Anzeichen für Lipödem: Wie du es erkennst und was du dagegen tun kannst
Autor: Louisa Thönig
Deutschland, Donnerstag, 13. April 2023
Bei einem Lipödem werden nicht nur die Arme und Beine immer dicker, sondern Betroffene leiden unter starken Druckschmerzen und Spannungsgefühlen. Frauen sind hauptsächlich davon betroffen.
- Entstehung Lipödem: Genaue Ursachen weiterhin unerforscht
- Leit- und Begleitsymptome der Erkrankung
- Stadien und Typen des Lipödems
- Diese Therapie soll gegen die Erkrankung helfen
- Lipödem-Test: Der 13-Punkte-Check
Das Lipödem ist eine Störung der Fettverteilung. Die Fettvermehrung, die dabei auftritt, ist besonders an Beinen, der Hüfte und dem Gesäß sichtbar. In einigen Fällen tritt diese auch an den Armen auf. Hierzulande sind rund 3,8 Millionen Menschen, hauptsächlich Frauen, daran erkrankt. Es ist aber anzunehmen, dass die Dunkelziffer sehr viel höher ist. Lipödem wird häufig mit Lymphödem oder Adipositas verwechselt und auch von Ärzten nicht immer richtig erkannt. Viele Betroffene denken daher, dass sie sich falsch ernähren oder zu wenig bewegen. Erst in den vergangenen zwanzig Jahren ist das Lipödem etwas mehr in das Bewusstsein der Mediziner gerückt.
Ursache: Wie entsteht ein Lipödem?
Es ist bisher nicht abschließend erforscht, welche Ursachen ein Lipödem hat. In einer Sache ist man sich allerdings einig: Ernährung und Körpergewicht haben keinen größeren Einfluss auf die Entstehung eines Lipödems. Sie können die Erkrankung aber verschlimmern. Das zeigt sich allein daran, dass schlanke Frauen die Fettverteilungsstörung genauso entwickeln können wie normal- oder übergewichtige Frauen.
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Vermutet wird, dass die erbliche Veranlagung bei der Krankheitsentstehung eine Rolle spielt und weibliche Hormone Einfluss darauf haben. Auffällig ist, dass häufig zwei oder mehr weibliche Familienmitglieder ebenfalls betroffen sind. Zudem kann das Lipödem grundsätzlich zu jedem Zeitpunkt des Lebens auftreten. Meist löst aber eine hormonelle Umstellung wie die Pubertät, eine Schwangerschaft, die Einnahme hormoneller Verhütungsmittel oder die Wechseljahre die Erkrankung aus.
Eine steigende Zahl an Fettzellen und deren Vergrößerung sind für die krankheitstypische Vermehrung des Unterhautfettgewebes verantwortlich. Dazu kommt, dass die Durchlässigkeit der als Kapillaren bezeichneten feinen Blutgefäße in den betroffenen Regionen zunimmt und sich dort mehr Flüssigkeit aus dem Gefäßsystem ins umliegende Gewebe ansammeln kann. Diese Wassereinlagerungen können nicht mehr ausreichend abtransportiert werden und es bilden sich Ödeme.
Symptome eines Lipödems
Da die Symptome anderen Erkrankungen ähneln, ist die Diagnose für betroffene Frauen ein langwieriger Prozess. Unterschieden wird deshalb in Leit- und Begleitsymptome. Leitsymptome beschreiben die auffälligen Symptome, die für eine Differenzierung und Diagnose zwischen ähnlichen Erkrankungen, wie Restless-Legs-Syndrom, Polyneuropathie oder auch chronisch-venöse-Insuffizienz wegweisend sind. Das sind unter anderem:
- Körperliche Proportionen unpassend zum restlichen Körper (Säulenbeine bei einem schlanken Oberkörper)
- Neigung zu blauen Flecken
- In Armen und Beinen treten schmerzende Spannungsgefühle auf
- Orangenhaut und Cellulite
- Körperareale fühlen sich kalt an
- Schmerzen durch Hochlagern der Beine oder Aktivität nicht zu lindern
- Fettpolster an Armen und Beinen treten symmetrisch auf