Demenz in der Familie: Zur Hilfe - was man als Vorsorge tun kann
Autor: Evelyn Isaak
Deutschland, Donnerstag, 06. Juni 2024
Demenz ist bis heute nicht heilbar. Tritt die Krankheit in der Familie auf, können Angehörige verschiedene vorbeugende Maßnahmen ergreifen.
- Was sind Risikofaktoren und Schutzfaktoren?
- Welche Rolle spielen Omega-3-Fettsäuren?
- Welche Wirkung haben die Fettsäuren?
Ein Medikament, das Demenz vollständig aufhalten oder heilen kann, hat die Forschung noch nicht gefunden. Dennoch konzentrieren sich die Wissenschaftler weiterhin darauf, einen Ansatz für ein solches Medikament zu finden. Was jedoch oft zu kurz kommt, ist die Aufklärung über vorbeugende Maßnahmen. Wir sagen dir, was du tun kannst, um Demenz vorzubeugen.
Risikofaktoren und Schutzfaktoren: Demenzprävention
Am 10. Dezember 2018 erklärte Prof. Dr. Hans-Christoph Diener in den "Neuro-Highlights" von Medscape, dass bislang alle medikamentösen Studien zur Demenz gescheitert seien. Einen möglichen Grund dafür führt die Alzheimer Forschung Initiative e. V. aus: Der Krankheitsverlauf ist lang und komplex. Über einen Zeitraum von etwa 30 Jahre hinweg verändert sich das Gehirn, bevor dann die ersten Symptome auftreten. Kennst du jemand in deiner Familie, der erkrankt ist, ist deine Sorge gegenüber einer Erkrankung vermutlich größer. Allerdings sind genetische Faktoren allgemein nur in drei Prozent der Fälle der alleinige Auslöser. Allerdings ist dein Erkrankungsrisiko um 20 Prozent höher, wenn du mit einer betroffenen Person ersten Grades verwandt bist. Das meint, dass die betroffene Person beispielsweise ein Elternteil oder ein Geschwisterteil ist. Auch wenn man die Krankheit heutzutage noch nicht heilen kann, ist eine Prävention durchaus möglich. Prävention meint, dass du deinen Lebensstil veränderst und Risikofaktoren meidest.
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Bekannte Risikofaktoren sind unter anderem Alkohol und Rauchen. Ein weiterer Risikofaktor ist zu wenig Bewegung, was meist mit einem Übergewicht einhergeht. Die Alzheimer Forschung Initiative e. V. nennt weiter Kopfverletzungen, eine hohe Feinstaubbelastung, geringe Bildung, Bluthochdruck und eine eingeschränkte Hörfähigkeit als Risikofaktoren. Zuletzt haben Menschen mit Depressionen, Diabetes und wenigen sozialen Kontakten ein höheres Erkrankungsrisiko.
Aus den Risikofaktoren lassen sich Schutzfaktoren ableiten. Diese tun deinem Körper gut und dienen als Präventionsmaßnahmen. Dazu gehört eine Ernährung, die deinen Körper mit den wichtigsten Mikronährstoffen und essenziellen Fettsäuren versorgt. Außerdem solltest du auf reines Trinkwasser achten und darauf, eine hohe Feinstaubbelastung zu meiden. Viel Sonne, ausreichend Schlaf und Musik können ebenfalls zu deinem Wohlbefinden beitragen. So trägt beispielsweise die erhöhte Bildung von Vitamin D durch das Sonnenlicht dazu bei, dass deine kognitive Leistung sich verbessert. Weitere Schutzfaktoren sind viel Bewegung sowie ein stabiles soziales Umfeld. Überdies solltest du auf eine regelmäßige Gesundheitsvorsorge achten; besonders dann, wenn du Gesundheitsprobleme wie Bluthochdruck, Diabetes oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen hast, die mit einem erhöhten Demenzrisiko in Verbindung stehen.
Tipps durch die Epigenetik: Omega-3-Fettsäuren
In einem Fachgebiet der Biologie, das Epigenetik genannt wird, wird der Einfluss von Umweltfaktoren und Lebensstilfaktoren untersucht. Demzufolge kommen die meisten Ansätze in Bezug auf die Prävention aus der Epigenetik. Eine erste Präventionsmaßnahme ist eine gesunde Ernährung. Für eine gute Gesundheit, auch in hohem Alter, ist eine ausgewogene Ernährung maßgeblich. Sie sollte reich an Gemüse, Obst, Vollkornprodukten und magerem Eiweiß sein, um das Demenzrisiko zu verringern. Antioxidantien können ebenfalls dazu beitragen, dass die Zellen weniger beschädigt werden und dein Demenzrisiko verringert wird. Den Inhaltsstoff findest du unter anderem in Beeren, Nüssen oder grünem Tee.
Buchtipp: Der Ernährungskompass - Bestseller jetzt bei Amazon anschauenEine signifikante Rolle bei der Prävention kommt auch Omega-3-Fettsäuren zu. Eine Meta-Studie rund um Bao-Zhen Wei aus dem Jahr 2023 konnte zeigen, dass Omega-3-Fettsäuren das Erkrankungsrisiko um bis zu 65 Prozent verringern können. Insbesondere die Docosahexaensäure (DHA) ist für den Schutz vor Alzheimer und Demenz verantwortlich. Grund dafür ist, dass sie bis zu 97 Prozent der Omega-3-Fettsäuren in unserem Gehirn ausmacht. DHA spielt damit unter anderem eine sehr wichtige Rolle für die kognitiven Funktionen, die Lernfähigkeit und die Reaktionsgeschwindigkeit.