Gewitter auf dem Festival: Sicherheitstipps und richtiges Verhalten
Autor: Thomas Grotenclos
Deutschland, Donnerstag, 05. Juni 2025
Auf Festivals locken Musik und Kultur tausende Besucher an, doch Naturgewalten können die Freude trüben. Gute Vorbereitung schützt vor den unberechenbaren Launen des Wetters.
Stürme und Gewitter sind Risikofaktoren bei Open-Air-Festivals. Im Falle eines Sturms sollten Zelte ausreichend geschützt und sicher befestigt sein. Bei Sturmwarnungen ist Abstand zu Bühnen, Lautsprechern und Lichtanlagen notwendig.
Bei Gewitter bieten Autos den besten Schutz. Während des Festivals sollte die aktuelle Wetterlage stets im Blick behalten werden. Regenausrüstung und wasserfestes Zelt sind essenziell. Die Festival-Organisatoren informieren über aufkommende Unwetter und bieten in Notfällen Hilfe an. Am Wochenende stehen die 270. Bergkirchweih in Erlangen an und das bekannte Festival Rock im Park in Nürnberg - für beide Veranstaltungen ist schlechtes Wetter gemeldet.
Richtiges Verhalten bei Sturm auf dem Festival
Wenn es auf einem Festival zu einem leichten Sturm kommt, dann ist das noch kein Grund zur Sorge. In der Regel treten die Bands weiter auf, allerdings solltest du darauf achten, dass dein Zelt ausreichend geschützt ist. Stelle es nie erhöht auf und platziere es beim Aufbau am besten hinter einem Auto oder eng an anderen Zelten, damit der Wind weniger Angriffsfläche hat. Achte zudem darauf, dass dein Zelt faltenfrei aufgestellt ist. Je straffer der Stoff ist, desto weniger kann er sich bei Sturm verbiegen oder ausdehnen. Bringe das Zelt mit ausreichend Heringen fest am Boden an und achte auch darauf, dass das Außenzelt möglichst eng am Innenzelt anliegt. Dazu kannst du beispielsweise Klett- oder Klebestreifen nutzen.
Die Sturmleinen solltest du abspannen und sicher im Boden verankern. Du kannst die Heringe zusätzlich mit Gegenständen beschweren. Sollte der Sturm stärker werden oder es vom Veranstalter sogar eine Sturmwarnung geben, dann gilt es ausreichend Abstand zu Bühnenaufbauten, Lautsprechern und Lichtanlagen einzuhalten. Der TÜV Nord warnt ebenso vor sich lösenden Bauteilen oder herumfliegenden Zelten. Trotz aller Sicherheitsmaßnahmen gibt es immer ein Risiko, dass Teile abstürzen können. Auch in der Nähe von großen Bäumen solltest du vorsichtig sein, Äste können herabstürzen. Durch den Veranstalter kann es auch zu einer Räumung des Geländes kommen, darüber wirst du per Lautsprecher auf allen Festivals informiert und auch die großen Bildschirme weisen darauf hin.
Bewahre in diesem Fall Ruhe, gehe jedoch zügig Richtung Ausgang. Orientiere dich an den Notausgangsymbolen. Im besten Fall hast du dir bereits im Vorfeld eine Orientierung über das Gelände verschafft und weißt, wo sich Fluchtwege befinden. Auch mit einem gefährlichen Besucherverhalten muss gerechnet werden, da viele Menschen im Notfall irrational handeln. Befolge die Anweisungen des Veranstalters, dieser hat im Vorfeld ein Sicherheitskonzept erarbeitet, dass von der regionalen Behörde abgesegnet wurde und Besucher*innen schützt.
Gewitter und Blitze: So verhältst du dich auf einem Festival richtig
Häufig geht ein Sturm einher mit Gewitter und Blitzen. Unwetter kündigen sich in der Regel an, daher solltest du während des Festivals immer die aktuelle Lage im Blick behalten. Auch bei Blitzen ist es sinnvoll, sich von der Bühne zu entfernen, da sie sich durch ihre Höhe von der Umgebung abhebt und Blitze hier eher einschlagen. Selbiges gilt für Sperrzäune, meide diese Bereiche weiträumig. Den besten Schutz findest du bei einem Gewitter im Auto.
Wenn du nicht selbst mit dem Auto angereist bist, dann kannst du auch bei anderen Besucher*innen einen Platz finden. Per Warnblinker kannst du auf freie Plätze in deinem Fahrzeug hinweisen, rein rechnerisch gibt es ausreichend PKW-Plätze für alle Besucher. Im Auto befindest du dich in einem faradayschen Käfig, die Blitze werden abgeleitet und auch vor Wind und herumfliegenden Gegenständen bist du geschützt. Das Zelt ist spätestens bei einem Gewitter kein sicherer Ort mehr.