"Smiling Depression" wird häufig übersehen - Krankheit richtig erkennen
Autor: Werner Diefenthal
Deutschland, Montag, 26. August 2024
Es gibt Menschen, die zwar lächeln, aber damit nur eine Depression verbergen. Woran erkennst du eine "Smiling Depression" und wie kannst du den Betroffenen helfen?
- Was ist eine Smiling Depression?
- Woran kannst du sie erkennen?
- Wo finden Betroffene Rat und Hilfe?
- Wie kannst du helfen?
Ein Lächeln muss nicht immer bedeuten, dass es deinem Gegenüber gut geht. Vielleicht wird damit nur eine Depression verborgen. Doch woran kannst du das erkennen und wie kannst du den Betroffenen helfen?
Was ist eine Smiling Depression?
Lächeln müssen wir nicht lernen, es ist uns angeboren. Am Anfang ist es ein Reflex, schon als Baby ziehen wir die Mundwinkel nach oben. Kurze Zeit später beginnen wir, wenn uns etwas freut, mit den Augen zu lachen. Auch das sogenannte soziale Lächeln ist uns angeboren. Das kommt zum Vorschein, wenn wir "nur" Zweiter geworden sind, um den Eindruck zu erwecken, wir würden uns über den Sieg des Konkurrenten freuen oder über ein Geschenk, dass wir im Grunde genommen nicht mögen. Dieses Lächeln kann schon Kraft kosten, doch es ist eine recht harmlose Situation.
Anders ist es, wenn jemand mit einem Lächeln eine anhaltende Traurigkeit oder gar eine Depression überspielt. In diesem Fall kann es sich um eine Smiling Depression handeln. Als Smiling Depression werden seelische Verstimmungen bezeichnet, welche die Betroffenen nach außen hinter guter Laune verbergen. Dabei handelt es sich nicht um einen psychologischen Fachbegriff, diese Art der Depression fällt unter die atypischen Depressionen. Zwischen 15 und 40 Prozent der depressiv erkrankten Menschen sind schätzungsweise davon betroffen. Die Betroffenen selber und auch die Umwelt erkennen meistens die Krankheit nicht, die vor allem folgende Symptome aufweist:
- Starke Traurigkeit tritt vor allem abends auf
- Schweregefühl in den Armen und Beinen
- Überempfindlichkeit gegenüber Kritik
- Positive Erlebnisse sorgen für einen kurzen Stimmungsaufschwung, der aber schnell wieder vergeht
- Regelmäßiges Überessen
- Verlangen nach mehr Schlaf als üblich
Besonders problematisch: Anders als Betroffene einer "normalen" Depression haben atypisch Depressive eher die Energie, ihrem Leben ein Ende zu setzen, die Suizidgefahr ist hier also als höher einzustufen. Und da die Symptome selbst für Nahestehende schwer zu erkennen sind, wird daher auch seltener direkte Hilfe angeboten.
Hilfe und Selbsthilfe
Es ist schwierig, diese Krankheit zu erkennen. Eine wirkliche Hilfe ist zumeist nur durch Therapeuten möglich. Es gibt jedoch Möglichkeiten, die bei einer Smiling Depression helfen können. Dazu gehören: