Zerebelläre Ataxie: Forscher entdecken neuartige Krankheit - so gefährlich ist sie
Autor: Susi Geus
Deutschland, Freitag, 02. August 2024
Bei einigen Patienten im Alter von 18 bis 34 Jahren entdeckten Wissenschaftler der medizinischen Hochschule Hannover eine bisher unbekannte Erkrankung des Kleinhirns.
- Was ist zerebelläre Ataxie?
- Welche Symptome zeigen sich?
- Ursachen der Ataxie
- Gibt es eine Behandlung?
Wissenschaftler der medizinischen Hochschule Hannover haben bei jungen männlichen Patienten eine neue Form der zerebellären Ataxie gefunden. Der Begriff Ataxie kommt aus dem Griechischen und bedeutet soviel wie fehlende Ordnung oder Unregelmäßigkeit. Ataxien können die verschiedensten Ursachen haben. In unserem Fall wird die Unordnung von einem Defekt des Kleinhirns ausgelöst. Es gibt verschiedene Ausprägungen.
Was ist zerebelläre Ataxie?
Die Muskelbewegungen deines Körpers werden vom Kleinhirn gesteuert. Es sitzt im hinteren Teil des Schädels und sorgt für die Feinabstimmung von Bewegungsabläufen, die sogenannte Koordination. Außerdem ist es zuständig für die Regulierung und Aufrechterhaltung der Muskelspannung. Das bedeutet, auch wenn du dich nicht bewegst, muss dein Körper eine gewisse Grundspannung aufbringen, um z. B. geradezustehen.
Ist das Kleinhirn erkrankt, bekommst du vielleicht Sehstörungen und kannst dich nicht mehr richtig bewegen. Manchmal treten auch Sprachstörungen auf. Die Feinmotorik kann ebenfalls gestört sein, sodass dir das Greifen schwerfällt.
Diese Art der Erkrankung nennt man Ataxie. Anfang des Jahres 2024 haben Ärzte aus Hannover bei einigen jungen Männern eine besondere, neue Form dieser Krankheit festgestellt, die durch einen bestimmten Autoantikörper hervorgerufen wird.
Wie verläuft die Krankheit?
Die Krankheit verläuft von Person zu Person sehr unterschiedlich. Die meisten Fälle von zerebellärer Ataxie beginnen unauffällig und langsam über Jahre hinweg. In den frühen Stadien können die Anzeichen schwach sein oder sie werden gar nicht bemerkt. Dies führt teilweise zu einer verspäteten Diagnose, da die Symptome als normale Alterserscheinungen oder andere Gesundheitsprobleme fehlinterpretiert werden.
Mit der Zeit verschlechtert sich der Allgemeinzustand und die Mobilität. Die Koordinationsprobleme beim Gehen und Bewegen führen vermehrt zu Stürzen. Die Muskelschwäche kann sich verstärken und für die Patienten wird das Alltagsleben zur Herausforderung.