Kinderdemenz: Daran erkennen Eltern die unheilbare Krankheit
Autor: Gwendolyn Kaiser
Deutschland, Donnerstag, 05. Sept. 2024
Selten und unheilbar: Kinderdemenz ist eine neurodegenerative Erkrankung, bei der Kinder in kürzester Zeit kognitive Fähigkeiten verlieren. Welche Symptome weisen darauf hin und was können betroffene Familien tun?
Die Kinderdemenz, in Fachkreisen auch bekannt unter Neuronale Ceroid-Lipofuszinosen (NCL), gehört zu den häufigsten neurodegenerativen Kindheitserkrankungen. Sie gilt als unheilbare Krankheit und führen zu einem frühen Tod der Betroffenen.
In Deutschland erkranken laut der NCL-Stiftung jährlich im Durchschnitt 20 Kinder an NCL. Betroffen sind deutschlandweit 700 Kinder. Die Erkrankung, bei der das Leitsymptom die Demenz ist, lässt sich anhand verschiedener Symptome frühzeitig erkennen.
Kinderdemenz: So erkennen Eltern erste Symptome
Bisher sind nach Angaben der NCL-Stiftung in der Medizin 13 Formen der genetisch bedingten Stoffwechselerkrankung NCL bekannt, die je nach Form in einem anderen Alter beginnen kann. Auch die Reihenfolge der Symptome sind abhängig von der vorliegenden Form. Am häufigsten sollen die infantile Form (CLN1, Beginn mit 6-12 Monaten), die spät-infantile (CLN2, Beginn mit 2-4 Jahren) und die juvenile NCL (CLN3, Beginn mit 4-7 Jahren) in Deutschland vorkommen.
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Die Symptome scheinen zwar in unterschiedlicher Abfolge aufzutreten, doch bei allen Varianten tauchen immer drei Indikatoren auf:
- schnelles Erblinden
- Demenz-Erscheinungen durch motorische und kognitive Rückentwicklung
- Epilepsie
Eine Form, die juvenile NCL, beginne häufig mit einer Sehschwäche im Einschulungsalter, die nach wenigen Jahren zu einer Erblindung führt. Noch im Grundschulalter mache sich ein geistiger Abbau, die Demenz, bemerkbar, was auch oft zu Wesensveränderungen führe. Im Jugendalter beginne dann die Sprechfähigkeit und Beweglichkeit zu schwinden. Noch vor dem 20. Lebensjahr sollen so gut wie alle Fähigkeiten abhandengekommen sein.
Diagnose NCL: Das können Familien tun
Angehörige von erkrankten Kindern können sich in beispielsweise einer Uni-Klinik in sogenannten NCL-Sprechstunden informieren und über Behandlungsmöglichkeiten beraten lassen.