Nachtschweiß: Das nächtliche Schwitzen kann ein Warnsignal von deinem Körper sein
Autor: Antonia Kriegsmann
Deutschland, Dienstag, 12. Dezember 2023
Schweißgebadet aufzuwachen, ist sehr unangenehm. Unter Umständen können sogar Erkrankungen dahinter stecken. Der Nachtschweiß könnte ein Warnsignal deines Körpers sein.
Schwitzen ist eine normale Funktion des Körpers, um sich abzukühlen. Wenn du Sport treibst oder dich an heißen Tagen draußen aufhältst, ist es nicht ungewöhnlich ins Schwitzen zu geraten. Sollte dein Schweiß einen Geruch nach Urin haben, solltest du aufmerksam werden - er könnte auf chronisches Nierenversagen hindeuten.
Auch starkes, nächtliches Schwitzen ist ein Anzeichen, welches ernst nehmen sollte. Welche Ursachen können dahinter stecken?
Was ist Nachtschweiß genau?
Nachtschweiß wird von Experten auch als nächtliche Hyperhidrose bezeichnet und wird als starkes Schwitzen, das nicht auf äußere Einflüsse zurückgeführt werden kann, verstanden. Ein wenig verschwitzt am Morgen aufzuwachen, gilt noch nicht als Nachtschweiß.
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"Oft geben die Patienten an, schweißgebadet aufzuwachen", erklärt Dr. Joseph Ojile, Geschäftsführer des Clayton Sleep Institute in St. Louis, Missouri. "Sie müssen dann mitten in der Nacht aufstehen und sich umziehen und mitunter sogar die Bettwäsche wechseln."
Vom nächtlichen Schwitzen sind sowohl Männer als auch Frauen betroffen. Laut einer Studie von der University of Oklahoma berichten 41 Prozent der Menschen ihren Hausärzten von nächtlichem Schwitzen. Das starke Schwitzen ist nicht nur unangenehm - es wirkt sich auch nachteilig auf den Schlaf aus, wenn jemand nachts seine Kleidung wechseln muss. Aufgrund von Schlafstörungen kannst du dann gereizter, gestresster und auch ängstlicher sein. Dadurch erhöht sich wiederum das Risiko für Bluthochdruck, Herzerkrankungen und Typ-2-Diabetes.
Was sind die Ursachen von Nachtschweiß?
Für nächtliches Schwitzen kann es sehr viele Ursachen geben. Manche sind geschlechtsspezifisch - wie hormonelle Veränderungen. Andere können jedoch auf beide Geschlechter zutreffen.
1. Medikamente
Bestimmte Medikamente, wie beispielsweise Blutdruckmedikamente, empfängnisverhütende Mittel oder auch Arzneimittel für Atemwegserkrankungen können für nächtliches Schwitzen ursächlich sein. Verschreibungspflichtige Medikamente, wie beispielsweise Antidepressiva, können ebenfalls nächtliche Hyperhidrose verursachen. Laut einer Studie, die in der Fachzeitschrift Annals of Clinical Psychiatry veröffentlicht wurde, leiden 5 bis 14 Prozent der Menschen, die Antidepressiva nehmen, an nächtlichem Schwitzen. Wenn du also verschreibungspflichtige Medikamente einnimmst und bemerkst, dass du nachts stark schwitzt, könnte dies miteinander zusammenhängen.