- Intrapersonale Intelligenz: Impulse kontrollieren, eigene Grenzen kennen, eigene Gefühle verstehen und aktiv beeinflussen = Verhalten steuern
- Interpersonale Intelligenz: Stimmungen und Gefühle bei anderen Menschen wahrnehmen, emphatisches Kommunizieren und Handeln, sensibles Gespür für andere Menschen
- Naturalistische Intelligenz: Sensibilität für Naturphänomene, leichter Zugang zu Tieren und Pflanzen, sind gerne draußen, interessieren sich für die Umwelt
- Emotionale Intelligenz: Fremde Gefühle korrekt wahrnehmen, verstehen und beeinflussen, oft erfolgreiche Führungspositionen und glückliche Paare
- Soziale Intelligenz: Hineindenken in andere Menschen, Folgen seiner Entscheidung und Handlungen einschätzen können
- Spirituelle Intelligenz: Unabhängig von Glaube oder Tradition, Blick auf den größeren Zusammenhang, den Sinn des Lebens finden, Zugang zu einer tieferen Sinnebene, grundlegende Werte und Bestimmung im Leben finden
Hoch- und Vielbegabte: Diese Intelligenzformen gibt es hier
Intelligenzformen, über die Hoch- oder Vielbegabte verfügen:
- Musikalische Intelligenz: Ausgeprägte Fähigkeit Musik zu komponieren oder zu spielen, besonderes Gefühl für Klang, Harmonie, Rhythmus, ausgeprägte Hörfähigkeit, Sprechen von Akzenten oder Dialekt fällt leicht
- Körperlich-kinästhetische Intelligenz: Körperteile bewusst einsetzen (Sportler, Schauspieler, Tänzer), gute Körperbeherrschung, -koordination und -kontrolle, früh ausgeprägte Mimik und Gestik
- Kreative Intelligenz: wirklich wichtige Probleme im Leben aufspüren und lösen
- Physische Intelligenz: achtsame Körperwahrnehmung, sorgsamer Körperumgang, Aufrechterhaltung des Energielevels
- Praktische Intelligenz: Alltagsnahe, mentale Leistungen, Lebenstüchtigkeit, persönlicher Erfolg und Glück
- Professionelle Intelligenz: Unternehmerische Persönlichkeit, eigene Entwicklung aktiv mitgestalten
- Vitale Intelligenz: Intelligenz des Handelns, erfolgreiche Auseinandersetzung mit Gruppenmitgliedern, ermöglicht soziale Interaktionen im Dienste der Zielerreichung
- Mentale Intelligenz: Verstand und Gefühle nutzen und in Balance zu halten, ausgeprägte Kompetenz, eigene Gedanken zu steuern und sie bewusst und konstruktiv einzusetzen, Chancen und Möglichkeiten erfassen und umsetzen
- Kristalline und fluide Intelligenz: geschickt kommunizieren, Abläufe planen, koordinieren, geistige Kapazität, erhöhte Auffassungsgabe, umfasst Faktenwissen als auch angelerntes Wissen
Wie hängt Hochsensibilität und Hochbegabung zusammen?
Menschen mit hoher Wahrnehmungsfähigkeit haben aufgrund ihres angeborenen empfindlichen Nervensystems eine erhöhte Empfänglichkeit für Reize - sowohl für alle äußeren Reize wie Geräusche oder Gerüche, als auch für die inneren Reize wie etwa Stimmungen, Gefühle anderer, Erinnerungen oder Ahnungen. Ein hochsensibler Mensch kann also die Sinneseindrücke stärker und detaillierter wahrnehmen.
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Die Expertin Anne Heintze meint, dass viele hochbegabte Menschen gleichzeitig hochsensibel sind, wie auf der entsprechenden Website zu lesen ist. Umgekehrt ist Hochsensibilität eine besondere Form der Hochbegabung, eine Form der multiplen Intelligenzen.
Da die Wahrnehmung und Verarbeitung von Reizen komplexe Gehirnprozesse erfordert, ist das Hirn bei Hochbegabten oder Hochsensiblen Menschen oft besonders gut trainiert, reagiert schnell und verknüpft aktuelle Dinge mit früheren Erfahrungen, was ein Beispiel für eine Hochbegabung ist. Und das ist wiederum nur möglich durch die sensiblen Wahrnehmungskanäle (Hochsensibilität), anstatt durch rein logisch-analytische Denkprozesse.
Wer gilt wirklich als hochbegabt?
Die Anzeichen für eine Hochbegabung sind meist nicht so leicht zu erkennen. Im Kindesalter möchte man meinen, dass das hochbegabte Kind Klassenbester ist und stets brav lernt. Dabei ist oft das Gegenteil der Fall: Verhaltensauffälligkeiten und nachlassende Leistung ist keine Seltenheit. Im regulären Schulsystem ist oft nur wenig Zeit für die individuelle Förderungen der Schüler*innen.
Im schlimmsten Fall sind Lehrer und Eltern mit dem Kind überfordert, sodass dieses in der Entwicklung sich selbst überlassen bleibt. Tragischerweise werden sogar einige Fälle der Hochbegabung auf die Sonderschule abgeschoben, weil sie nicht in das gewünschte Raster passen. Vor allem auch Erwachsene stoßen mit ihrem feinen Nervensystem oft auf Unverständnis. Dabei wurden laut Forschungsarbeiten von Elaine Aron 15 bis 20 Prozent der Bevölkerung als hochsensibel eingestuft (Das gleiche gilt übrigens auch für Tiere!).
Hochsensibilität ist also auch eine Form der Hochbegabung. Somit handelt es sich um ein breites Spektrum, in dem die verschiedenen Intelligenzformen aufkommen, die zur Hochsensibilität und/oder zur Hochbegabung passen. IQ-Tests oder Test über Hochsensibilität erfassen nur einen kleinen Bereich.
Tipps um besser im Alltag damit umzugehen
In diesem Punkt sind sich wohl alle einig: Hochsensible und hochbegabte Menschen sind anders. Sie fühlen sich oft als Außenseiter und wissen ihre Andersartigkeit oft nicht zu integrieren. Sei es in sozialen Gruppen oder im Job. Dabei steckt in jedem einzelnen ein derart großes Potenzial, das nur darauf wartet, entdeckt und gelebt zu werden. Hier einige Tipps, um im Alltag besser damit umzugehen:
- Gestehe es dir ein, dass du ein außergewöhnlicher Mensch bist und stehe zu dir. Nichts raubt dir mehr Kraft als deinen Wesenszug täglich zu verstecken oder ändern zu wollen.
- Passe deine Umwelt so weit es geht deiner Sensibilität an. Egal ob Wohnungseinrichtung, Aktivitätenliste oder wenn möglich sogar dein Job.
- Suche Energiequellen, die dir helfen, regelmäßig aufzutanken. Sei es die Natur, ein Nachmittagsschlaf, gesundes reichhaltiges Essen oder einfach Löcher in die Luft starren.
- Wappne dich gegen Energieräuber: Du reagierst empfindlich auf grelles Licht oder Lärm? Packe stets die Sonnenbrille und die Kopfhörer ein. Reduziere den Kontakt zu Menschen, die dir Kraft rauben.
- Gebe deiner Hochbegabung Raum: Lese Bücher über Themen, die dich interessieren, Recherchiere, Male, Kreiere oder schreibe ein Buch.
Wer bereit ist, mehr über sich selbst herauszufinden, ist auf einem guten Weg, den individuellen Wesenszug immer mehr zu leben und zu fördern. Nur so kann das Potenzial erweckt und entdeckt werden.