Angina Pectoris Symptome deuten: Was hilft gegen Herzschmerz?
Autor: Melina Mark
Würzburg, Donnerstag, 29. Juli 2021
Mehrere Millionen Deutsche leiden aktuell unter einer Koronaren Herzkrankheit. Obwohl die Krankheit als nicht heilbar gilt, gibt es doch Möglichkeiten die Symptome zu lindern. Deutsche Wissenschaftler haben die besten Therapien untersucht.
- Angina Pectoris: Krankhafte Verengung der Herzkranzgefäße bezeichnet
- Eines der häufigsten Symptome: Schmerzen in der Brust - auch "Angina Pectoris" genannt
- Mehrere Wirkstoffe, aber auch operative Eingriffe können das Leiden der Betroffenen lindern
- Forscher untersuchten: Welche Behandlungsmethode ist am besten und wie lässt sich die Krankheit vorbeugen?
Die Zahl der koronar-herzerkrankten Deutschen liegt bei fünfeinhalb Millionen. Die Betroffenen leiden an einer Verengung der Herzkranzgefäße, die zu Durchblutungsstörungen führt. Das hat die Folge, dass der Herzmuskel nicht mehr mit ausreichend Sauerstoff versorgt wird. Zu den häufigsten Beschwerden dabei zählen brennende Schmerzen, ein Engegefühl in der Brust – in Fachkreisen "Angina Pectoris" genannt.
Angina Pectoris Symptome erkennen: Herzschmerz betrifft viele Deutsche
Christoph Maack, Sprecher des Deutschen Zentrums für Herzinsuffizienz Würzburg (DZHI), hat gemeinsam mit dem Mediziner Edoardo Bertero, dem Pathophysiologen Gerd Heusch vom Uniklinikum Essen und dem Kardiologen Thomas Münzel von der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz die derzeitigen medikamentösen Angina-Therapien genauer untersucht.
Video:
Das Fazit der Untersuchung war wie zu erwarten ernüchternd: die verschiedenen Medikamente lindern zwar den Schmerz und erleichtern das Leben der Betroffenen, jedoch wirkt keine der Therapiemöglichkeiten lebensverlängernd. Außerdem stehen die Behandlungsmethoden auf einer Stufe – keines sticht besonders heraus, oder ist besser als die anderen. Dennoch ist eines klar: Wer Betroffenen personalisierte Medikamente verschreibt, kann die Lebensqualität der Erkrankten deutlich verbessern.
Aufgrund dieser Erkenntnis haben die vier Experten einen Kompass angefertigt, der eine Hilfe für das behandelnde ärztliche Personal darstellt, die Menschen mit Koronarsyndromen personalisiert therapieren möchten. Zu den typischen Medikamenten gegen den für Anginga Pectoris typischen "Herzschmerz" zählen in erster Linie Betablocker, Kalziumantagonisten und Nitrate. Diese Substanzen dienen dazu, den Sauerstoffverbrauch des Herzens zu verringern. Inzwischen gibt es aber mehr Wirkstoffe, die sich in der Therapie von Angina Pectoris bewährt haben: Ranolazin und Trimetazidin, welche in den Stoffwechsel des Herzens eingreifen und Ivabradin, welches die Herzfrequenz nach Einnahme verlangsamt.
Blutdruck und Herzfrequenz als wichtige Ansatzpunkte zur bestmöglichen Behandlung
Wichtige Parameter, wenn es um die Entscheidung des Medikaments für die Behandlung geht seien Blutdruck und Herzfrequenz. Vor allem die Kombination dieser Werte ist laut Maack entscheidend: "Ist der Blutdruck höher als 140 zu 80 mmHg, und liegt die Herzfrequenz über 70 Schlägen pro Minute, werden zum Beispiel Betablocker und Nitrate empfohlen, bei reduzierter Herzleistung kann neben Betablockern auch Ivabradin gegeben werden, bei erhaltenem Auswurf sind Kalziumantagonisten ratsam."
Spiegel-Bestseller auf Amazon ansehen: Der Ernährungskompass | Das Fazit aller wissenschaftlichen Studien zum Thema ErnährungDen Stoffwechsel des Herzens bei einer Behandlung mit einzubeziehen, ist laut der Wissenschaftler ein weiterer guter Anhaltspunkt für eine personalisierte Behandlung. Ein normal funktionierendes Herz verstoffwechselt siebzig bis achtzig Prozent der Fettsäuren und zehn bis zwanzig Prozent der Glucose im Körper. Einfach gesprochen, ist für das Herz das Verarbeiten von Glucose leichter als das von Fettsäuren, da weniger Sauerstoff gebraucht wird.