Druckartikel: Superfood oder versteckte Kalorienfalle: So gesund ist Trockenobst wirklich

Superfood oder versteckte Kalorienfalle: So gesund ist Trockenobst wirklich


Autor: Redaktion

Franken, Dienstag, 10. März 2020

Ob im Müsli, zum Backen oder als Snack für zwischendurch - Trockenobst gewinnt zunehmend an Beliebtheit. Dabei stellt sich die Frage, wie der direkte Vergleich mit frischem Obst aussieht. Und wie gesund Trockenfrüchte wirklich sind.
Viele Vitamine und hohe Beliebtheit: Cranberries sind gut für dein Gehirn - das hat jetzt sogar eine Studie bewiesen.


Cranberries sind ein Paradebeispiel für Trockenobst, allerdings auch in der frischen Variante sehr beliebt. Dabei wird schnell der wichtigste Unterschied zwischen beiden Formen klar: der geringere Flüssigkeitsanteil bei der getrockneten Variante. Dieser scheinbar banale und offensichtliche Unterschied hat jedoch Auswirkungen auf das Trockenobst selbst und damit auch auf die Differenzen im Vergleich zu frischem Obst.

Der Entzug der Flüssigkeit bedeutet eine höhere Konzentration aller anderen vorhandenen Nährstoffe. 100 Gramm getrocknetes Obst enthält dementsprechend mehr Nährstoffe als die gleiche Menge an frischem Obst.

Hoher Kalorienwert und viele Nährstoffe

Ganz oben auf den Nährwerttabellen zu finden: die Kalorien. Dabei fällt auf, das Trockenobst relativ hochkalorisch ist. Wie viele Kalorien genau enthalten sind, hängt dabei von der Obstsorte ab. Beispielsweise enthalten 100 Gramm getrocknete Cranberries etwa 310 Kalorien, dieselbe Menge an getrocknete Bananen hingegen über 500. Auch Kohlenhydrate hat Trockenobst meist nicht zu knapp, was sie zu einem guten Energielieferanten machen. Der Nachteil dabei: Aufgrund des geringen Volumens der Früchte werden schnell große Mengen gegessen und der Kalorienbedarf übertroffen. Um wieder auf die Cranberries zurückzukommen: Die frische Variante hat bei einer Menge von 100 Gramm gut 46 Kalorien und 12 Gramm Kohlenhydrate. Bei der getrockneter Form sind die Werte bei gleicher Menge etwa siebenmal höher: knapp 310 Kalorien und 82 Gramm Kohlenhydrate.

Video:




Positiv fällt bei Trockenobst die hohe Menge an Mineral- und Mikronährstoffen auf. Dazu zählen vor allem der Magnesium-, Kalzium- und Kaliumgehalt, der bei vielen Trockenfrüchten verhältnismäßig hoch ist. Selbiges gilt auch oft für den Eisenwert. Früchte wie Äpfel, Pflaumen oder auch Cranberries enthalten zudem eine Vielzahl wertvoller Vitamine, darunter Vitamin K, Vitamin E und einige B-Vitamine.

Doch nicht alle Nährstoffe und Vitamine kommen bei der Trocknung gut davon. Gerade Vitamin C ist sehr wärmeempflindlich. Eine zu hohe Temperatur beim Trocknungsprozess geht daher schnell mit einer Verringerung des Anteils von Vitamin C einher.

Wichtige Faktoren bei Trockenobst: Anbau und Konservierung

Bereits der Anbau der Früchte ist wichtig für die Einschätzung, wie gesund Trockenobst ist. Grob lässt sich sagen, dass biologischer Anbau ohne die Behandlung mit Pestiziden oder chemischen Düngemitteln am gesündesten ist.

Bei Früchten aus nicht-biologischem Anbau werden zur besseren und längeren Konservierung oft Konservierungsstoffe - meist schwefelhaltiges Sulfit - zugefügt. Bei mehr als 10 Milligramm Sulfit pro Kilo muss eine Kennzeichnung mit einer E-Nummer (E 220, E 221 oder E 228) auf der Verpackung vorhanden sein, da bei empfindlichen Menschen durch das schwefelhaltige Sulfit Kopfschmerzen, Übelkeit oder auch Asthma-Anfälle ausgelöst werden können.

Fazit: Mit ihrem erhöhten Nährstoffgehalt sind Trockenfrüchte also durchaus eine gesunde Alternative zu Süßigkeiten und frischem Obst. Bedacht werden sollte jedoch der erhöhte Kalorienwert und die Zugabe von schwefelhaltigem Sulfit bei Früchten aus nicht-biologischem Anbau. Doch egal ob im Müsli, zum Backen, oder einfach für zwischendurch: Ein paar Früchte - egal ob getrocknet oder nicht - können nie schaden.