakete oder größere Verpackungen sollten deshalb nur zerrissen oder zerdrückt in die Papiertonne oder den Container geworfen werden. So wird sichergestellt, dass die Papiertonne nicht so schnell voll wird und keine Konflikte entstehen. 

Auch Entsorgungsbetriebe fordern ihre Kunden dazu auf, ihre Kartons zu zerkleinern, bevor sie in die Tonne geworfen werden. Denn oft tritt auch das Problem auf, dass der Deckel des Altpapierbehälters nicht mehr richtig geschlossen werden kann, wenn dieser überfüllt ist. Zudem kann leicht Müll aus der Tonne herausfallen und liegt dann einfach auf dem Boden herum. Zerkleinert man seine Kartons und die Tonne reicht trotzdem nicht für das gesamte Haus, raten Entsorgungsunternehmen zu einem größeren Container. In vielen Gemeinden und Kommunen fallen hierfür auch keinerlei Kosten an.

Altpapier voll - im schlimmsten Fall bleiben die Tonnen stehen

Hat man in seinem Alltag nicht genügend Zeit oder Lust, größere Verpackungen und sperrige Kartons zu zerkleinern, kann man diese auch zu einem Wertstoffhof oder einem Abfallentsorgungszentrum bringen. Dort kann man seinen Müll ganz kostenlos entsorgen. Doch selbst hier wird man manchmal dazu aufgefordert, seine großen Kartons zu verkleinern.

Abgesehen von Konflikten innerhalb eines Wohnhauses oder einer Kommune drohen nur Konsequenzen, wenn der Altpapiercontainer voll ist und Kartons daneben gestellt werden. In dem Fall kann die Hausverwaltung eine Ermahnung erteilen. Denn der überschüssige Müll könnte im schlimmsten Fall den Müllfahrzeugen den Weg versperren und dazu führen, dass sich die Mitarbeiter der Entsorgungsbetriebe weigern, die Mülltonne zu leeren. Außerdem kann in vielen Fällen der Hausmeister mit der Arbeit konfrontiert werden, die Pappe zu zerkleinern, was ebenfalls zu Konflikten führen kann. 

Zusammenfassend lässt sich festhalten: Auch wenn es kein Gesetz gibt, dass die Zerkleinerung von Kartons und Verpackungen vorschreibt, bleibt vielen Bewohnern doch einiges an Arbeit, Zeit und Nerven erspart, wenn sie gleich ihren Papiermüll zerkleinern oder zerdrücken.