Bestimmte Nahrungsergänzungsmittel solltest du lieber nicht nehmen
Autor: Evelyn Isaak
Deutschland, Donnerstag, 20. April 2023
Aus verschiedenen Gründen wird vor Nahrungsergänzungsmitteln gewarnt. Nicht immer sind die Mittel gut für die Gesundheit.
- Nahrungsergänzungsmittel sind beliebt
- Nahrungsergänzung von Calcium, Ginkgo und Beta-Carotin nicht empfehlenswert
- Hinweise und Fazit
Egal, ob Vitamin B, Zink oder Eisen: Auf dem Markt findest du eine Vielzahl verschiedener Nahrungsergänzungsmittel. Doch nicht immer halten die Mittel, was sie versprechen. Teils können sie sogar die Gesundheit gefährden. Es gibt zudem Nahrungsergänzungsmittel, von denen man gänzlich die Finger lassen sollte, wie jetzt eine Studie zeigt.
Nahrungsergänzung: Welche Auswirkungen die Einnahme von Calcium haben kann
Für eine Studie zum Thema Nahrungsergänzungsmittel wurden in Deutschland 1.041 Menschen im Alter von 18 bis 64 Jahren befragt. Es zeigte sich, dass insgesamt 70 Prozent der für den Statista Global Consumer Survey Befragten Nahrungsergänzungsmittel konsumieren. Es ist also keine Seltenheit, dass auf Vitamine und Nährstoffe in Kapselform zurückgegriffen wird. Mit einem Anteil von 53 Prozent werden Vitaminergänzungsmittel am häufigsten genommen.
Video:
Dazu äußerte sich unter anderem der Bundesverband der Verbraucherzentralen kritisch: Der größte Teil der Bevölkerung sei durch eine ausgewogene Ernährungsweise ausreichend mit Nährstoffen versorgt und greift auf Nahrungsergänzungsmittel zurück; ohne, dass eine Unterversorgung vorliegt.
Dr. Jacob Hascalovici warnt in einem Interview mit "Eat This, Not That!" sogar ausdrücklich vor der Einnahme einiger Nährstoffe. Begründet wird seine Warnung durch die Annahme, dass eine Überdosierung bestimmter Nährstoffe dem Körper schaden könne. So ist es unter anderem bei Calcium. Während Calcium einerseits zu den lebenswichtigen Mineralstoffen gehört, könne eine Einnahme des Mineralstoffes in Form von Nahrungsergänzungen das Herzinfarktrisiko erhöhen.
Nahrungsergänzungsmittel mit Ginkgo und Beta-Carotin
Bei Menschen, die ihre Blutfließeigenschaften verbessern wollen, sind Kapseln mit dem Extrakt des Ginkgo-Baumes beliebt. Darüber hinaus wird den Kapseln eine positive Auswirkung auf das Demenz-Risiko sowie die Gedächtnis- und Konzentrationsleistung zugeschrieben. Im Zuge der Initiative Klartext Nahrungsergänzung warnt die Verbraucherzentrale speziell vor Mitteln mit Ginkgo. Erstens seien die Extrakte in Nahrungsergänzungsmitteln nicht standardisiert, was bedeutet, dass sich die einzelnen Mittel gravierend voneinander unterschieden können. Des Weiteren wird Ginkgo nicht zur Prävention von Demenz empfohlen und auch die Auswirkungen auf Konzentration- und Gedächtnisleistung sind nicht nachgewiesen. Nebenwirkungen sowie Wechselwirkungen aufgrund der Einnahme von anderen Medikamenten sind möglich. Hast du beispielsweise Epilepsie, könnte die Einnahme des Pflanzenextraktes zu Krampfanfällen führen.
Kapseln mit Beta-Carotin, auch bekannt als Provitamin A, erfreuen sich ebenfalls großer Beliebtheit. Grund dafür ist unter anderem die Werbung, in welcher das Vitamin als "Sonnenschutz von innen" beschrieben wird. Auch hier informiert die Verbraucherzentrale darüber, dass die Kapseln nicht halten, was sie versprechen. Das Eincremen mit Sonnenschutzmittel können die Kapseln nicht ersetzen. Um einen umfassenden Schutz vor UV-Strahlen gewährleisten zu können, müssten die Tabletten für mindestens 10 Wochen in einer Dosierung von mehr als 20 Milligramm Beta-Carotin eingenommen werden. Diese Dosierung ist mit einem Blick auf die Gesundheit jedoch eindeutig zu hoch; eine Tagesdosis sollte nach Einschätzung des Bundesministeriums für Risikobewertung maximal 3,5 mg Beta-Carotin enthalten. Eine Gesundheitsgefahr besteht vor allem für Menschen, die rauchen. Wie Studien ergeben haben, führt die Einnahme von Beta-Carotin zu einem Anstieg der Lungenkrebsrate sowie einem erhöhten Risiko bei bereits bestehenden Herz-Kreislauf-Problemen. Eine entsprechende Warnung auf Tabakprodukten gibt es bisher nicht.