Bekanntes Gicht-Medikament könnte erneuten Schlaganfall verhindern - neue Studienergebnisse geben Hoffnung

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Neue Studienergebnisse geben Schlaganfall-Patienten Anlass zur Hoffnung: Das Medikament Colchicin soll das Risiko für einen erneuten Schlaganfall senken.

  • Schlaganfall: Entstehung und Symptome
  • Neues Mittel gegen (erneuten) Schlaganfall: Colchicin
  • Schlaganfällen vorbeugen: Was kann helfen?

Ein Schlaganfall kommt selten allein. Das Medikament Colchicin soll laut einer aktuellen Studie helfen, das Risiko zu senken, nach einem Schlaganfall einen weiteren zu erleiden. Dem Schlaganfall, der meistens durch einen Arterienverschluss im Gehirn ausgelöst wird, gehen in der Regel körperliche Ausfallerscheinungen voraus. Je schneller ein Schlaganfall erkannt wird, desto höher sind die Chancen, die Folgen zu minimieren. Generell kannst du durch einen gesunden Lebensstil einem Schlaganfallrisiko entgegenwirken.

Schlaganfall: Entstehung und Symptome

Ein Schlaganfall entsteht in den meisten Fällen durch einen Arterienverschluss im Gehirn. Das bedeutet, dass die Nervenzellen des Gehirns zu wenig Blut und Sauerstoff erhalten. In seltenen Fällen kann auch eine Hirnblutung einen Schlaganfall auslösen.

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Betroffene haben meistens plötzlich einsetzende Ausfallerscheinungen: Schwäche oder ein Taubheitsgefühl auf einer Körperseite, Gesichtslähmungen und eine unverständliche oder undeutliche Sprache können Anzeichen sein. Auch Sehstörungen können auf eine Hirnverletzung hinweisen, ebenso wie plötzlich auftretende, sehr starke Kopfschmerzen und Bewusstlosigkeit.

Weisen die Symptome auf einen Schlaganfall hin, muss unverzüglich der Rettungsdienst gerufen werden. Je schneller ein Schlaganfall erkannt wird, desto höher sind die Chancen, irreparable Schäden gar nicht erst entstehen zu lassen. Die größte Chance besteht innerhalb der ersten Stunden nach dem Auftreten der Symptome. Knapp zwei Millionen Nervenzellen sterben pro Minute, sobald der Schlaganfall auftritt.

Neues Mittel gegen (erneuten) Schlaganfall: Colchicin

Die Wahrscheinlichkeit, nach einem Schlaganfall einen weiteren zu erleiden, ist hoch. Um dieses Risiko zu senken, hat sich die Universität Duisburg-Essen an einer internationalen Studie beteiligt. Im Zentrum stand das Medikament Colchicin, das bereits unter anderem bei Gicht eingesetzt wird.

In der Langzeitstudie wurde über 3000 Schlaganfall-Patienten Colchicin verabreicht. Ziel war es, erneute Schlaganfälle durch den Medikamenteneinsatz zu verhindern. Das Medikament wurde zusätzlich zur üblichen Weiterbehandlung nach einem Schlaganfall verabreicht. Die Dosis betrug 500 Mikrogramm.

Die Studie fand heraus, dass durch die Colchicin-Einnahme bei den Patienten seltener vaskuläre Erkrankungen – wie Schlaganfälle und Herzinfarkte – auftraten. Des Weiteren scheint das Medikament nach einem Schlaganfall entzündungshemmend zu wirken. Dennoch braucht es weitere Forschungen, um die genaue Wirkung von Colchicin bei Schlaganfall-Patienten festzustellen.

Schlaganfällen vorbeugen

Nicht immer kann Schlaganfällen vorgebeugt werden. Nicht beeinflussbare Risikofaktoren sind beispielsweise genetische Faktoren. Das gilt, wenn in der Familie bereits Schlaganfälle oder Durchblutungsstörungen im Gehirn aufgetreten sind.

Ungefähr die Hälfte der Schlaganfall-Patienten ist über 75 Jahre alt. Dennoch ist ein junges Alter kein Garant dafür, keinen Schlaganfall zu erleiden. Treten ungewöhnliche Symptome auf, sollten diese in jedem Alter (not-)ärztlich abgeklärt werden.

Dennoch gibt es beeinflussbare Faktoren, die das Risiko für einen Schlaganfall steigen lassen. Leidest du bereits an Bluthochdruck, Vorhofflimmern beziehungsweise Diabetes, solltest du besonders vorsichtig sein. Rauchen und Alkohol können das Risiko erhöhen, ebenso wie eine fehlerhafte Ernährung und Übergewicht. Ausreichend Bewegung ist zur Schlaganfall-Vorbeugung ebenfalls essenziell.

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