Schutz-Impfungen für Kinder: Welche sind empfohlen und welche sogar Pflicht?
Autor: Paula Rölling
Deutschland, Mittwoch, 04. Mai 2022
Impfungen sind ein wichtiges Werkzeug für die Prävention von Krankheiten. Besonders für Kinder sind sie sehr sinnvoll. Wir haben überprüft, für welche es eine Pflicht gibt.
- Welche Schutzimpfungen für Kinder sind empfohlen?
- Welche sind Pflicht?
- Können Eltern Pflichtimpfungen umgehen?
- Warum sind manche Impfungen besonders wichtig?
Impfungen sind eine wichtige Prävention gegen einige Krankheiten. Viele Impfungen finden im Kindesalter statt. Auch wenn sich die meisten Eltern für eine Impfung ihrer Kleinen entscheiden, gibt es oftmals Unsicherheiten. Da die Immunisierung durch Impfungen gut funktioniert, treten viele Krankheiten in den Hintergrund oder werden vergessen. Das hat zur Folge, dass ein großes Augenmerk auf die eventuellen Nebenwirkungen der Impfungen gelegt wird. Die Krankheiten, vor denen die Kinder geschützt werden sollen, bergen ohne diesen Schutz allerdings ein hohes Risiko für sie. Deshalb empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) einige Impfungen.
Welche empfohlenen Schutzimpfungen gibt es für Kinder?
Diese Impfstoffe werden von der Ständigen Impfkommission für Kinder von 0-12 Jahren empfohlen:
- Diphtherie: Eine bakterielle Infektionskrankheit.
- FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis): Wird durch Zeckenstiche übertragen.
- Grippe (Influenza): Ist sehr ansteckend.
- Hepatitis B: Hat ein besonders hohes Risiko für eine chronische Verlaufsform.
- Hib (Haemophilus influenzae Typ b): Eine eher unbekannte Krankheit, die aber schwer verlaufen kann.
- HPV: Eine Infektion kann langfristig zu Krebs führen.
- Keuchhusten: Für Erwachsene nicht besonders gefährlich, für Säuglinge kann der Husten aber eine große Bedrohung sein.
- Masern: Eine sehr ansteckende Krankheit, die vor allem für Kinder gefährlich werden kann.
- Meningokokken: Können eine bakterielle Hirnhautentzündung auslösen.
- Mumps: Kann auch übertragen werden, wenn das infizierte Kind keine Symptome zeigt.
- Pneumokokken: Können schwere Langzeitfolgen haben und im schlimmsten Fall tödlich enden.
- Polio (Kinderlähmung): Kommt in Europa aktuell nicht mehr vor, kann aber jederzeit aus anderen Regionen zurückkommen.
- Rotaviren: Sind besonders ansteckend und können für Neugeborene sehr gefährlich werden.
- Röteln: Stellen ein erhöhtes Risiko für ungeborene Kinder dar.
- Tetanus: Der Erreger ist weltweit verbreitet.
- Windpocken: Sind hoch ansteckend.
Mittlerweile gibt es einige Kombinationsimpfstoffe, die einen Schutz für mehrere dieser Krankheiten gleichzeitig ermöglichen. Das hat den großen Vorteil, dass nicht für jede einzelne Krankheit eine eigene Impfung nötig ist.
Welche Impfungen sind Pflicht?
In Deutschland gibt es bisher nur die Pflicht, sich gegen Masern impfen zu lassen. Diese Impfpflicht ist allerdings erst am 1. März 2020 in Kraft getreten. Für andere Krankheiten gibt es diese Regelung noch nicht. Die erste Impfung wird für Kinder im Alter von ca. 11 Monaten empfohlen. Die Kontrollen werden dabei von Gemeinschaftseinrichtungen, wie zum Beispiel Kindergärten oder Schulen, übernommen. Bei der Anmeldung des Kindes in einer solchen Einrichtung muss die Impfung oder Immunität des Kindes nachgewiesen werden.
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Die Impfpflicht gegen Masern wurde eingeführt, da Masern sehr ansteckend sind und es in den letzten Jahren immer wieder zu großen Ausbrüchen der Krankheit gekommen ist. Anders als oft vermutet wird, sind die Masern aber keine Kinderkrankheit, sondern können auch für Erwachsene gefährlich sein. Außerdem können nach einer Infizierung schwere Spätfolgen und Komplikationen auftreten.