Sprudelwasser: Kann Wasser mit Kohlensäure den Zähnen schaden?
Autor: Evelyn Isaak
Deutschland, Dienstag, 07. Februar 2023
Jede*r hat eine persönliche Präferenz, wenn es um die Entscheidung zwischen stillem oder kohlensäurehaltigem Wasser geht. Doch wie gesund ist Kohlensäure im Wasser eigentlich? Eine Studie lässt aufhorchen.
- Dieses Wasser trinken die Deutschen am liebsten
- Was ist Kohlensäure?
- Auswirkungen von Sprudelwasser auf den Körper und die Zähne
- Macht Sprudelwasser dick?
- Fazit
Still oder Sprudel? Eine Frage, die wir uns nicht nur im Alltag stellen, sondern uns auch bei Gästen oder im Restaurant immer wieder begegnet. Dabei werden dem Sprudelwasser negative Auswirkungen auf die Gesundheit nachgesagt. Was stimmt?
Beliebtheit von Kohlensäure und ihre Zusammensetzung
Mineralwasser mit wenig und ohne Kohlensäure wird immer beliebter. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes wurden im Jahr 2019 rund 13,7 Milliarden Liter natürliches Mineralwasser produziert, wovon mehr als die Hälfte stilles oder sogenanntes "Medium"- Mineralwasser waren. Im Vergleich zu 2009 hat sich die Produktionsmenge der Mineralwasservarianten "still" und "medium" fast verdoppelt.
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Obwohl die Menge an Wasser mit wenig oder keiner Kohlensäure angestiegen ist, macht kohlensäurehaltiges Wasser immer noch knapp die Hälfte der Gesamtproduktion aus. Doch was ist Kohlensäure eigentlich? Man könnte vermuten, dass es das ist, was im Wasser prickelt - doch das stimmt nicht. Mit einem Blick auf die chemische Verbindung der Kohlensäure fällt auf, dass sie sich nur schwer nachweisen lässt. Kohlensäure entsteht aus Kohlenstoffdioxid (CO₂) und Wasser, zerfällt aber nach höchstens 0,0000003 Sekunden in dieser Gleichgewichtsreaktion wieder.
Grundsätzlich hängt die Menge der entstehenden Kohlensäure davon ab, wie viel CO₂ in Wasser gelöst ist. Je niedriger die Temperatur und je höher der Druck, desto mehr Kohlendioxid kann sich im Wasser lösen. Insgesamt ist die Entstehung von Kohlensäure dennoch die Ausnahme; denn mehr als 99 Prozent des Kohlendioxids, das in Wasser gelöst ist, reagiert nicht damit zu Kohlensäure. Das, was dir auf der Zunge prickelt, ist also nicht die Kohlensäure, sondern das Kohlendioxid. Letzteres ist auch in den Kartuschen, die du vielleicht für deinen Wassersprudler zu Hause kaufst, enthalten. Ziel ist, das reine CO₂ mit Druck ins Wasser zu pressen.
Auswirkungen der Kohlensäure auf unseren Körper
Die kurzlebige Kohlensäure verhält sich tatsächlich wie eine typische Säure. Das bedeutet, dass sie die Konzentration der Wasserstoffionen ansteigen lässt. Dadurch sinkt der pH-Wert ab. Infolgedessen liegt der pH-Wert von Sprudelwasser im leicht sauren Bereich, und zwar durchschnittlich bei 5,3. Stilles Wasser hingegen hat im Mittel einen neutralen pH-Wert von 7.
Vergleicht man die Magensäure mit dem leicht sauren Sprudelwasser, fällt auf: Die Magensäure ist deutlich saurer. Der pH-Wert schwankt - je nachdem, was und ob du etwas gegessen hast - zwischen 1 und 4. Trinkst du nun Kohlensäure, macht dies das Mageninnere nicht saurer, sonders erhöht im Gegenteil dazu sogar den pH-Wert im Magen. Der geringe Teil der Kohlensäure, der überhaupt den Magen erreicht, zerfällt dort schnell und wird als Kohlendioxid ausgeschieden. Hat man sehr viel Kohlendioxid im Magen, kommt es oft dazu, dass man aufstoßen muss. Der obere Magenverschluss öffnet sich bei hohem Druck und das Gas kann über die Speiseröhre und den Mund entweichen.