Psychische Belastung: Wie hängen Stress, Angst und Belastung mit Rückenschmerzen zusammen?
Autor: Robert Wagner
Franken, Dienstag, 05. November 2019
Stress, Unzufriedenheit und Unsicherheit können Rückenbeschwerden verursachen. Psychische Überlastung äußert sich so durch die Schmerzen. Doch wie funktioniert das? Heißt das, die Schmerzen sind nur eingebildet? Wir haben Fragen und Antworten zur Psyche und dem Schmerzempfinden zusammengetragen.
Bei Rückenschmerzen denkt man zunächst an körperliche Ursachen, wie langes Sitzen, falsche Belastung, Verletzungen und Abnutzung. Doch der Eindruck täuscht: Psychische Faktoren wie Stress, Unsicherheit und Unzufriedenheit können Rückenbeschwerden verstärken und sogar verursachen.
So hat die Deutsche Schmerzgesellschaft e.V. beispielsweise den engen Zusammenhang von Schmerz und Psyche untersucht und Fälle gesammelt, in denen Rückenbeschwerden zeitgleich mit schwerwiegenden Konflikten auftraten.
Kann Stress wirklich Rückenschmerzen verursachen?
Absolut - vereinfacht könnte man den Zusammenhang so darstellen: Stress und psychische Belastung sorgen für "Anspannung", die tatsächlich eben mehr ist, als ein psychisches Phänomen: Tatsächlich spannen Menschen unter Stress, oft unbewusst, eine Vielzahl von Muskeln an.
Dies kann zu Schmerzen führen. Zudem verstärken die durch den Schmerz verursachten Einschränkungen im täglichen Leben Frustration, Ärger, Angst und Zweifel - was zu weiterem Stress führt. Ein Teufelskreis beginnt.
Rückenschmerz und Psyche: Bilde ich mir den Schmerz nur ein?
Psychische Ursachen für Schmerzen bedeuten allerdings nicht, dass die Schmerzen weniger real wären. Die menschliche Psyche und Physis sind untrennbar miteinander verbunden - eine klare Trennung beider, wie sie in der Medizin lange praktiziert wurden, wird von den meisten Ärzten heute abgelehnt.
Rücken: Welchen Einfluss hat die Wahrnehmung des Schmerzes?
Akuter Schmerz wird auch durch Aufmerksamkeit, innere Wertungen und Gefühle sowie durch soziale Zuwendung beeinflusst. Besonders deutlich wird dies bei Kindern: Das aufgeschrammte Knie schmerzt bei der Aussicht auf ein Eis plötzlich deutlich weniger - später kommen die Schmerzen jedoch zurück.