Vitamin K in Lebensmitteln - so hilft es Blutgerinnung und Knochenstoffwechsel
Autor: Bianca Bonacci
Deutschland, Freitag, 11. August 2023
Grundsätzlich ist Vitamin K für die Blutgerinnung wichtig und spielt auch eine Rolle beim Knochenstoffwechsel.
Grundsätzlich spielt Vitamin K eine wichtige Rolle für die Blutgerinnung. Auch beim Knochenstoffwechsel gehören die K-Vitamine zu entscheidenden Faktoren. Jetzt gelang es einem Forschungsteam eine weitere wichtige Funktion von Vitamin K zu beweisen und gleichzeitig ein bisher unbekanntes Enzym zu identifizieren.
Bei Erkrankungen, die mit einer bestimmten Form des natürlichen Zelltods zusammenhängen, könnte diese Entdeckung neue Therapieoptionen eröffnen.
Wie wirkt Vitamin K im Körper? In diesen Lebensmitteln steckt es
Die Vitamine A, D und E sind dir wahrscheinlich als fettlösliche Vitamine bekannt. Vergessen wird allerdings oft das Vitamin K. Der Begriff Vitamin K umfasst dabei eine Gruppe von Verbindungen, zu denen auch das Vitamin K1 (Phyllochinon) und das Vitamin K2 (Menachinon) gehören. Der Vollständigkeit halber sei noch das Vitamin K3 (Menadion) erwähnt, das ausschließlich synthetisch hergestellt und heute nur noch als Zusatzstoff für Tierfutter verwendet wird.
Vitamin K1 - wichtig für Blut und Gefäße: Besonders reich an Vitamin K1 sind grüne Gemüsesorten wie Spinat, Brokkoli oder Grünkohl. Hier reichen schon kleine Mengen von bis zu 100 Gramm aus, um den Körper ausreichend zu versorgen. Zu den wichtigsten Aufgaben von Vitamin K1 gehört die Bildung von Gerinnungsfaktoren aus inaktiven Vorstufen. Bei einem Vitamin-K-Mangel kann das Blut bei einer Verletzung nicht so gut gerinnen und die Blutung stoppt langsamer. Zudem verhindert es Kalkablagerungen in Blutgefäßen und schützt somit vor Arteriosklerose.
Vitamin K2 - wichtig für den Knochenstoffwechsel: Unsere Darmbakterien im Dickdarm sind zwar in der Lage, Vitamin K2 herzustellen, es wird jedoch nur unzureichend vom Körper aufgenommen. Vitamin K2 findet sich hauptsächlich in tierischen Nahrungsquellen wie in Milchprodukten, Fleisch und Eiern oder in fermentierten Lebensmitteln wie Sauerkraut oder gereiftem Käse. Vitamin K2 ist wichtig für das Skelett und wirkt unterstützend bei dem Erhalt der Knochendichte und dem Knochenumbau, indem es die Regulierung, den aktiven Transport und die Verteilung von Kalzium fördert. Besonders gut verfügbar für den Körper ist Vitamin K2 in seiner Menachinon-7 oder MK-7-Form. Es findet sich häufig in Nahrungsergänzungsmitteln in Kombination mit Vitamin D, da beide zusammen den Knochenstoffwechsel effektiver unterstützen.
Warum wurde Vitamin K Gegenstand wissenschaftlicher Forschung?
Pro Sekunde sterben bei einem gesunden Menschen Millionen Zellen ab. Was sich zunächst dramatisch anhört, ist jedoch wichtig für einen gesunden Organismus. Denn beim sogenannten programmierten Zelltod, der medizinisch als Apoptose bezeichnet wird, begehen Körperzellen sozusagen Selbstmord, wenn sie ihre Lebensdauer überschritten haben oder gefährlich sind. Sie zerfallen und neue, funktionsfähige Zellen treten an ihre Stelle. Bei bösartigen Tumorzellen ist dieser programmierte Zelltod erwünscht, da ein unkontrolliertes Wachstum dadurch verhindert wird. Es gibt jedoch Erkrankungen, bei der eine vorzeitige oder verstärkte Apoptose zur Verschlimmerung der Symptome führen kann.
Bei der sogenannten Ferroptose handelt es sich um eine erst 2012 entdeckte Form des Zellsterbens, die an verschiedenen krankheitsfördernden Prozessen beteiligt ist. Hierbei wird die Zellmembran einer Zelle durch bestimmte Prozesse zerstört. Eisen spielt hier eine wichtige Rolle, weshalb diese Form des natürlichen Zelltods als Ferroptose bezeichnet wird, denn das lateinische Wort "ferrum" bedeutet Eisen. Die Ferroptose wird als beschleunigender Faktor bei der Alzheimer-Erkrankung, bei akuten Verletzungen von Organen und weiteren Krankheiten beschrieben. Somit gilt die Verringerung der Ferroptose als hoffnungsvoller Ansatz bei der Therapie vieler degenerativer Erkrankungen, bei denen Abnutzung, Verschleiß und Alterung eine Rolle spielen.