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Pupsen: Wie oft ist normal - und wann sollte man sich Gedanken machen?


Autor: Thomas Grotenclos

Deutschland, Donnerstag, 03. Februar 2022

Pupsen ist in der Regel ein Zeichen für eine gesunde Darmtätigkeit. Wer jedoch unter dauerhaften Furz-Attacken leidet, sollte einen Arzt konsultieren. Wie häufig ist noch normal?
Permanente Blähungen lassen sich gut behandeln. Symbolbild.


  • Pupsen entsteht durch die Bakterien im Darm
  • Auch geschluckte Luft kann Pupsen auslösen
  • Bestimmte Lebensmittel verstärken die Blähungen

Pupsen ist stinknormal. Es ist ein Automatismus, der bei jedem Menschen ähnlich abläuft. Die Häufigkeit wird jedoch durch bestimmte Faktoren beeinflusst. 

Warum muss man pupsen?

Wenn du pupsen musst, dann kannst du dir sicher sein, dass dein Darm gerade auf Hochtouren arbeitet. Bei jedem Schlucken gelangen immer zwei bis drei Milliliter Luft in den Magen, vor allem beim Herunterschlucken von Nahrung. Diese Luft muss natürlich auch wieder raus und entweicht entweder durch Aufstoßen oder über den Darm.

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Gleichzeitig trifft die Luft im Darm noch auf weitere Gase, welche während der Verdauung von den Darmbakterien produziert werden.

Die meisten Gase werden wieder über die Darmschleimhaut ins Blut abgegeben, der Rest bahnt sich gemeinsam mit der Luft den Weg hinaus

Was passiert im Darm?

Pupsen ist eine ganz normale Begleiterscheinung unserer Verdauung. Im Darm beschäftigen sich unterschiedliche Arten von Bakterien mit der Zerkleinerung der Nahrung.

Diese wird zersetzt und während des Prozesses entsteht Biogas. Dieses besteht aus ungefähr 65 Prozent Stickstoff, 20 Prozent Wasserstoff, 10 Prozent Kohlendioxid, 3 Prozent Methan und 2 Prozent Sauerstoff. 

Bei einer normalen Verdauung wird am Tag rund ein Liter Pups produziert. Dieser kann entweder mit oder ohne ein Geräusch entweichen. Im Grunde sind das dann jedoch nur die Ausdünstungen der Helfer im Darm. 

Wie oft pupst man im Schnitt am Tag?

Laut Experten ist es völlig normal, wenn man 10 bis 20 Mal am Tag pupst. Bis zu 24 Mal gelten noch als medizinisch unbedenklich. Die Darmwinde verteilen sich dabei nicht gleichmäßig über den Tag hinweg, sondern entstehen vor allem nach der Einnahme von Mahlzeiten.

Nachts fährt der Körper dagegen die Verdauung herunter, weshalb wir dann weniger pupsen müssen.

Die Häufigkeit wird übrigens durch die Nahrungsmittel beeinflusst. Besonders häufige Blähungen entstehen durch eine hohe Aufnahme von Ballaststoffen, in Form von Hülsenfrüchten oder Vollkornbrot. Aber auch Gemüsesorten, wie Kohl oder Zwiebeln begünstigen die Entstehung der Gase. 

Wann wird es unnormal?

Wenn du öfter als 24 Mal am Tag pupsen musst, dann solltest du den Grund dafür abklären lassen. Du musst natürlich nicht jeden Furz zählen, wer in dieser Häufigkeit mit Darmwinden zu tun hat, wird es automatisch merken.

Treten diese in Kombination mit einem Blähbauch, Krämpfen, Durchfall, Verstopfungen und Bauchschmerzen auf, dann sollte in jedem Fall ein Arzt konsultiert werden. 

Erhöhtes Pupsen kann auch durch Nahrungsmittelunverträglichkeiten ausgelöst werden. Fruktose oder Milchzucker sind häufige Auslöser. Bestimmte Stoffe können dabei nicht richtig verarbeitet werden oder nur durch erhöhten Aufwand der Bakterien. 

Was kann man dann tun?

Wenn du unter häufigen Blähungen leidest, dann solltest du zunächst versuchen, mehrmals am Tag kleinere Mahlzeiten einzunehmen, statt ein umfangreiches Mittag- oder Abendessen. Esse in Ruhe, zerkaue die Nahrung gut und entspanne dich dabei. Auch regelmäßige Bewegung unterstützt die Darmtätigkeit, der Verdauungsspaziergang ist also kein Märchen, sondern hilft wirklich. 

Bestimmte Teesorten, wie Anis, Fenchel, Kümmel oder Minze können dir aber auch helfen, da die Stoffe eine krampflösende Wirkung haben. Kritische Lebensmittel, wie bestimmtes Gemüse oder Ballaststoffe solltest du zudem nur in kleinen Mengen einnehmen, wenn du für Blähungen anfällig bist. 

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