Allergisch auf künstliche Gelenke: Diese Symptome zeigen sich
Autor: Susi Geus
Deutschland, Donnerstag, 25. Mai 2023
Künstliche Gelenke sind eine große Errungenschaft der modernen Medizin. Sie ermöglichen vielen Menschen einen schmerzfreien Alltag. Doch wie reagiert dein Körper auf die Endoprothese?
- Wann bekommt man ein künstliches Gelenk?
- Aus welchen Materialien bestehen künstliche Gelenke?
- Kannst du allergisch auf den Fremdkörper reagieren?
- Wie kann man allergische Reaktionen vermeiden?
Wie Heraeus Medical schreibt, setzte der Chirurg Themistocles Gluck 1890 in Berlin das erste künstliche Kniegelenk aus Elfenbein und Nickelstahl bei einem Patienten ein. Der Einsatz der ersten künstlichen Hüfte erfolgte dann 1938. Inzwischen sind Materialien und Techniken so weit optimiert, dass Gelenkersatzoperationen fast schon Routine sind. Dennoch können die Implantate zu Allergien und Reaktionen des Körpers führen.
Wann bekommt man ein künstliches Gelenk?
Wie du auf der Seite des Statistischen Bundesamts nachlesen kannst, werden die meisten künstlichen Gelenke an der Hüfte eingesetzt; mit ca. 200.000 Operationen pro Jahr steht dieser Körperteil in Deutschland auf dem ersten Platz. Gefolgt von Knie, mit ca. 172.011 und Schulter mit 25.000 Operationen (Stand 2021).
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Meistens führt Arthrose zum Einsatz eines künstlichen Hüftgelenks, aber auch Brüche, besondere Erkrankungen und Durchblutungsstörungen des Knochens können Gründe für einen Gelenkersatz sein. Ausschlaggebend für eine Operation ist der Leidensdruck der Patient*innen, wie z. B. starke Schmerzen und Bewegungseinschränkungen. Hilfe zur Orientierung, wann eine Operation erfolgen sollte, bietet die Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie (DGOOC).
Die Leitlinie nennt vier Hauptkriterien, die beispielsweise für die Implantation einer Knie-Endoprothese erfüllt sein sollen:
- Der Schmerz besteht seit mindestens 3 bis 6 Monaten und tritt entweder dauerhaft oder mehrmals wöchentlich bei Belastung auf.
- Das Röntgenbild zeigt deutlich, dass eine Arthrose vorliegt, d. h. der Knorpel ist nur noch gering oder gar nicht mehr vorhanden.
- Konservative Behandlungsmethoden fruchten nicht mehr. Medikamente und Krankengymnastik bringen über einen Zeitraum von bis zu einem halben Jahr keine Besserung.
- Die Schmerzen schränken den Patienten im täglichen Leben so stark ein, dass er nicht mehr bereit ist, damit zu leben.
Aus welchen Materialien bestehen künstliche Gelenke?
Je nachdem für welches Gelenk eine Prothese benötigt wird, variieren die Materialien ein wenig, denn die Gelenke müssen unterschiedliche Funktionen erfüllen. Außerdem wird natürlich ständig an Verbesserungen gearbeitet.