Lungenkrankheit COPD: Forscher glauben an vollständig Heilung durch Immunzellen
Autor: Lena Welsner
München, Mittwoch, 03. März 2021
Von der Lungenkrankheit COPD sind meist Raucher betroffen. Sie kann das Leben eines Patienten, um bis zu sieben Jahre verkürzen. Forscher haben nun eine Möglichkeit entdeckt, wie man die Krankheit heilen könnte.
- COPD: Die chronisch obstruktive Lungenerkrankung
- Lungenkrankheit soll durch Immunzellen gestoppt werden
- Forscher konnten erste Erfolge an Labormäusen feststellen
Die Abkürzung COPD steht für "Chronic Obstructive Pulmonary Disease", was übersetzt "chronisch obstruktive Lungenkrankheit" bedeutet. Im Jahr 2017 waren laut WHO zirka 3,6 Prozent aller Todesfälle in der europäischen Region auf die relativ unbekannte Lungenerkrankung zurückzuführen. Dabei zählt die COPD neben Herzinfarkt und Schlaganfall zu den weltweit häufigsten Todesursachen. Doch es gibt Hoffnung für Betroffene (vor allem Raucher) - dank eines Münchner Forschungsteams.
COPD: Was ist eine chronisch obstruktive Lungenkrankheit?
Betroffen bei einer COPD sind sowohl die Bronchien, als auch die noch kleineren Bronchiolen. Dort kommt es aufgrund verengter Bronchien zu einer anhaltenden Entzündung, einer chronischen Bronchitis. "Deshalb vermindert sich der Atemluftstrom, was eine Atemnot verursacht", erläutert Lungenspezialist Professor Jürgen Behr gegenüber der Apotheken Umschau.
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Bei einigen Patienten greift die Krankheit zusätzlich die Lungenbläschen an. Die Fläche für den Gasaustausch verkleinert sich immer weiter, da die Lungenbläschen schließlich zerfallen. Obwohl die Lunge eigentlich noch voller Luft ist, entsteht ein Sauerstoffmangel.
Bemerkbar macht sich eine COPD durch Husten mit einhergehendem Auswurf. Vor allem bei körperlichen Belastungen wie Sport oder Treppensteigen tritt häufig Atemnot auf. Auch trockene, pfeifende Atemgeräusche deuten auf die Lungenerkrankung hin.
Lungen-Studie: Heilung soll möglich sein
Eine Studie, die am Helmholtz Zentrum in München unter der Leitung von Ali Önder Yildirim, Spezialist für Lungenbiologie durchgeführt wurde, gibt nun Hoffnung auf eine Heilung der vermeintlich unheilbaren Krankheit.
Die Forscher blockierten in der Studie einen Rezeptor, der anschließend eine Kettenreaktion auslöste. Durch die Immunzellen konnte eine Überproduktion gestoppt werden, sodass die wichtigen Epithelzellen nicht mehr abstarben. Das Forscherteam verhinderte somit nicht nur den Zelltod, sondern ermöglichte es auch, dass sich die Lungenepithelzellen selbst regenerieren.