Tipps gegen Rückenschmerzen: So schläfst du richtig, um deine Wirbelsäule zu entlasten
Autor: Julia Sailer, Hannah Fleßner
Deutschland, Freitag, 12. November 2021
Leidest du nach dem Aufstehen unter Rückenschmerzen? Mit einigen Tipps und Tricks kannst du deine Wirbelsäule in der Nacht entlasten und am Morgen entspannt in den Tag starten.
- Ursachen für Rückenschmerzen nach dem Schlafen
- Warum haben wir Rückenschmerzen?
- Richtig liegen, nur wie? Wie du Wirbelsäule und Nacken entlasten kannst
- Warum die richtige Matratze so wichtig ist
- Das richtige Kissen und ein guter Lattenrost runden eine geeignete Schlafumgebung ab
- Besserer Schlaf und Entspannung - nur wie?
- Rückenschmerzen loswerden - was hilft?
Viele Menschen leiden häufig unter Rückenschmerzen. Das kann ganz unterschiedliche Ursachen haben: Anspannung und Stress, eine körperliche Fehlhaltung - oder eine ungeeignete Schlafposition. Rückenschmerzen sind auf Dauer belastend. Entstehen die Schmerzen aufgrund einer falschen Schlafposition, kannst du schnell in einen Teufelskreis geraten, wenn du auch tagsüber nichts dagegen unternimmst. Rückenschmerzen und Übermüdung haben nicht selten etwas miteinander zu tun. Die Schmerzen im Rücken können deinen Schlaf beeinflussen und sogar zu einem regelrechten Schlafmangel führen. Die richtige Schlafposition ist daher enorm wichtig, damit du in Zukunft ausgeruht und ohne Beschwerden in den Tag starten kannst! Mit etwas Hintergrundwissen, passenden Kissen und einer geeigneten Matratze kannst du deine Rückenschmerzen in den Griff bekommen.
Ursachen für Rückenschmerzen nach dem Schlafen
Die gute Nachricht zuerst: Leidest du an Rückenschmerzen nach dem Aufstehen, muss dafür nicht zwingend eine Verschleißerscheinung von Wirbelsäule oder Bandscheiben der Auslöser sein. In unserem Leben verbringen wir in etwa ein Drittel unserer Zeit mit dem Schlafen. Kein Wunder also, dass dieser Tagesabschnitt eine erhebliche Auswirkung auf den restlichen Tagesverlauf hat und ihm daher eine besonders hohe Bedeutung zukommt. Meist entstehen die Schmerzen durch Muskelverspannungen und die falsche Schlafposition. Aber wie entstehen die Beschwerden in der Nacht? Eine der häufigsten Ursachen ist die sogenannte Embryonalhaltung, bei der man mit angezogenen Knien auf der Seite liegt. Dabei ziehen sich Muskeln und Faszien im vorderen Rumpfbereich so zusammen, dass sich dieser Zustand einprägt. Wenn wir aufstehen, ist die vordere Rumpfmuskulatur dann nicht mehr in der Lage sich richtig zu dehnen und wir haben Probleme uns aufzurichten. Es entsteht Spannung und die hintere Körpermuskulatur muss diese durch Gegenspannung ausgleichen. Langfristig solltest du diese Position also auf jeden Fall vermeiden, da durch diese Wirkmechanismen starke Rückenschmerzen, Verkrümmungen, im schlimmsten Falle sogar Bandscheibenvorfälle ausgelöst werden können.
Rückenschmerzen – wann und wie entstehen sie?
Wenn es um die Linderung und zukünftige Vermeidung von Rückenschmerzen geht, solltest du zuerst ausmachen wann und wodurch die Schmerzen entstehen. Warst du am Vortag extremer körperlicher Belastung ausgesetzt oder stundenlang vor dem Computer gesessen? Dann ist die Ursache wohl auf die Tagesaktivität zurückzuführen. Wenn du dies aber ausschließen kannst, liegt der Ursprung deiner Schmerzen wahrscheinlich in der Nacht. Eine fehlerhafte Schlafposition, aber auch die falsche Matratze und Schlafumgebung können die Beschwerden auslösen.
Richtig liegen - aber wie?
Für einen besonders erholsamen Schlaf empfehlen Experten eine wechselnde Position, da auf diese Weise die Muskeln der entsprechenden Bereiche abwechselnd belastet und gut durchblutet werden. Ob deine Rückenschmerzen etwas mit deinem Schlaftyp zu tun haben, wollen wir im Folgenden prüfen.
- Rückenlage: Du bist Rückenschläfer? Dann kannst du beruhigt weiterschlafen, da diese Position aus ergonomischer Sicht bedenkenlos ist. Dass die Rückenlage besonders gut geeignet ist, liegt an der S-förmigen Krümmung unserer Wirbelsäule. Außerdem wird das Gewicht deines Körpers gleichmäßig auf der Matratze verteilt, sodass nicht nur deine Wirbelsäule, sondern auch deine Organe keinerlei Druck ausgesetzt sind. Bist du Rückenschläfer kannst du deine Schlafposition mit einem Kissen unter den Knien verbessern. Dadurch erweitert sich nämlich der Raum zwischen den einzelnen Wirbeln, was den Druck von den Bandscheiben nimmt und die Lendenwirbelsäule entlastet.
- Seitenlage: Die wohl beliebteste Schlafposition ist umstrittener als gedacht. Einerseits werden die Wirbelgelenke entlastet, wodurch die Position gut für Personen geeignet ist, die bereits Rückenschmerzen haben. Auf der anderen Seite bildet sich durch die Embryonalhaltung die vordere Rumpfmuskulatur zurück und es kann langfristig zu Rückenschmerzen kommen. Möchtest du als Seitenschläfer deine Haltung verbessern, kannst du ein Kissen zwischen die Knie legen, somit dein Becken gerade halten und die Wirbelsäule entlasten.
- Bauchlage: Schlechte Nachricht für alle Bauchschläfer, denn aus ergonomischer Sicht sollte es vermieden werden auf dem Bauch zu schlafen. Durch diese Position bildet die Wirbelsäule ein Hohlkreuz und auf Muskeln und Wirbel wird zu viel Druck ausgeübt. Nackenschmerzen sind fast schon vorprogrammiert, da die Halswirbelsäule überstreckt wird. Kannst du dir das Schlafen auf dem Bauch trotz allem nicht abgewöhnen, kann ein flaches Kissen unter dem Bauch das Hohlkreuz etwas reduzieren und eine Überstreckung des Rückgrats verhindern.
- Schone auch deinen Nacken: Hier genügt ein Kissen für den Kopf. Knickt dein Nacken im Schlaf jedoch zu stark ab, kann der dadurch entstehende Druck schnell Schmerzen verursachen, die sich auf den gesamten Rücken verteilen können. Bist du Seiten- oder Rückenschläfer verwendest du daher am besten ein Nackenstützkissen. Wichtig ist hier auch, dass du mit dem Kopf nicht zu hoch liegst. Ist dein Kissen zu dick, kann das ebenfalls schnell zu Verspannungen führen.