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Sonnenallergie: Auf diese Symptome solltest du achten


Autor: Lena Horrwarth

Deutschland, Freitag, 20. August 2021

Der Sommer ist vielen Menschen die liebste Jahreszeit. Doch nicht jeder kann die Sonne ohne weiteres genießen, denn sie kann auch ungewollte Hautreaktionen hervorrufen. Auf welche Symptome du bei einer Sonnenallergie achten solltest, erfährst du hier.
Vorsicht vor UV-Strahlen: Sie können sogar eine Sonnenallergie auslösen.


  • Sonnenallergie - Was ist das?
  • Polymorphe Lichtdermatose: Sonnenekzem als häufigste Allergie-Form
    • Symptome
    • Diagnose
    • richtig vorbeugen
    • Therapie
  • weitere Formen

Wer eine Sonnenallergie hat, muss richtig mit ihr umgehen. Wichtig ist es, die Symptome zu erkennen, denn diese können von Person zu Person individuell sein. Die richtigen Maßnahmen helfen, die Symptome zu erkennen und Beschwerden zu lindern. 

Sonnenallergie Symptome: Was steckt hinter der Hautreaktion?

Den Begriff "Sonnenallergie" gibt es in der Medizin nicht, sondern er wird umgangssprachlich für unterschiedliche Erkrankungen genutzt. All diese Krankheiten haben gemeinsam, dass das Sonnenlicht eine zentrale Rolle spielt, insbesondere der UV-Anteil des Lichts. Es kommt nur selten vor, dass man tatsächlich eine Allergie hat. 

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Auf Sonnenlicht reagiert der Körper normalerweise mit einer verstärkten Produktion von Hautpigmenten, nämlich Melanin. Das lässt die Haut braun aussehen und schützt die Zellen vor der schädigenden UV-A- und UV-B Strahlung. Bei einer Sonnenallergie jedoch kann sich der Körper nicht mehr ausreichend vor der Sonneneinstrahlung schützen.

Vor allem Kinder haben oft eine Sonnenallergie, da in dem Alter der körpereigene Schutzmechanismus gegen UV-Strahlung noch nicht ausgereift ist. Sie bekommen schneller einen Sonnenbrand oder eben eine Sonnenallergie. Das Gesicht - vor allem die Nase, die Stirn und das Kinn - ist besonders empfindlich. Deshalb ist es bei ihnen besonders wichtig, sie immer mit einer Kopfbedeckung und ausreichend Sonnencreme zu schützen.

Sonnenallergie erkennen: Polymorphe Lichtdermatose als häufigste Form

Die Polymorphe Lichtdermatose ist die häufigste "Sonnenallergie" und wird auch Sonnenekzem genannt. Die genauen Ursachen sind noch nicht geklärt, sie kommt aber vor allem bei Kindern und jungen Erwachsenen vor. 

Diese Art der Sonnenallergie kann über die Jahre immer wieder Beschwerden verursachen, es ist oftmals aber so, dass sie sich im Laufe der Zeit von selbst bessert. Die Hautveränderungen, die dabei auftreten, erinnern oft an allergische Hautreaktionen, es ist jedoch noch unklar, ob die Polymorphe Lichtdermatose wirklich eine Allergie ist.

Die genaue Ursache dieser Sonnenallergie ist ebenfalls noch umstritten. Klar ist aber, dass das Sonnenlicht als Auslöser der Krankheit eine entscheidende Rolle spielt.

Häufige Symptome der Sonnenallergie

Die Symptome der Polymorphen Lichtdermatose treten meist zeitverzögert auf, von wenigen Stunden bis zu wenigen Tagen nach dem Sonnenaufenthalt. Sie können sich je nach Person deutlich unterscheiden und treten üblicherweise nur an Körperstellen auf, die dem Sonnenlicht direkt ausgesetzt waren, was meist bei Hals, Dekolleté, Armen, Handrücken, Beinen und Gesicht der Fall ist. Die Symptome machen sich meist im Frühjahr bemerkbar, wenn die Haut nach dem Winter einer ungewohnt hohen Dosis an Sonnenlicht ausgesetzt ist oder wenn Personen mit blasser Haut viel in der Sonne liegen. Einige davon sind:

  • starker Juckreiz
  • Hautrötungen
  • Knötchen, Blasen
  • Schwellungen

Wenn die betroffenen Stellen danach mit Kleidung und Sonnencreme geschützt werden, verschwinden die Symptome meist innerhalb kurzer Zeit wieder. Auch hinterlassen sie normalerweise keine Hautschäden oder Narben. Allerdings können die Beschwerden erneut auftreten, wenn die Haut wieder dem Sonnenlicht ausgesetzt ist.

Diagnose

Wenn du die Vermutung hast, eine sogenannte Sonnenallergie zu haben, suche einen Arzt auf. Dieser wird die Haut mit einem Dermaskop untersuchen, wenn die Symptome eventuell noch sichtbar sind.

Neben der polymorphen Lichtdermatose können zahlreiche weitere Formen von "Sonnenallergien" infrage kommen und müssen deshalb erstmal ausgeschlossen werden.

Wenn Zweifel an der Diagnose besteht oder die Hautveränderungen nicht mehr sichtbar sind, macht der Arzt einen Lichttest. Dabei werden ausgesuchte Hautstellen mit UV-Licht bestrahlt. Es ist ein starkes Anzeichen für die polymorphe Lichtdermatose, wenn nach Stunden oder Tagen charakteristische Hautveränderungen auftreten. Außerdem erkennt der Arzt, auf welchen Anteil des Sonnenlichts die betroffene Person besonders reagiert.

So kannst du allergischen Hautreaktionen vorbeugen

Um möglichst zu verhindern, stark auf die Sonnenstrahlung zu reagieren, solltest du folgende Punkte beachten:

  • Besonders wichtig ist ein konsequenter Sonnenschutz. Das solltest du sowieso immer berücksichtigen, da zu viel Sonne das Hautkrebsrisiko erhöht und die Haut altern lässt.
  • Kleidung, wie Sonnenhüte, Blusen, Hemden oder Hosen halten Sonnenstrahlen teilweise ab, es gibt aber auch spezielle Textilien, die durch ihre Beschichtung gut vor der UV-Strahlung schützen.
  • Ebenfalls eine gute Maßnahme ist es, die Mittagssonne zu meiden oder sich bestenfalls im Schatten oder drinnen aufzuhalten.
  • Nicht vergessen: immer Sonnencreme* verwenden. Achte dabei darauf, dass die Creme einen hohen Lichtschutzfaktor hat, vor UVA- und UVB Strahlung schützt und möglichst frei von Duft- und Konservierungsstoffen ist. Lasse dich am besten in der Apotheke beraten. Auch die richtige Pflege nach dem Aufenthalt in der Sonne* ist entscheidend. Weiterhin ist es wichtig, diese schon eine halbe Stunde vorher aufzutragen und häufig nachzucremen. Vorsicht hinter Fenstern: UVA-Strahlen können Fensterglas durchdringen. Es empfiehlt sich deshalb für empfindliche Personen UV-undurchlässige Folien anzubringen.

Therapie gegen Sonnenallergie

Wenn die Hauterscheinungen und der Juckreiz besonders schlimm sind, können entzündungshemmende, kortisonhaltige Mittel* helfen. Antihistaminika zum Auftragen oder Einnehmen mildern den Juckreiz. Außerdem kühlt man die Hautstellen am besten mit feuchten Umschlägen oder Kühlaggregaten aus der Apotheke.

Meistens kommen die Patient*innen im Alltag gut zurecht. Wenn jedoch die Sonnenallergie sehr stark ist, kann man beim Arzt eine kontrollierte Phototherapie durchführen lassen. Dabei bestrahlt dieser einige Wochen vor dem Sommer oder einer Reise die Haut mit UV-Licht. Diese Methode soll die Haut an die Sonne gewöhnen und Beschwerden mildern. In Ausnahmefällen wird zur Phototherapie noch das Medikament Psoralen vor der Bestrahlung hinzugefügt. Vorher solltest du dich jedoch ausführlich von deinem Arzt über die Nebenwirkungen aufklären lassen.

Sehr ausgeprägte Lichtdermatosen können die Lebensqualität und das seelische Befinden stark beeinflussen. Durch den Lichtmangel erhöht sich das Risiko für depressive Verstimmungen und eine psychologische Unterstützung kann sehr wichtig sein.

Weitere Formen der Sonnenallergie

Neben der Polymorphen Lichtdermatose gibt es noch zahlreiche weitere Formen von "Sonnenallergien". Das Erscheinungsbild ist dabei variabel und die Therapie sollte individuell mit dem Arzt abgesprochen werden.

  • Phototoxische Reaktion
  • Photoallergische Reaktion
  • Mallorca-Akne
  • Lichturtikaria
  • Aktinische Prurigo
  • Chronisch aktinische Dermatitis
  • Hydroa vacciniformia 
  • Sekundäre Lichtdermatosen (Krankheiten, die nicht durch Sonnenlicht beeinflusst werden aber andere Ursachen, wie Stoffwechselstörungen oder Autoimmunreaktionen haben)

Fazit: Eine Sonnenallergie ist nicht heilbar, die Symptome können sich aber über die Zeit verringern, wenn sich die Haut an die Sonne gewöhnt hat. Die Stärke der Beschwerden ist dabei individuell und hängt von der Form der Lichtallergie ab. Durch vorbeugende Maßnahmen und verschiedene Therapiekonzepte lassen sich schwere Ausbrüche meist verhindern und Beschwerden können gelindert werden.

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