Knutsch dich gesund: Darum ist Küssen gut für den Darm
Autor: Antonia Kriegsmann
Deutschland, Mittwoch, 29. März 2023
Küssen ist nicht nur gut für das psychische Wohlbefinden, sondern auch für den Darm. Bei einem Kuss können rund 80 Millionen Bakterien ausgetauscht werden.
Die Beziehungen, die wir zu anderen Menschen pflegen, beeinflussen maßgeblich unser emotionales Wohlbefinden. Menschen, die erfüllende Beziehungen führen, sind häufig glücklicher und zufriedener.
Aber auch auf die körperliche Gesundheit wirken sich innige Beziehungen gut aus - so soll insbesondere der Darm davon profitieren, wenn sich Menschen küssen.
Küssen ist gut für den Darm
Es gibt nun erste Hinweise darauf, dass Küssen gut für die Darmgesundheit ist. Untersuchungen der Universität Vancouver zeigen, dass soziale Interaktionen einen entscheidenden Einfluss auf unsere Gesundheit haben.
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Eine Studie der Universität Amsterdam weist darauf hin, dass die Beziehungen zu anderen Menschen das Mikrobiom im Darm verändern und so den Reichtum und die Vielfalt wichtiger Bakterienstämme begünstigen. Den größten Einfluss haben dabei enge und intime Beziehungen, in denen beispielsweise geküsst wird. Laut der Untersuchung teilten Ehepartner häufiger ein ähnlicheres Mikrobiom und Bakterienstämme als beispielsweise Geschwister. Das Mikrobiom von Menschen, die eine romantische Beziehung führten, war zudem vielfältiger als bei Alleinstehenden.
Negativ wirkten sich jedoch Konflikte in Beziehungen auf die Darmgesundheit aus. Bei Auseinandersetzungen wird das Stresshormon Cortisol ausgeschüttet, welches dem natürlichen Gleichgewicht der Bakterien im Darm schadet. Eine Trennung hat also nicht nur negative Auswirkungen auf Appetit oder Schlaf, auch der Darm kann darunter leiden. Menschen mit starken sozialen Beziehungen haben laut den kanadischen Forschern auch seltener mit Magen-Darm-Erkrankungen zu kämpfen.
Küssen ist gut für Immunsystem, Zahngesundheit und Psyche
Intime Küsse auf den Mund wirken sich besonders gut auf die Darmgesundheit aus. Bei einem Kuss, der rund zehn Sekunden dauert, können bis zu 80 Millionen Bakterien übertragen werden.
Buchtipp: Darm mit Charme - Alles über ein unterschätztes Organ (Neuauflage)Manche können zwar für Allergiker gefährlich werden. Aber die Vielfalt der ausgetauschten Bakterien kann sich auch sehr positiv auf das Immunsystem auswirken. Das Immunsystem wird beim Küssen und den übertragenen Bakterien nämlich aktiviert. Der Organismus schickt beim Küssen Abwehrkräfte in den Blutkreislauf, um die vermeintlichen Eindringlinge zu bekämpfen. Im Speichel entwickeln sich außerdem antimikrobielle Enzyme, welche die Zähne vor Karies und Parodontose schützen sollen.