Stummer Herzinfarkt: Diese Symptome sind echte Warnsignale
Autor: Lea Gajic
Deutschland, Dienstag, 15. November 2022
Nicht wenige Herzinfarkte verlaufen klinisch unauffällig. Eine Studie hat gezeigt, dass ein solcher stummer Herzinfarkt auf lange Sicht ein genauso hohes Sterberisiko besitzt, wie ein typischer symptomatischer Myokardinfarkt. Umso wichtiger ist es, die Symptome zu kennen und richtig zu reagieren.
- Stummer Herzinfarkt genauso gefährlich wie klassischer Infarkt
- Was sind die Symptome eines Herzinfarktes und wer ist gefährdet?
- Studie: Fast jeder zweite Herzinfarkt bleibt unerkannt
- Wie kann das Risiko gesenkt werden?
Probleme mit dem Herzen enden oft tödlich. In Deutschland gehören Herzerkrankungen zu den häufigsten Todesursachen. Rund 40 Prozent aller deutschen Sterbefälle sind auf chronisch ischämische Herzkrankheiten zurückzuführen (also Kalkablagerungen, die die Gefäße verengen). Etwa 300.000 Deutsche erleiden jedes Jahr einen Herzinfarkt, wie die Deutsche Herzstiftung mitteilt. Bei einem Infarkt besteht sofort akute Lebensgefahr – doch was, wenn man nicht einmal weiß, in welcher Gefahr man schwebt? Forscher gehen davon aus, dass fast zwei Drittel der Herzinfarkte subklinisch verlaufen und in der medizinischen Routineuntersuchung übersehen werden.
Stummer Herzinfarkt: Bei diesen Symptomen wird es ernst
Doch worin äußert sich ein stummer Infarkt? Eine großangelegte Kohortenstudie aus dem Jahr 2016 untersuchte mehr als 9000 Menschen über mehrere Jahre hinweg. Nach fast einer Dekade hatten 703 Proband*innen einen Herzinfarkt erlitten. Dabei wurde nur jeder zweite Infarkt auch aktenkundig. Das Problem: Die Symptome eines stummen Herzinfarktes sind nur sehr schwach ausgeprägt. Trotzdem können die Folgen gravierend sein. Die Deutsche Herzstiftung warnt vor folgenden Symptomen und empfiehlt eine ärztliche Untersuchung:
- Schmerzen und Druckgefühl im Brustkorb
- Atemnot
- Übelkeit
- Abgeschlagenheit
- Schwindelgefühl
Herzinfarkt ohne Symptom: Warum bleiben viele Verläufe unerkannt?
Wenn Mediziner solche stillen Infarkte diagnostizieren, sind häufig Wochen, Monate oder sogar Jahre vergangen. Bei einem stummen Herzinfarkt sterben aufgrund von Durchblutungsstörungen Teile des Herzmuskels ab. Wie kann es also sein, dass der Patient nichts mitbekommt?
Dafür findet die Herzstiftung zwei Erklärungen: Zum einen kann der Infarkt sehr klein sein und somit nur geringe Symptome mit sich bringen, die kaum bis gar nicht wahrgenommen werden.
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Zum anderen leiden Patient*innen an Diabetes. Da die erhöhten Blutzuckerwerte die Nerven schädigen können und somit die Nerven am Herzen davon betroffen sein können, kann es sein, dass die Schmerzsignale, die ein Herzinfarkt auslöst, nicht weitergeleitet werden.