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Anzeichen für chronischen Durchfall: Warum das gefährlich werden kann - und wann du einen Arzt aufsuchen solltest


Autor: Michi Standl

Deutschland, Donnerstag, 10. November 2022

Hast du etwas falsches gegessen, kann es zu Durchfall kommen. Leidest du allerdings häufiger unter Durchfall oder Magen-Darm-Beschwerden, kann auch eine chronische Erkrankung vorliegen - dann kann es unter Umständen sogar gefährlich werden.
Chronischer Durchfall und Darm-Entzündungen sollten nicht auf die leichte Schulter genommen werden, da sie schwerwiegende Folgen nach sich ziehen können.


  • Was ist Durchfall?
  • Wie erkennt man einen chronischen Durchfall?
  • Welche Ursachen hat Durchfall?
  • Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

Durchfall belastet nicht nur das Wohlbefinden. Er kann auch Folgeprobleme für den gesamten Organismus mit sich bringen. Daher ist es bei anhaltendem oder chronischem Durchfall wichtig, die möglichen Ursachen von einem Arzt abklären zu lassen.

Durchfall: Wann ist er chronisch?

Laut dem Verein Gastro-Liga, der sich medizinisch mit Darm- und Magenerkrankungen beschäftigt, spricht man von Durchfall bei drei oder mehr ungeformten Stuhlgängen pro Tag. Auch wenn der Stuhlgang ungewöhnlich flüssig ist, kannst du von Durchfall ausgehen. Die nächste Stufe ist der sogenannte "anhaltende Stuhlgang". Das ist der Fall, wenn du zwei bis vier Wochen davon betroffen bist. Ab vier Wochen ist der Durchfall chronisch.

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Durchfall ist mehr als ein "unnormaler Toilettengang". Er kann sogar gefährlich werden. Denn der Körper scheidet vermehrt Wasser und Mineralsalze aus. Das bringt den Flüssigkeits- und Energiehaushalt des Körpers durcheinander. Vor allem bei chronischem und schwerem, akutem Durchfall besteht dabei die Gefahr der Austrocknung.

"Der Elektrolyt- und Flüssigkeitsverlust kann den Kreislauf stark beeinträchtigen. Mögliche Folgen sind Ohnmacht und Verwirrtheitssymptome – bis hin zum Delirium – oder Herzrhythmusstörungen. Auch das Risiko für Harnwegsinfekte oder eine Thrombose steigt", erklärt Prof. Dr. Bernhard Lembcke, Facharzt für Innere Medizin und Gastroenterologe in Frankfurt am Main.

Chronischer Durchfall: Das sind die Ursachen

Die Ursachen für chronischen Durchfall sind vielfältig. Eine der häufigsten ist das sogenannte Reizdarmsyndrom. Hier sind die Durchfälle aber mild und stellen keine Bedrohung dar. Ungefähr 10 bis 20 Prozent der Bevölkerung westlicher Industrienationen sind laut Gastro-Liga davon betroffen. Es äußert sich beispielsweise mit wiederkehrenden Durchfällen, Verstopfung, Bauchschmerzen und Blähungen.

Auch die chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen kommen als Auslöser von chronischem Durchfall infrage. Dazu gehören in erster Linie die beiden Erkrankungen Morbus Crohn und Colitis ulcerosa, die sich mit vielfältigen Symptomen äußern können, je nachdem, welcher Darmabschnitt betroffen ist und welche Form vorliegt.

Daneben gibt es eine Reihe weitere Erkrankungen, die mit chronischem Durchfall einhergehen können.

Wie wird chronischer Durchfall behandelt?

"Bei der Abklärung müssen immer ganz unterschiedliche Faktoren in Betracht gezogen werden. So kann chronischer Durchfall durch viele verschiedene Medikamente ausgelöst werden. Auch Nahrungsmittelunverträglichkeiten, übermäßiger Alkoholkonsum, dauerhafte psychische Belastungen oder auch Tumorerkrankungen und eine Vielzahl an Entzündungen kommen als Verursacher infrage", so Prof. Lembcke.

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Bei Flüssigkeitsverlust ist es grundsätzlich wichtig, dem Körper zunächst wieder ausreichend Flüssigkeit und Elektrolyte zuzuführen – sei es durch ausreichendes Trinken oder auch als Infusion. Da chronischer Durchfall sehr unterschiedliche, auch ernst zu nehmende Ursachen haben kann, sind die Therapieansätze entsprechend unterschiedlich.

Prof. Lembcke betont: "Bei chronischem Durchfall ist es sehr wichtig, die Grunderkrankung oder zugrunde liegende Ursache ausfindig zu machen und gezielt zu behandeln." Daher seien spezifische Untersuchungen bei chronischem Durchfall unabdingbar.

Gelegentlicher Durchfall: Diese Hausmittel helfen

Wenn du nur gelegentlich oder einmalig an Durchfall aufgrund einer Magen-Darm-Grippe leidest, können Hausmittel helfen. Neben Tees mit verschiedenen Wirkungen empfiehlt die Barmer Krankenkasse bekömmliche Kost: 

  • Kamillentee beruhigt die Verdauungsorgane und wirkt gleichzeitig entzündungshemmend
  • Anis-, Fenchel- und Kümmeltee lindern Krämpfe
  • Pfefferminztee hilft gegen Übelkeit
  • Reis
  • Zwieback
  • Gemüse- oder Hühnerbrühe
  • gekochte Möhren
  • geriebene Äpfel
  • Bananen