Elektroschrott einfach im Supermarkt abgeben: Neue Regeln bei der Entsorgung von Elektrogeräten
Autor: Klaus Heimann
Deutschland, Freitag, 08. Juli 2022
Seit dem 1.Juli gibt es neue Regeln zur Entsorgung von Elektrogeräten. Unter anderem müssen Supermärkte Altgeräte zurücknehmen, was Verbraucher*innen zu Gute kommt.
- Wiederwertbare Stoffe im Elektroschrott
- Die Reyclingquote in Deutschland darf sich verbessern
- Der Handel zieht mit
- Feinheiten sind zu beachten
- Besonderheiten im Online-Handel
In einem alten Föhn oder einem kaputten Toaster stecken noch wiederverwertbare Stoffe, zum Beispiel Metalle. Defekte Elektrogeräte gehören deshalb nicht auf den Müll. Die Recycling-Quote ist in Deutschland aber viel zu gering. Sie muss sich deutlich verbessern. Deshalb gibt es jetzt neue Sammelstellen.
Deutschland braucht einen neuen Schub beim Recyling
Es fallen große Mengen Elektroschrott an. Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, wurden im Jahr 2018 insgesamt 853.000 Tonnen Elektro- und Elektronikgeräte entsorgt, das sind rund 10,3 Kilogramm pro Kopf. Die Deutschen schafften es aber jeweils nur bei knapp 1,5 Kilogramm, den Schrott wieder einzusammeln. Über 2,5 Millionen Tonnen Elektrogeräte wurden verkauft. Nicht einmal die Hälfte der verkauften Geräte wird derzeit zurückgegeben. Bei einem Vergleich in der EU liegt Deutschland mit einer Sammelquote von 36,9 Prozent nur auf dem sechsten Platz. Am besten steht Kroatien mit 83,4 Prozent Rücklaufquote da.
Video:
Die Sammelmenge der Altgeräte steigt zwar an und lag 2020 erstmals über einer Million Tonnen. Allerdings werden immer mehr Elektrogeräte verkauft, sodass die Sammelquote (bezogen auf den Verkauf der letzten drei Jahre) "hinterherhinkt". Damit ist Deutschland meilenweit von der EU-weit vorgeschriebenen Sammelquote von 65 Prozent entfernt.
In Deutschland ist also noch einiges zu tun, deshalb ist die Neufassung der Elektroschrottverordnung ein richtiger Weg.
Der Handel zieht mit
Die Bundesregierung hat das Elektronikgerätegesetz („Gesetz über das Inverkehrbringen, die Rücknahme und die umweltverträgliche Entsorgung von Elektro- und Elektronikgeräten“- ElektroG) überarbeitet und einer europäischen Richtlinie angepasst. Mit dem neuen Rechtsrahmen sollen künftig weniger Altgeräte im Hausmüll landen. Umweltfreundlich entsorgt, so hofft das Bundesumweltministerium, sind viele Materialien wieder verwertbar.
Eierkocher, Lockenstäbe, Mixer und andere Elektrokleingeräte gibt es nicht nur im Elektronikhandel, sondern ebenso bei großen Lebensmittelmärkten und Discountern zu kaufen. In Zukunft kannst du deine Altgeräte auch dort zurückgeben.