Grippeimpfung für Kinder: Diese Einschätzung geben Stiko und Stiftung Warentest ab - unterschiedlichen Empfehlungen
Autor: Evelyn Isaak
Deutschland, Sonntag, 01. Oktober 2023
Die Grippe ist eine weltweit verbreitete, hochansteckende Infektionskrankheit. Eine Grippeimpfung wird von der STIKO jedoch nicht für alle Menschen empfohlen.
Die Grippe - auch Influenza genannt - wird durch Influenza-Viren ausgelöst. Eine Erkrankung an Grippe sollte ernst genommen werden, da sie mitunter lebensbedrohlich werden kann.
Wann eine Impfung empfohlen wird und was man rund um die Influenza-Erkrankung wissen sollte, verraten wir dir.
Wissenswertes rund um die Grippe
Influenza ist eine akute Atemwegskrankheit. Im Gegensatz zu sogenannten grippalen Infekten oder Erkältungen wird sie von Grippeviren ausgelöst. Vor allem in den Wintermonaten ist die Grippe in verschiedenen Schweregraden in Deutschland verbreitet. Eine Ansteckung erfolgt dabei von Mensch zu Mensch, indem die virushaltigen Tröpfchen über die Luft übertragen werden oder indem sich die Hände berühren, die zuvor mit dem virenhaltigen Sekret in Berührung gekommen sind. Eine Übertragung kann zudem über mit dem Erreger verunreinigte Gegenstände, wie Spielzeuge oder Türklinken, geschehen. In der Regel ist man nach dem Auftreten der ersten Krankheitssymptome etwa eine Woche lang ansteckend. Eine Ausnahme bilden Kinder oder Menschen mit geschwächtem Abwehrsystem, welche die Erreger länger ausscheiden. Wichtig ist, bei einer Erkrankung die Hygienemaßnahmen besonders einzuhalten und eine Weiterverbreitung zu vermeiden. Dazu zählt unter anderem regelmäßig die Hände zu waschen, in die Armbeuge zu niesen und zu husten und während der Krankheitsphase zu Hause zu bleiben.
Da sich die Grippeviren ständig verändern und neue Varianten bilden, wird der entsprechende Impfstoff ebenfalls fast jedes Jahr angepasst. Typische Symptome einer Infektion sind etwa ein plötzliches Krankheitsgefühl, einhergehend mit Fieber, Halsschmerzen und trockenem Husten, häufig auch Muskel-, Glieder-, Rücken- oder Kopfschmerzen. Übelkeit und Appetitverlust sind ebenfalls häufige Krankheitsmerkmale. Wie lange die Krankheitszeichen anhalten und wie stark sie ausgeprägt sind, ist von Person zu Person unterschiedlich. Während eine unkomplizierte Erkrankung in der Regel nur 5 bis 7 Tage anhält, kann eine schwere Erkrankung im schlimmsten Fall zum Tod führen. Mögliche Komplikationen sind Lungenentzündungen und bei Kindern auch Mittelohrentzündungen. Seltener kommen Gehirn- oder Herzmuskelentzündungen vor. Diese Komplikationen, die durch das Grippevirus hervorgerufen werden können, werden meist besonders gefürchtet.
Ein hohes Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf haben Personen höheren Alters, Schwangere und Menschen mit einer chronischen Grunderkrankung. Um sich vor einer Grippe zu schützen, empfiehlt sich eine entsprechende Impfung. In der Regel wird die Impfung jährlich im Oktober oder November verabreicht. Der Grund für die Auffrischung der Impfung ist, dass jedes Jahr eine Anpassung des Impfstoffes an mögliche neue Varianten des Influenza-Virus stattfindet.
Empfehlungen der STIKO
Die Ständige Impfkommission (STIKO) spricht keine generelle Influenza-Impfempfehlung aus. Stattdessen beschränkt sich die Empfehlung auf jene Menschen, die ein hohes Risiko besitzen, schwer zu erkranken. Somit empfiehlt die STIKO eine Impfung für folgende Personengruppen:
- Menschen, die 60 Jahre und älter sind
- Schwangere ab dem zweiten Schwangerschaftsdrittel. Liegt eine chronische Grunderkrankung vor, schon ab dem ersten Schwangerschaftsdrittel
- Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit erhöhter gesundheitlicher Gefährdung durch ein Grundleiden. Damit gemeint sind beispielsweise chronische Krankheiten der Atmungsorgane, Herz- oder Kreislauferkrankungen, Leber- oder Nierenkrankheiten, Diabetes oder andere Stoffwechselkrankheiten, chronische neurologische Krankheiten wie die Multiple Sklerose, angeborene oder später erworbene Immunsystemstörungen oder eine HIV-Infektion
- Mitarbeitende sowie Bewohnende von Alten- oder Pflegeheimen
- Personen, die aufgrund des beruflichen Umfelds ein erhöhtes Risiko besitzen, sich und andere anzustecken. Dies schließt zum Beispiel medizinisches Personal oder Personal in Einrichtungen mit hohem Publikumsverkehr ein