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Zähne und Gesundheit: Gin und Sekt schädigen die Zähne - Bier soll besser sein


Autor: Thomas Grotenclos

Deutschland, Dienstag, 21. Februar 2023

Mancher Alkohol wirkt sich negativ auf die Gesundheit der Zähne aus. Jedoch gibt es hier Unterschiede: Warum sind Sekt und Gin schlimmer für unsere Zähne als beispielsweise Bier? Das steckt dahinter.
Ist Bier besser für die Zähne als Sekt oder Gin?


  • Erosionen werden durch säurehaltige Getränke und Speisen ausgelöst
  • Schmelz und Dentin werden dadurch aufgeweicht
  • Neben Karies ist es eine Hauptursache für ungesunde Zähne

Gin und Sekt schädigen den Zähnen deutlich mehr als Bier oder Glühwein. Ist Bier deshalb besser für unsere Zähne und was steckt überhaupt dahinter? Hier eine Übersicht.

Sekt und Gin enthalten besonders viel Säure

Gerade auf Feiern, wie zum Beispiel an Silvester, auf Hochzeiten oder runden Geburtstagen, werden sehr gerne Sekt und Gin getrunken. Doch diese Getränke sind besonders säurehaltig. Die Säure greift den Zahnschmelz genauso an wie Zucker und ist ebenso schädlich.

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Während bei zuckerhaltigen Getränken und Speisen, der Zucker zunächst im Mund verstoffwechselt und zu Säure wird, ist diese in Sekt und Gin bereits enthalten. 

Wenn du immer wieder daran nippst, sind die Zähne einer dauerhaften Säurekonzentration ausgesetzt. Bis sich die Zähne von dieser Säure-Explosion erholt haben, kann es bis zu mehrere Wochen dauern. 

Bier und Glühwein sind milder

Bier und auch der im Winter gerne getrunkene Glühwein sind dagegen deutlich milder und sorgen für weniger Erosionen. Positiv wirken sich diese Getränke aber auch nicht auf die Zähne aus, da Zucker enthalten ist. Der Alkohol selbst schadet dem Zahnschmelz nicht direkt. 

Wenn du deine Zähne also schonen möchtest oder dein Zahnschmelz bereits beschädigt ist, solltest du also statt Gin und Sekt eher auf Bier und Glühwein zurückgreifen, wenn du unbedingt Alkohol konsumieren möchtest. Bier ist zwar auch sauer und hat einen pH-Wert von vier, allerdings erodiert es die Zähne nicht.

Das liegt vermutlich am enthaltenen Kalzium sowie den Proteinen. Diese könnten die Zähne ummanteln und die Stellen, die sonst durch die Säure angegriffen werden, möglicherweise schützen.

Ist Zucker für die Erosion verantwortlich?

Bei der Entstehung von Karies wird Zucker von den Bakterien im Mund verarbeitet und als Abbauprodukt entsteht Säure. Durch Gin und Sekt entsteht dagegen eine Erosion, welche die Zähne direkt beschädigt, auch ohne Bakterien. In einer Studie dazu wurde festgestellt, dass die Schäden durch Säure im Alter stark zunehmen. 

Bei den Zwölfjährigen hatten nur drei Prozent direkte Schäden durch Säure. Bei den 35-jährigen Probanden waren es bereits fast ein Drittel und bei den Älteren sogar noch mehr. Säurehaltige Getränke sind eine Ursache dafür. 

Wer dem entgegenwirken möchte, der sollte zunächst darauf achten, was getrunken und gegessen wird und hin und wieder mal verzichten. Ansonsten hilft temporär auch ein zuckerfreier Kaugummi, da die Speichelproduktion angeregt wird. Auch gut ist regelmäßiges Zähneputzen mit einer fluoridhaltigen Zahnpasta. Schäden durch eine Erosion zu reparieren, dauert jedoch Monate.