Impfpass verloren oder digitaler Impf-Nachweis gewünscht - das müssen Sie tun
Autor: Alessa Waltz
Deutschland, Mittwoch, 07. Juli 2021
Schon als Baby bekommen Menschen in Deutschland einen Impfpass ausgestellt. Er begleitet uns Leben lang und ist ein wichtiges Dokument. Umso ärgerlicher ist es, wenn er verloren geht und sich einfach nicht mehr auffinden lässt - gerade jetzt, zu Zeiten der Corona-Impfung. Wir zeigen Ihnen, was zu tun ist, sollten Sie das gelbe Impfbuch verlegt haben. Außerdem erklären wir, wie Sie den digitalen Impfpass bekommen.
- Im Impfpass stehen alle Impfungen, die Ihnen jemals verabreicht wurden
- Für die Corona-Impfung brauchen Sie Ihren Impfpass
- Haben Sie den Impfausweis verloren, gibt es mehrere Möglichkeiten, wie Sie vorgehen können
- Neuerung: der digitale Impfausweis soll noch vor den Sommerferien kommen
Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung weist darauf hin, dass der Impfausweis für gewöhnlich bereits im Säuglingsalter in der Kinderarztpraxis ausgestellt wird. Außerdem ist er auch beim zuständigen Gesundheitsamt oder anderen Arztpraxen erhältlich. Gültig ist das gelbe Heftchen dann ein Leben lang - nicht ungewöhnlich also, dass das Impf-Dokument auch mal verloren gehen kann. Doch wie gehen Sie am besten vor, wenn Sie den Impfpass einfach nicht mehr finden? Wir erklären Ihnen, wie Sie sich am besten verhalten und weshalb der Impfpass so wichtig ist.
Impfpass nicht mehr auffindbar: Das müssen Sie jetzt tun
Der Impfausweis begleitet Sie ein Leben lang: Die wohl meisten Impfungen erfolgen im Kindesalter, weshalb Erwachsene das gelbe Heftchen häufig nicht mehr oft in Händen halten. Das führt nicht selten dazu, dass der Impfausweis aus den Augen verloren wird und irgendwann einfach verschwunden zu sein scheint. Das ist ungünstig, jedoch kein Grund zur Verzweiflung.
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Die Krankenversicherung Ottonova* rät dazu, im ersten Schritt zum Hausarzt zu gehen. Dieser ist dazu verpflichtet, Ihre Patientenakte zehn Jahre aufzubewahren. In dieser sind all Ihre Behandlungen inklusive der in diesem Zeitraum getätigten Impfungen notiert. Die Daten aus dieser Akte können dann in einen neuen Impfausweis übertragen werden - die Kosten dafür trägt die Krankenversicherung. So weit, so gut: Doch was ist mit den Impfungen, die vor diesem zehn-Jahres-Zeitraum getätigt wurden?
Impfungen, die länger als zehn Jahre zurückliegen, sind nicht in der Patientenakte des Hausarztes zu finden. Auch wenn Sie häufig den Hausarzt gewechselt haben, kann es schwierig sein, die letzten Impfungen nachzuvollziehen. In diesem Fall ist es hilfreich, eine Blutuntersuchung durchzuführen - im Labor kann nämlich der Status der Antikörper im Blut ermittelt werden. So lässt sich sagen, gegen welche Krankheiten Sie bereits geimpft sind. Komplett zuverlässig sind diese Tests allerdings nicht, da manche Immunisierungen nicht eindeutig im Blut zu erkennen sind. Aus diesem Grund wird diese Leistung auch nicht von allen Krankenversicherungen übernommen.
Wann ist eine Impf-Auffrischung empfehlenswert?
Sollten Sie vor dem Problem stehen, dass Sie ihre erhaltenen Impfungen weder über Ihren Hausarzt oder durch einen Bluttest nachvollziehen können, bleibt nur noch eine Möglichkeit: Lassen Sie alle bedeutenden Impfungen vorsichtshalber auffrischen. Zu dieser Grundimmunisierung zählen unter anderem Impfungen gegen Tetanus, Masern, Mumps, Röteln, Polio, Pertussis (Keuchhusten) und Diphtherie, die für gewöhnlich bereits im Kindesalter verabreicht wurden.
Corona-Schnelltests für Zuhause finden Sie bei AmazonEs stellt sich natürlich die Frage, ob eine solche doppelte Immunisierung schädlich für den Körper ist, was verneint werden kann. Die Grundimmunisierung schadet Ihnen in aller Regel gar nicht, sofern Ihre Gesundheit zum Impf-Zeitpunkt einwandfrei ist. Es kann lediglich zu typischen harmlosen Nebenwirkungen wie leichten Schmerzen um die Einstichstelle oder zu leichten Krankheitssymptomen kommen, die nach kurzer Zeit wieder verschwinden.