Sommerdepression: Anzeichen und Ursachen - so erkennst du sie
Autor: Evelyn Isaak
Deutschland, Mittwoch, 27. Juli 2022
Die Sonne und hohe Temperaturen sorgen nicht automatisch bei allen Menschen für gute Laune. Die Sommerdepression ist eine saisonal-affektive Störung, die bisher häufig nicht erkannt wird.
- Symptome der Sommerdepression
- Mögliche Ursachen
- Behandlungsmöglichkeit
- Zukünftige Entwicklung
Sommerdepressionen sind im Gegensatz zu den Winterdepressionen kaum erforscht und werden somit in vielen Fällen nicht erkannt. Damit Betroffene schnelle Hilfe finden, ist es jedoch wichtig, Anzeichen zu erkennen und im Anschluss richtig zu handeln.
Anzeichen und Ursachen einer Sommerdepression
Bekannt ist das Phänomen der Sommerdepression seit fast 40 Jahren, dennoch gibt es bisher nur wenige Studien dazu. Die meisten vorhandenen begrenzen sich auf den Zeitraum der Neunziger und der frühen 2000er. Es gibt folglich noch deutlichen Forschungs- und Aufklärungsbedarf. Bei der Sommerdepression handelt es sich um eine sogenannte saisonal-affektive Störung (SAD). Dies bedeutet, dass die Stimmung stark von den Veränderungen der Jahreszeiten abhängig ist. Während die Winterdepression mittlerweile vielen bekannt ist, sieht es bei der Sommerdepression anders aus. Doch ihre Behandlung ist ebenso wichtig und ernst zu nehmen wie jede andere Form der Depression.
Video:
Symptome äußern sich häufig durch Unruhe, zudem leiden Betroffene oft unter Schlaflosigkeit, Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust; teils kann sich aggressives Verhalten äußern. Im Vergleich zu ihren Leidensgenossen mit einer Winterdepression ist das Suizidrisiko höher, wie eine Studie belegen konnte. Für Betroffene einer sommerlichen SAD geht etwa der soziale Druck, sich in der Sonne vergnügen zu müssen, einher. Aus diesem Grund ist es keine Seltenheit, dass sie sich vorwiegend im Haus aufhalten. Die Symptome fallen stärker auf, da die meisten im Sommer vermehrt an der frischen Luft sind, sich entspannt und fröhlich verhalten.
Während die winterliche SAD vorwiegend durch den Lichtmangel begründet ist und infolgedessen weitestgehend wirksam mit einer Lichttherapie behandelt werden kann, sieht es bei der sommerlichen Variante anders aus. Hier spielen mehrere Umweltfaktoren wie die häufigen hohen Temperaturen, die Feuchtigkeit und/oder eine hohe Pollenbelastung eine Rolle.
Betroffene einer sommerlichen SAD und die Behandlung
Von einer SAD betroffen sind im Allgemeinen mehr Frauen als Männer. Vermutet wird, dass etwa 4 bis 6 % der Bevölkerung von einer Sommerdepression betroffen sind. Derzeit gibt es allerdings noch keine spezielle Behandlungsmöglichkeit. Die Erkrankung wird mit naheliegenden Methoden bekämpft. So werden etwa Gesprächstherapien, Medikamente, der Einsatz von Klimaanlagen oder der Verzicht auf herausfordernde Aktivitäten wie Reisen empfohlen.
Vermutet wird, dass die mit dem Klimawandel einhergehende zunehmende Hitze in Zukunft dafür sorgen wird, dass die Fallzahl der Menschen mit einer Sommerdepression ansteigen wird. Angesichts dessen könnte die Entwicklung von praktischeren Behandlungsmethoden für die Forschung an Bedeutung gewinnen, sodass bald konkretere Therapieformen zur Verfügung stehen.