Krankenkassen im Check: Welche Versicherung hat das beste Preis-Leistungs-Verhältnis?
Autor: Klaus Heimann
Deutschland, Mittwoch, 04. Oktober 2023
Jeder gesetzlich Krankenversicherte in Bayern verschenkte im letzten Jahr 612 Euro, weil er oder sie in der falschen Kasse war. Knapp 100 Versicherungen werben um Mitglieder. Wie kannst du die richtige Krankenkasse für dich finden?
- Die Richtungsentscheidung: Gesetzlich oder privat versichern?
- Wie wählst du die richtige gesetzliche Krankenkasse aus?
- Der Qualitäts-Tests: Was stand auf dem Prüfstand?
- Die Top fünf der gesetzlichen Krankenkassen
- Lohnt sich der Wechsel?
Was in den USA höchst umstritten ist, hat sich bei uns schon seit dem 15. Juni 1883 als Selbstverständlichkeit etabliert: die Krankenversicherung für alle. Mit dieser Pflicht sind aber keineswegs alle Fragen geklärt, wie der Beitrag zeigt.
Die richtige Krankenkasse finden: Gesetzlich oder privat versichert?
Eine Krankenversicherung braucht in Deutschland jede*r. Vorher ist eine wichtige Richtungsentscheidung zu treffen: Soll es wie bei rund 90 Prozent der Menschen in Deutschland eine der knapp 97 gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) sein? Oder einer der 47 privaten Krankenversicherungen (PKV)? Bei den privaten gibt es unterschiedliche Wahltarife, welche die Beitragshöhe letztlich bestimmen.
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Wichtig ist, ob du Angestellter, Beamter oder Beamtin, Selbständige*r oder Rentner*in bist. Arbeitnehmer*innen dürfen erst ab einem Jahreseinkommen von 64.350 Euro brutto (5.362,50 Euro im Monat, Werte für 2022) die gesetzliche Krankenversicherung verlassen und sich privat versichern.
Die PKV bietet oftmals bessere Leistungen als die gesetzliche. Und sie ist bei den Ärzt*innen sehr beliebt, können sie doch deutlich höhere Gebühren abrechnen. Ein Nachteil bleibt: Wenn im Alter deine Einkünfte sinken (die Rente halbiert in aller Regel das Einkommen), bleiben die Beiträge zur PKV trotzdem hoch. Außerdem fällt der hälftige Arbeitgeberbeitrag weg und ist durch den geringeren Zuschuss von der Rentenkasse ersetzt. Deshalb gibt die Stiftung Warentest folgenden Rat: Angestellte und Selbstständige sollten die PKV nur dann wählen, wenn sie wohlhabend sind oder sich bis zur Rente genug Vermögen aufbauen können.
Wie wählst du die richtige gesetzliche Krankenkasse aus?
Es ist gut zu wissen: Rund 95 Prozent der medizinischen Leistungen sind bei allen gesetzlichen Krankenkassen gleich, weil dies so verbindlich im Gesetz geregelt ist.
Trotzdem sind die Beiträge zur GKV nicht einheitlich. Die Stiftung Warentest macht folgende Rechnung auf: Wer monatlich 3.000 Euro brutto verdient und von einer teuren gesetzlichen Kasse zu einer günstigen Krankenkasse wechselt, spart mehr als 100 Euro im Jahr, sehr gut verdienende Arbeitnehmer*innen mehr als 200 Euro. GKV-Interessierte oder Mitglieder sollten deshalb die Konditionen der Krankenkassen prüfen. Am einfachsten geht dies mit einem Rechner, wie ihn CHECK24 oder auch Finanztip anbietet.