Nebennieren-Insuffizienz erkennen: Ursachen und Symptome
Autor: Vanessa Neumann, Eléna Schiementz
Deutschland, Donnerstag, 25. Februar 2021
Erschöpfung, niedriger Blutdruck, Appetitlosigkeit - eine hormonbedingte Unterfunktion der Nebennieren, auch Morbus Addison genannt, kann dich erheblich einschränken. Wir verraten, wie du eine Nebennieren-Insuffizienz rechtzeitig feststellen und effektiv behandeln kannst.
- Wieso die Nebennieren so wichtig sind
- Ursachen und Symptome einer Nebennieren-Insuffizienz
- Das steckt hinter einer Addison-Krise
- So wird der gefährliche Hormonmangel diagnostiziert
- Die richtige Behandlung
Nebennieren-Insuffizienz - besser beschrieben als Nebennieren-Hormonmangel - ist eine seltene Krankheit, die nicht unterschätzt werden darf. Es handelt sich um eine Art von Unterfunktion, die auftritt, wenn ein Mangel an lebenswichtigen Hormonen besteht. Oft fehlt dem Körper dann etwa Cortisol, welches essenziell für den menschlichen Stoffwechsel ist. Daraufhin treten schnell erste Anzeichen wie ständige Müdigkeit oder niedriger Blutdruck auf. Bleibt die Krankheit unentdeckt und wird nicht behandelt, können die Symptome nicht nur eine hohe Immunschwäche hervorrufen, sondern enden in manchen Fällen sogar tödlich.
Dafür sind die Nebennieren wichtig
Die Nebennieren bestehen aus Nebennierenrinde sowie -mark und sitzen jeweils auf den Nieren. Es handelt sich um hormonbildende Drüsen, die laut Deutscher Gesellschaft für Endokrinologie unter anderem den Blutdruck regulieren sollen. Dafür produzieren die Nebennieren Adrenalin, welches insbesondere in Stresssituationen ausgeschüttet wird. Während ein zu hoher Adrenalinausstoß für einen ebenso erhöhten Blutdruck sorgt, führt ein langfristiger Adrenalinmangel zu niedrigem Blutdruck bis hin zu Ohnmachtsanfällen.
Doch die Nebennieren sind auch für ein weiteres zentrales Hormon verantwortlich: Cortisol. Dieses ist für die Regulation des menschlichen Stoffwechsels unverzichtbar. Dabei beeinflusst es das Immunsystem und sorgt dafür, dass alle Zellen mit ausreichend Energie versorgt werden. Es wirkt sich auf sämtliche Stoffwechselprozesse des menschlichen Körpers aus, von den Knochen oder Muskeln bis zur Eiweißverwertung. Außerdem hat Cortisol sogar einen Einfluss auf das Hungergefühl sowie die Psyche. Produziert dein Körper in Folge einer Nebennieren-Insuffizienz eine zu geringe Menge dieser lebenswichtigen Hormone, kann das weitreichende Folgen haben.
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Ursachen des gefährlichen Nebennieren-Hormonmangels
Zurückführen lässt sich die Krankheit, auch Morbus Addison genannt, auf drei konkrete Ursachen. Dabei wird zwischen primärer, sekundärer und tertiärer Nebennieren-Insuffizienz unterschieden. Werden zu wenig Hormone produziert, kann das im primären Fall an der Nebenniere selbst liegen. Bei den sekundären und tertiären Gründen liegt die Ursache des Mangels außerhalb des Organs.
Primäre Nebennieren-Insuffizienz
Ist die Nebenniere beziehungsweise die Nebennierenrinde selbst von einer Erkrankung betroffen, sprechen Ärzte von einer primären Nebennieren-Insuffizienz. In der Regel werden diese durch Autoimmunentzündungen hervorgerufen. Doch auch Infektionen oder Einblutungen können laut Deutscher Gesellschaft für Endokrinologie die Auslöser der Beschwerden sein. Eine primäre Nebennieren-Insuffizienz kann sowohl akut als auch chronisch auftreten.
Sekundäre Nebennieren-Insuffizienz
Die sekundäre Nebennieren-Insuffizienz beruht auf einer Unterfunktion der Hirnanhangsdrüse. Dadurch fehlen den Nebennieren erforderliche Signale vom Regulationszentrum im Gehirn, die normalerweise die Produktion von wichtigen Hormonen, wie Cortisol, auslösen. Doch die dafür verantwortlichen Stimulationshormone des Gehirns werden nicht ausreichend ausgebildet. Gründe dafür sind meist Vorerkrankungen wie (gutartige) Tumore, Schlaganfälle oder Verletzungen des Schädels.