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Vegane Gummibärchen: Öko-Test enthüllt bedenkliche Stoffe


Autor: Kara Marie

Deutschland, Dienstag, 16. Sept. 2025

Vegane Fruchtgummis versprechen Genuss ohne tierische Zutaten – doch der aktuelle Öko-Test zeigt, dass viele Produkte mit bedenklichen Inhaltsstoffen und mangelhafter Deklaration auffallen. Nur wenige Sorten können wirklich überzeugen und sind frei von kritischen Zusätzen.
Öko-Test deckt auf: Vegane Gummibärchen enthalten oft bedenkliche Inhaltsstoffe und mangelhafte Deklarationen, trotz ihres Versprechens auf gesunden Genuss.


Vegane Fruchtgummis sind längst in den Supermarktregalen angekommen und erfreuen sich großer Beliebtheit bei gesundheitsbewussten Naschkatzen. Doch wer glaubt, dass diese Produkte automatisch gesünder sind, sollte genauer hinschauen: Der aktuelle Test von Öko-Test nimmt zwanzig vegane Fruchtgummis unter die Lupe und fördert dabei einige unerwartete Ergebnisse zutage.

Neben unnötigen Vitaminzusätzen und kritischen Geliermitteln wie Carrageen bemängeln die Experten auch die fehlende Transparenz bei Farbstoffen und Aromen. Oft fehlen wichtige Hinweise auf der Verpackung, die laut Gesetz eigentlich vorgeschrieben wären. Das Resultat: Nur zwei Sorten schneiden wirklich gut ab, während viele Produkte durchfallen. Wer Wert auf gesunde und ehrliche Naschereien legt, sollte deshalb die Testergebnisse kennen und beim nächsten Einkauf ganz genau hinschauen. Den vollständigen Test findest du hier.

Von Bio bis künstlich: So schneiden vegane Gummibärchen im Test ab

Insgesamt hat Öko-Test 20 verschiedene vegane Gummibärchen unter die Lupe genommen. Fünf dieser Waren sind sogar mit einem Bio-Label ausgezeichnet. Der Preis pro 100 Gramm lag bei den getesteten Produkten zwischen 37 Cent und 2,43 Euro. Dabei konnten nur zwei vegane Fruchtgummis überzeugen, vier weitere erhielten die Auszeichnung "gut". 

Besonders negativ ins Auge gefallen sind den Experten unnötige Vitaminzusätze, Carrageen als Geliermittel, nicht deklarierte Farbstoffe und zugesetzte (natürliche) Aromen. In veganen Fruchtgummis sind oft statt Gelatine Stärke oder Pektine enthalten, das sind pflanzliche Kohlenhydrate.

Um die Fruchtgummis mit Geschmack zu versehen, werden in der Regel Zucker, Aromen und Fruchtsaftkonzentrate verwendet. Für die Säure wird Zitronen- und Apfelsäure genutzt. Doch was steckt sonst noch in den veganen Fruchtgummis? 

Vitaminzusatz und Geliermittel: Diese Inhaltsstoffe sieht Öko-Test kritisch

Fruchtgummis mit Vitaminen und vitaminähnlichen Zutaten anzureichern, ist aus der Sicht von Öko-Test überhaupt nicht sinnvoll. Denn ein Veganer sollte seinen Vitaminbedarf nicht mit Gummibärchen decken. Du darfst nicht vergessen, dass du dir neben den Vitaminen auch jede Menge Zucker zuführst. 

Auch das Geliermittel Carrageen bewertet das Team als kritisch. Denn diese Zutat kann den Darm und somit deine Gesundheit auf schlechte Art und Weise beeinflussen und sogar Entzündungen hervorrufen. 

Der Test machte deutlich, dass man nicht zwingend Carrageen verwenden muss, da es auch bessere Geliermittel gibt, die nicht in der Kritik stehen und somit deutlich gesünder für dich und deinen Darm sind. 

Welche Angaben fehlen auf der Verpackung?

Im Labor sind die Experten auf Farbstoffe aufmerksam geworden, die nicht als Inhaltsstoffe auf der Verpackung gelistet sind. Das ist ein klarer Verstoß gegen die EU-Lebensmittelinformationsverordnung, die das verpflichtend vorsieht. 

Entdeckt worden sind die Stoffe Allurarot AC und Brillantblau FCF, die die Produkte entsprechend bunt färben sollen. Doch diese Farbe hätte man auch durch natürliche Zusatzstoffe erreichen können. 

Der Stoff Allurarot AC muss außerdem mit dem Hinweis "Kann Aktivität und Aufmerksamkeit bei Kindern beeinträchtigen" versehen werden. Auch davon fehlt auf der Verpackung jede Spur. Öko-Test geht sogar so weit zu sagen, dass diese Fruchtgummis nicht in den Handel gehören.

Was hat es mit den Aromen auf sich?

Ein weiterer Kritikpunkt sind die Aromen. Denn wenn nur "Aroma" auf der Packung steht, weißt du nicht, ob das Aroma natürlich oder künstlich ist. Bei einer der getesteten Waren kam heraus, dass zwei Stoffe verwendet worden sind, die nicht natürlich sind, aber so deklariert wurden. 

Öko-Test empfiehlt, immer Frucht-Aromen zu nutzen, die natürlichen Ursprungs sind. Bei Bio-Lebensmitteln ist dies sogar ein "Muss", da Bio-Artikel deutlich strenger kontrolliert werden. Wird ein Aromastoff als natürlich deklariert, muss der Aromastoff zu 95 Prozent natürlich sein. 

Das Labor fand heraus, dass bei einer der Waren mehr als 5 Prozent Fremdaroma vorhanden war. Somit wäre eine Zulassung als Bio-Produkt im Grunde genommen obsolet. Das Produkt dürfte nicht das Bio-Label tragen.