Kann Fruchtbarkeit beeinträchtigen: Test zeigt "besorgniserregende" Chemikalie in Lebensmitteln aus Konserven

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Machen Konserven unfruchtbar?
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Sergey Ryzhov/AdobeStock

Ein aktueller Test hat alarmierende Ergebnisse über eine Chemikalie aufgedeckt, die sich in Konservendosen befindet. Im schlimmsten Fall kann sie unfruchtbar machen.

  • Wie gelangt Bisphenol A in unsere Lebensmittel?
  • Welche gesundheitlichen Risiken birgt Bisphenol A?
  • Wie kannst du deine Bisphenol-A-Aufnahme minimieren?

In einem aktuellen Test wurde die Chemikalie Bisphenol A (BPA) in Lebensmitteln aus Konserven nachgewiesen. Der Stoff wird zur Herstellung von Kunststoffen und Harzen verwendet und ist weitverbreitet. Nun hat sich herausgestellt, dass BPA ernsthafte gesundheitliche Risiken birgt, vor allem in Bezug auf die Fruchtbarkeit.

Wie gelangt Bisphenol A in unsere Lebensmittel?

BPA wird oft in Plastik oder Dosen verwendet. Die Chemikalie sorgt dafür, dass die Stoffe fest und haltbar sind. Über die Verpackung kann die Chemikalie jedoch auch in unsere Lebensmittel gelangen. Hauptsächlich eingesetzt wird BPA für die Herstellung von Polycarbonat-Kunststoffen und Epoxidharz.

Diese kommen in Konservendosen, klassischen Trinkflaschen und Lebensmittelbehältern vor. Durch Abnutzung oder Erhitzen werden die Chemikalien freigesetzt und gehen in das Lebensmittel über.

In einem aktuellen Test wurde BPA in 51 von 58 Konservenprodukten nachgewiesen. Besonders hoch war die Belastung in Kokosmilch und vegetarischen Thunfisch-Alternativen. Geringe Belastungen wiesen dagegen Mischgemüse und Konserven mit Tomaten auf.

Welche gesundheitlichen Risiken birgt Bisphenol A?

BPA ist hormonell aktiv und kann die Fruchtbarkeit beeinträchtigen. Die Chemikalie ahmt das Hormon Östrogen nach, was das Hormonsystem stören kann. Unsere Hormone wirken wie kleine Botenstoffe, die wichtige Nachrichten an die körpereigenen Zellen senden. BPA kann diese Nachrichtenübertragung stören und die Hormone durcheinanderbringen, insbesondere Östrogen und Testosteron. Das führt zu Problemen bei der Eizellreifung und Spermienproduktion.

Studien legen zudem nahe, dass BPA ebenfalls das Risiko für Fettleibigkeit, Diabetes oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen kann. Besorgniserregend ist auch eine mögliche Förderung von allergischen Lungenentzündungen oder Autoimmunerkrankungen.

Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit hat die tolerierbare Menge an BPA von 4 Mikrogramm (µg) auf 0,2 Nanogramm (ng) pro Kilogramm Körpergewicht pro Tag drastisch gesenkt. Trotzdem bleibt der exakte Schwellenwert, ab dem BPA schädlich ist, weiterhin umstritten, was zu unterschiedlichen Empfehlungen führt.

Wie kannst du deine Bisphenol-A-Aufnahme minimieren?

Wenn du die Aufnahme von BPA verringern möchtest, dann bleibt dir nichts anderes übrig, als alternative Verpackungen zu nutzen, Plastik zu vermeiden und frisch zu kochen. Nutze frische oder tiefgefrorene Lebensmittel, die nicht in Konserven verpackt sind.

Zudem kannst du Edelstahl- oder Glasbehälter nutzen statt Kunststoffboxen. Für Konserven sind Produkte im Tetrapak eine gute Alternative. Reduziere auch bei der Erwärmung und Aufbewahrung von Lebensmitteln den Einsatz von Kunststoffen. Achte auf "BPA-frei"-Etiketten.

Besonders hohe Mengen an BPA können austreten, wenn Kunststoffbehälter in der Mikrowelle erhitzt werden. Das liegt daran, dass hohe Temperaturen die Struktur des Kunststoffs beeinträchtigen, wodurch Stoffe austreten können. Nutze daher lieber andere Materialien oder erwärme deine Speisen auf der Herdplatte.