Venöse Malformation: Was steckt hinter der Fehlbildung?
Autor: Evelyn Isaak
Deutschland, Montag, 10. Oktober 2022
Bei venösen Malformationen handelt es sich um Fehlbildungen, die angeboren sind. Betroffen ist insbesondere das venöse Gefäßsystem. Eine Malformation fällt nicht immer direkt auf.
- Charakteristika der venösen Malformation
- Symptome und die Diagnose
- Mögliche Behandlungsmethoden
- Fazit
Gefäßanomalien wie die venöse Malformation gehören zu den seltenen Erkrankungen. Für Betroffene kann durch die Krankheit die Lebensqualität erheblich beeinflusst werden. Wir verraten dir Wissenswertes rund um die venöse Malformation.
Das Krankheitsbild der venösen Malformation
In Deutschland sind etwa 300.000 Menschen von einer angeborenen venösen Malformation betroffen. Damit gehört sie zu einer der seltenen Erkrankungen. Malformationen können in der Haut, im Unterhautgewebe, in der Muskulatur und um innere Organe herum auftreten.
Es ist charakteristisch für die venöse Malformation, dass die betroffenen Venen nicht die übliche Festigkeit besitzen. Mit der Zeit weiten sie sich aus. Diesen Ausdehnungsprozess bezeichnet man als Dilatation. Obwohl die Erkrankung angeboren ist, zeigt sie sich nicht immer direkt bei der Geburt. In vielen Fällen wird die venöse Malformation erst durch die Dilatation erkannt; beispielsweise dann, wenn die Malformation in der Muskulatur des Beines sitzt, kann sie erst beim Laufen auffallen. Betrifft die Erkrankung die Haut, kann sie oft sofort erkannt werden. In den meisten Fällen treten venöse Malformationen isoliert auf und gehen aus genetischen Anomalien hervor. Eine genetische Vererbung ist möglich, jedoch nur sehr selten der Fall. Schauspielerin und Moderatorin Sophia Thomalla leidet unter einer venösen Malformation.
An den Stellen, die von der venösen Malformation betroffen sind, besitzen Patient*innen keine funktionsfähigen Venenklappen. Dadurch ist der Blutfluss nicht zielgerichtet und es kann zu einem Blutstau in den sehr dünnwandigen Venen kommen. Infolgedessen, dass Blut und Venenwand ständig in Kontakt sind, entstehen häufig wiederkehrende Venenentzündungen. Darüber hinaus kann es zu länger andauernden Gefäßthrombosen kommen, die die Funktionsfähigkeit des betroffenen Körperteils einschränken.
Diagnose, Symptome und Behandlung
Eine Diagnose wird überwiegend erst im zweiten oder dritten Lebensjahr, oftmals jedoch sogar noch später gestellt. So kann es vorkommen, dass die Gefäßmalformation erst in der Pubertät oder im Erwachsenenalter auffällt. Typische Symptome sind Schmerzen, wiederholte Blutungen, ein Druckgefühl oder Veränderung der angrenzenden Haut. Außerdem bemerkst du einen Funktionsausfall des betroffenen Körperteils. Eine Diagnose ist nicht einfach, denn durch die Ausweitung der malformierten Venen wird ein Tumor vorgetäuscht. Somit kommt es nicht selten vor, dass die venöse Malformation zunächst mit einem Tumor verwechselt wird. Hier ist es wichtig, mehrere Ärzt*innen zu konsultieren und mehrere medizinische Fachmeinungen einzuholen.
Eine venöse Malformation kann auf verschiedene Weisen sowohl konservativ als auch invasiv behandelt werden. Unter die konservativen Therapieverfahren fallen die Kompression, die Kühlung, die Physiotherapie und Sport. Darüber hinaus kann eine medikamentöse Therapie oder eine Psychotherapie angeordnet werden.