Studie aus Wales: Gürtelrose-Impfung soll Demenzrisiko senken
Autor: Susi Geus
Deutschland, Freitag, 13. Dezember 2024
Forschungsergebnisse legen nahe, dass eine Gürtelrose-Impfung eine Demenzerkrankung verhindern könnte. Was steckt dahinter und ist eine Impfung sinnvoll?
- Was ist Gürtelrose?
- Welche Rolle spielt das Varizella-Zoster-Virus bei der Demenz?
- Warum könnte eine Impfung helfen?
Neueste Forschungen legen den Verdacht nahe, dass Herpesviren eine Rolle bei der Entstehung von Alzheimer-Demenz spielen könnten. Zu diesen Viren zählt auch das Varizella-Zoster-Virus, das Windpocken und Gürtelrose auslöst. Es gibt eine Impfung gegen diese Erkrankungen, die Forschern zufolge nicht nur das Risiko senkt, an Gürtelrose zu erkranken, sondern auch dazu beiträgt, Demenzerkrankungen zu vermeiden.
Wie kommt es zu einer Erkrankung an Gürtelrose?
Fast jeder Mensch kommt im Laufe seines Lebens mit Varizella-Zoster-Viren in Berührung. Bei Erstansteckung bekommst du Windpocken. Das Virus bleibt lebenslang im Körper und bricht bei einer Schwächung des Immunsystems wieder aus, was sich dann in Form einer Gürtelrose zeigt.
Windpocken sind eine typische Kinderkrankheit. Betroffene Kinder bekommen juckende Pusteln, meistens Fieber und fühlen sich schlapp. Da sich Windpocken durch Tröpfcheninfektion übertragen, sind sie hoch ansteckend. Seit 2004 gibt es eine Impfung gegen Varizellen, die von der ständigen Impfkommission am Robert-Koch-Institut für alle Kinder ab dem 11. Lebensmonat empfohlen wird. Windpocken gehören trotzdem immer noch zu den häufigsten Kinderkrankheiten, sind aber deutlich zurückgegangen, seitdem es die Impfung gibt.
Eine Impfung gegen Windpocken verhindert einen späteren Ausbruch der Gürtelrose nicht, verringert aber das Risiko, an Gürtelrose zu erkranken, und kann für einen milderen Verlauf sorgen. Wie die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung informiert, empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) eine Herpes-Zoster-Impfung (Gürtelrose-Impfung) allen Personen ab 60 Jahren. Menschen, deren Immunsystem geschwächt ist oder die eine schwere Grunderkrankung wie Asthma oder Diabetes haben, sollten sich bereits ab 50 Jahren impfen lassen.
Warum könnte eine Impfung helfen?
Forschende aus Wales untersuchten den Effekt der Gürtelrose-Impfung auf das Demenzrisiko. Wie die Pharmazeutische Zeitung berichtete, zeigte die walisische Studie, dass die Impfung gegen das Herpes-Zoster-Virus nicht nur vor Gürtelrose schützt, sondern auch das Risiko einer Demenzdiagnose um 15 bis 20 Prozent senken kann.
Bereits 2009 machten Wissenschaftler Entdeckungen in der Genetik, die darauf hindeuteten, dass das Immunsystem eine Schlüsselrolle unter den Verursachern dieser Art von Demenz spielt. Welche Prozesse genau in der Immunabwehr zur Entstehung von Alzheimer beitragen, ist noch nicht endgültig geklärt. Sicher ist, dass Viren wie das Herpes-Zoster-Virus die Blut-Hirn-Schranke überwinden, wodurch entzündliche Prozesse im Gehirn entstehen können, die wiederum Nervenzellen zerstören. Eine Impfung könnte das verhindern.