Reisekrank: Symptome und Behandlung - so kannst du vorbeugen
Autor: Bianca Bonacci
Deutschland, Dienstag, 03. Januar 2023
Dir wird auf Reisen mit Auto, Bus, Bahn oder Schiff schwindlig und übel? Das können Symptome einer Reisekrankheit sein. Es gibt jedoch hilfreiche Tipps, um die Beschwerden zu lindern.
- Was passiert bei der Reisekrankheit?
- Welche Varianten der Reisekrankheit gibt es?
- Symptome der Reisekrankheit
- Einige Phänomene werfen nach wie vor Fragen auf
- Hilfreiche Tipps gegen die Reisekrankheit
Manche Menschen leiden an der Reisekrankheit, wenn sie sich im Flugzeug, Auto, auf dem Schiff oder auf der Achterbahn im Vergnügungspark befinden. Das Phänomen ist weit verbreitet, jedoch völlig ungefährlich. Für Betroffene können solche Situationen jedoch sehr belastend sein, weshalb intensiv an den Ursachen geforscht wird.
Was passiert bei der Reisekrankheit?
Der Fachbegriff für die Reisekrankheit lautet Kinetose. Hierin steckt das griechische Wort "kinein" für "bewegen", denn die Symptome der Reisekrankheit werden durch Bewegungsreize ausgelöst, die auf den Gleichgewichtssinn wirken. Die gängigste Theorie sieht die Ursache der Reisekrankheit in widersprüchlichen Informationen, die im Gehirn ankommen. Ein Beispiel: Du sitzt im Auto und die Landschaft zieht an dir vorbei. Hier bewegen wir uns selbst nicht aktiv fort, unsere Sinne nehmen aber Bewegung, Beschleunigung oder Vibrationen wahr. Diese Informationen kann unser Gehirn nicht miteinander in Einklang bringen und es reagiert mit entsprechenden Symptomen. Den Input erhält unser Gehirn durch verschiedene Sinnesorgane, die an unterschiedlichen Körperstellen sitzen und ihre Position melden:
- Innenohr: Hier befindet sich das Gleichgewichtsorgan (Vestibularapparat). Es nimmt die Drehbewegungen des Kopfes und die horizontalen und vertikalen Bewegungen im Raum wahr.
- Muskeln und Sehnen: Über Rezeptoren der Tiefensensibilität (Propriorezeptoren) erhält das Gehirn Informationen über den Dehnungszustand der Muskeln und Sehnen. Sie geben Rückmeldungen ans Gehirn, ob wir zum Beispiel gerade stehen, sitzen oder uns bewegen.
- Augen: Der visuelle Eindruck spielt eine weitere große Rolle bei der Wahrnehmung der Lage im Raum. Denn die Augen erkennen zum Beispiel den Horizont als waagerechte und Wände zum Beispiel als senkrechte Orientierungsachse an.
Aus diesen Informationen der Sinneszellen lässt unser Gehirn normalerweise ein dreidimensionales Bild entstehen. Wenn jedoch die Rezeptoren der Tiefensensibilität melden, dass du still im Auto sitzt, deine Augen aber den Eindruck vermitteln, dass du dich fortbewegst, weil die Landschaft an dir vorbeizieht und das Gleichgewichtsorgan Schwankungen und Erschütterungen meldet, dann gerät das Bild aus den Fugen.
Welche Varianten der Reisekrankheit gibt es?
Folgende Formen der Reisekrankheit gibt es:
- Reisekrankheit bei Fahrten mit Bus, Bahn oder Auto: Besonders das Lesen während der Fahrt bereitet vielen Menschen Übelkeit. Aber auch durch häufiges Stop-and-Go und auf kurvigen Strecken tritt vermehrt Unwohlsein sein auf.
- Seekrankheit: Das Schwanken und Schaukeln auf einem Schiff oder anderen Wasserfahrzeugen sorgt für Irritationen im Gehirn.
- Landkrankheit: Wenn du nach einer Seereise wieder Land betrittst, kann das Gefühl zu schwanken weiter bestehen bleiben.
- Flugkrankheit: Besonders bei Start und Landung, aber auch bei Turbulenzen während des Flugs tritt häufig Übelkeit auf. Dies kann noch durch gleichzeitig auftretende Flugangst verstärkt werden.
- Raumkrankheit: Astronauten können durch die fehlende Schwerkraft im Weltall Übelkeit und Schwindel erleiden.
- Pseudokinetose: Davon spricht man, wenn die Symptome allein durch visuelle Reize entstehen, wie zum Beispiel in einem 3D-Kino oder durch eine VR-Brille bei Computerspielen.