Großer Müll-Irrtum: Was auf keinen Fall in den Gelben Sack darf
Autor: Rebecca Fuchs
Deutschland, Donnerstag, 15. Mai 2025
Kunststoffverpackungen richtig zu recyceln, spart wertvolle Ressourcen. Aber Vorsicht: Nicht alles aus Plastik gehört in die Gelbe Tonne oder den Gelben Sack.
Für jede Tonne Kunststoffverpackung werden zwei Tonnen Erdöl benötigt. Dabei verbraucht die Gewinnung und Verarbeitung des fossilen Rohstoffs viel Energie und CO₂. Wirft man die Verpackungen dann anstatt in die "Gelbe Tonne" oder den "Gelben Sack" in den Restmüll, werden die Rohstoffe verbrannt und gehen verloren. Trennt man stattdessen richtig, kann der Rohstoff wiederverwendet werden. "Das schont Klima und Ressourcen", erklärt die Fachseite Mülltrennung-wirkt.
Jeder Einzelne kann bei diesem Recyclingprozess mitwirken, indem wir unseren Müll richtig trennen. Besonders wichtig beim Verpackungsrecycling: Die Gelbe Tonne nicht mit einem Abfall für Plastik verwechseln!
Müll-Irrtümer aufgeklärt: Was darf alles in die Gelbe Tonne?
In die Gelbe Tonne oder Sack gehören laut dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) nur Leichtverpackungen wie Plastikbecher, Alufolien oder Plastiktüten. Zu den Leichtverpackungen zählen alle Verpackungsmaterialien, die nicht aus Glas oder Papier sind, also alles, was ein Produkt schützt und aus Kunststoff, Metall oder Naturmaterialien ist. Auch Konservendosen aus Weißblech oder Getränkekartons aus Verbundstoffen dürfen laut Mülltrennung-wirkt in die Gelbe Tonne beziehungsweise den Gelben Sack.
Oft ist ein grüner Punkt auf den Verpackungen: doch Vorsicht! Nur deshalb gehört die Verpackung nicht direkt in die Gelbe Tonne. Denn das Symbol ist lediglich das Markenzeichen des dualen Systems, einem weiteren Abfallentsorgungssystem neben dem öffentlich-rechtlichen. Dieses "organisiert bundesweit die Sammlung, Sortierung und Verwertung gebrauchter Verkaufsverpackungen", erläutert der Grüne Punkt. Wichtig dabei ist, dass es auf das Verpackungsmaterial selbst ankommt, denn das duale System recycelt auch Glas und Altpapier. Und auch Leichtverpackungen ohne das Symbol dürfen in die Gelbe Tonne.
Auf keinen Fall in die Gelbe Tonne oder den Gelben Sack gehören Kinderspielzeug aus Plastik, Kleiderbügel, Bioabfälle, Schaumstoffmatratzen oder Elektrogeräte, erklärt die Stadt Bamberg. Auch Spraydosen sollen anderweitig entsorgt werden, da sie unter Druck stehen. Dadurch könnten sich die Dosen in der Sonne entzünden oder sogar explodieren. Sprühsahne ist dabei jedoch eine Ausnahme und darf schon in die Gelbe Tonne. Und auch Pflanztöpfe und Pflanzentrays, welche man meist als Transportverpackung von der Gärtnerei bekommt, sollen in die Gelbe Tonne. Auch bei der Biotonne wird häufig falsch getrennt, deshalb gibt es ab Mai 2025 strengere Regeln und saftige Bußgelder.
Noch besser Müll recyceln: Trennen vor dem Trennen
Um bei der Mülltrennung effektiv zu helfen, sollte man die verschiedenen Einzelteile der Verpackung zusätzlich noch trennen. Beispielsweise ist bei einem Joghurtbecher der Becher selbst vorwiegend aus Kunststoff, der Deckel aber aus Aluminium und die Ummantelung womöglich noch aus Papier. Weil die Maschinen in der Recyclinganlage die verschiedenen Materialien nicht mehr trennen können, sollte man Becher und Deckel (und gegebenenfalls auch noch das Papier) getrennt voneinander wegwerfen, rät das Portal Mülltrennung-wirkt.
Wichtig für das effektive Ressourcen-Einsparen ist laut den Experten zudem, die Verpackungen geleert, aber nicht gespült zu entsorgen. Vorheriges Spülen würde zu viel Wasser und Energie kosten, auch weil die Verpackungen in der Recyclinganlage noch gespült werden. Auch sollte man einzelne Becher nicht fest ineinander stecken, da sie noch eine Sortieranlage durchlaufen müssen, erläutert Mülltrennung-wirkt. Einfach leer, getrennt und einzeln ist daher der bestmögliche Weg den Recyclingprozess zu unterstützten. Und auch bei Altkleidern sollte man auf richtiges Recyceln achten - hier hat eine EU-Vorgabe zu Jahresbeginn auch in Deutschland für Verwirrung gesorgt.