Hepatitis bleibt oft unerkannt - Erste Anzeichen einer kranken Leber deuten
Autor: Benedikt Günther
Deutschland, Montag, 31. Juli 2023
Eine Erkrankung der inneren Organe sorgt oft für dauerhafte Schäden, so auch in der Leber. Eine Leberentzündung, besser bekannt als Hepatitis, kann schwer zu erkennen und schwer zu behandeln sein.
Bei Erkrankungen der inneren Organe kommt es oft vor, dass diese zunächst nicht erkannt werden. Die ersten Anzeichen schwerer Erkrankungen sind oft nicht eindeutig und wirken erstmal harmlos. Wenn eine Behandlung allerdings hinausgezögert wird, kann es zu ernsten Konsequenzen kommen - so beispielsweise bei einer Entzündung der Leber, besser bekannt als Hepatitis.
Hepatitis ist in vielen Fällen eher unauffällig und wirkt, mit den Symptomen Müdigkeit, Erschöpfung und gelegentlichem Fieber, auf den ersten Blick oft wie eine herkömmliche Erkältung. Wird sie nicht behandelt, kann eine Hepatitis allerdings chronisch werden und sich im schlimmsten Fall zur Leberzirrhose oder sogar Krebs entwickeln. Sich über eine mögliche Entzündung der Leber zu informieren ist auch deshalb wichtig, weil diese auf viele verschiedene Arten übertragen werden kann. Auch t-online berichtete davon.
Viren, Alkohol, Ernährung: Zahlreiche Auslöser für Hepatitis
Eine Virusinfektion ist der häufigste Auslöser für alle Typen von Hepatitis. Auch Vergiftungen der Leber, etwa durch Alkoholkonsum, Über- oder Fehlernährung und Medikamente können die Krankheit hervorrufen. Autoimmunerkrankungen und angeborene Ursachen, wie Hämochromatose (Eisenüberladung des Körpers) oder Morbus Wilson erhöhen das Risiko, zu erkranken.
Man unterscheidet zwischen chronischer und akuter Hepatitis. Mediziner sprechen ab einer Dauer von mehr als sechs Monaten von einer chronischen Leberentzündung. Diese Varianten werden meist ausgelöst durch Leberverfettungen nach übermäßigem Alkoholkonsum, Virushepatitis B oder C oder einer Über- oder Fehlernährung.
Obwohl die Varianten B und C demnach oft chronisch sind, wissen viele Infizierte laut WHO nicht, dass sie erkrankt sind. Nach Schätzungen aus dem Jahr 2022 seien weltweit rund 350 Millionen Menschen mit chronischer Hepatitis B oder C infiziert, nur ein Bruchteil wisse allerdings davon. Die Gefahr für schwere Leberschäden ist hierbei enorm. Nach Angaben des Bundesministeriums für Bildung und Forschung sterben weltweit 1,34 Millionen Menschen jährlich an Folgen einer Hepatitis.
WHO: Nur ein Bruchteil aller Infektionen bekannt
Wie kann ich die Symptome also richtig deuten? Mit den Erkältungssymptomen gehen Appetitlosigkeit, Übelkeit und Erbrechen ebenso wie chronische Kopfschmerzen einher - auf den ersten Blick also nichts, was konkret und zweifellos auf eine Lebererkrankung hinweisen würde. Ein Problem bei der Diagnose ist, dass die Leber selbst, im Gegensatz zu anderen inneren Organen, nicht schmerzt.
Eine Blinddarmentzündung beispielsweise kann durch die ausstrahlenden Schmerzen relativ leicht entdeckt werden. Bei einer Hepatitis dagegen kommt es allenfalls zu Schmerzen im rechten Oberbauch, die auf eine Schwellung der Leber hindeuten können - allerdings können auch Magen-Darm-Erkrankungen einen solchen Schmerz auslösen.