Reizdarm erkennen und behandeln: So reduziert man Verdauungsprobleme
Autor: Andreas Hofbauer
Franken, Donnerstag, 27. Juli 2023
Wie entsteht ein Reizdarm? Wie werde ich ihn wieder los? Und wie kann ich vorbeugen? inFranken.de liefert Antworten auf die wichtigsten Fragen und erklärt, warum ein gesunder Lebensstil eine besondere Rolle spielt.
So behandeln Sie ihren Reizdarm richtig - Empfehlungen der Experten: Laut aktuellen Schätzungen sollen in Deutschland etwa 11,1 Millionen Menschen von dem sogenannten „Reizdarmsyndrom“ betroffen sein. Weltweit sollen zwischen 5 und 20 Prozent der Menschen an einem „Reizdarm“ leiden. Woher die Krankheit allerdings kommt, ist nach wie vor nicht eindeutig zu bestimmen. Sehr wohl gibt es aber einige Anhaltspunkte, die bei einer Identifizierung des Ursprunges helfen können.
Prinzipiell versteht man unter dem Reizdarmsyndrom (RDS) ein häufig auftretendes, in den Verdauungsorganen beheimatetes Krankheitsbild. Es tritt vor allem durch abdominelle Beschwerden zutage.
Die Website des amerikanischen „National Institutes of Diabetes and Digestive and Kidney Diseases“ unterscheidet die Diagnose „Reizdarm“ zudem in drei unterschiedliche Kategorien. Jede mit unterschiedlichen Symptomen.
Reizdarm: Diese verschiedenen Arten gibt es
- RDS-D: Bezeichnet vor allem ein Reizdarmsyndrom mit Durchfall und losem Stuhl.
- RDS-O: Bezeichnet vor allem ein Reizdarmsyndrom mit Verstopfungen.
- RDS-M: Bezeichnet vor allem ein Reizdarmsyndrom mit wechselnden Stuhlgewohnheiten. Sowohl Verstopfungen als auch Durchfall können auftreten.
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Laut der Ärztin Ricarda Schwarz, Fachbereich Neuroradiologie und Radiologie, von der Uniklinik Tübingen geht das Reizdarmsyndrom häufig mit Schmerzen, Blähungen und Darmwinden einher. Allerdings ist es auch möglich, dass diese Symptome in Kombination mit Durchfall und Verstopfung auftreten. Bei den häufigsten Reizdarm-Symptomen handelt es sich um:
- Krampfartige Bauchschmerzen
- Vermehrt auftretender Durchfall, Verstopfung oder ein Wechsel aus beidem
- Blähungen, Blähbauch, Völlegefühl
- Gefühl einer unvollständigen Darmentleerung
Das Reizdarmsyndrom und seine Auslöser
Das Reizdarmsyndrom wird häufig den psychosomatischen Erkrankungen zugeordnet. Außerdem handelt es sich bei der Diagnose meist um eine sogenannte Ausschlussdiagnose. Ärzte gehen also erst von einem Reizdarmsyndrom aus, wenn nach eingehenden Untersuchungen keine organischen Auslöser für die vorliegenden Symptome gefunden werden können. Auf eine bestimmte Ursache lässt sich der Reizdarm in der Regel nicht zurückführen, häufig gibt es verschiedene Auslöser und sie variieren von Patient zu Patient.
Buchtipp: Darm mit Charme (Der Bestseller in der aktualisierten Neuauflage) hier genauer ansehenDoch Experten konnten belegen, dass die Beschwerden durch die Psyche und den Darm beeinflusst werden können. Auch psychotherapeutische Maßnahmen sowie Antidepressiva konnten zu einer Linderung der Symptome führen. In einem Entwurf für eine aktualisierte Leitlinie für die Diagnose des Reizdarmsyndroms aus dem Juli 2020 heißt es zudem, die Diagnose könne als gesichert betrachtet werden, wenn alle relevanten Diagnosen mit ähnlichen Krankheiten ausgeschlossen seien.