Höhere Lebenserwartung: Lieber "dick und fit" als schlank und faul?
Autor: Annabelle Heilig
Deutschland, Samstag, 30. Juli 2022
Zwei Drittel aller Männer und die Hälfte aller Frauen in Deutschland haben nach Angaben des Robert Koch-Instituts "zu viel auf den Rippen". Jedoch kann es deutlich gesünder sein, "dick und fit" anstatt schlank und faul zu sein. Was steckt dahinter und welche Rolle spielt Bewegung tatsächlich?
- Wann ist man dick?
- Was sagt der Body-Mass-Index (BMI) aus?
- So entscheidend ist Bewegung
- Warum ist körperlich faul sein schlimmer als dick zu sein?
Wer übergewichtig ist, lebt ungesund und leidet schneller und häufiger an Erkrankungen. Wer schlank ist, soll automatisch gesund sein. Diese Vorurteile halten sich - doch stimmen müssen sie nicht. Wer zwar etwas mehr Kilos mit sich herumträgt, dafür aber fit und oft in Bewegung ist, kann durchaus sehr viel gesünder sein und gesünder leben als schlanke Menschen, die körperlich faul sind. Fitness und Bewegung halten Körper und Geist in Schwung und tragen so zu einer höheren Lebenserwartung bei. Kann man also sagen: Lieber "dick und fit", als schlank und faul?
Wann ist man "dick"?
Das perfekte Maß, um sagen zu können, ob ein bestimmtes Körpergewicht oder eine spezielle Körperform gesundheitsschädlich oder gesundheitsfördernd ist, existiert bislang nicht. Es gibt Anhaltspunkte, doch jeder Mensch und jeder Körper ist anders. Nur, weil jemand übergewichtig ist, heißt das nicht automatisch, dass er ungesünder lebt oder zwingend mehr Angst haben muss, schwerer in seinem Leben zu erkranken, als schlanke Menschen. Zur Orientierung und eigenen Einschätzung soll der Body-Mass-Index helfen.
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Laut Body-Mass-Index (BMI) weisen Werte über 25 auf Übergewicht hin, ab einem Wert von 30 spricht man von Fettleibigkeit (Adipositas). Mehr als zwei Milliarden Menschen weltweit haben einen BMI über 25 und sind damit offiziell übergewichtig. In den letzten Jahren hat sich als weitere Maßeinheit der Bauchumfang etabliert. Das Risiko, künftig beispielsweise eine Herz-Kreislauf-Erkrankung zu erleiden, steigt mit wachsendem Bauchumfang. Bei Männern steigt das Risiko für diverse Erkrankungen ab einem Bauchumfang von 102 Zentimetern, bei Frauen ab einem Umfang von 88 Zentimetern.
Sitzt das zusätzliche Fett an Hüften, Oberschenkeln, Beinen und Po hat keine negativen Auswirkungen auf die Gesundheit. Wer hier also Fettpölsterchen hat, wird wohl auch einen höheren BMI haben. Dieser ist dann allerdings - ähnlich wie bei den Bodybuildern - nicht aussagekräftig, was deine Gesundheit anbelangt. Laut Bundeszentrum für Ernährung richtet Fett, das sich vor allem am Bauch ansammelt, einen größeren Schaden, vor allem an den inneren Organen, an und stellt somit ein Risiko für unsere Gesundheit dar.
Was sagt der BMI aus?
Der BMI sagt dir, ob du innerhalb des gesundheitlich empfohlenen Normbereichs liegst und kann darauf hinweisen, ob du eventuell ab- oder zunehmen solltest. Der BMI ist also ein Indikator zur Bewertung deines Körpergewichts im Verhältnis zur Körpergröße.
Buchtipp: Der Ernährungskompass - Bestseller jetzt bei Amazon anschauenSo wird der BMI berechnet: Gewicht geteilt durch die Körpergröße in Metern zum Quadrat, oder du benutzt einfach einen BMI-Rechner. Oft ist der BMI Grundlage bei einem Figur-Check oder bei Diäterstellungen. Der daraus entstandene Wert wird in drei Hauptkategorien eingeteilt: