Expertin mahnt: Dieses Gemüse bekommen Kinder viel zu selten

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Eine gesunde Ernährung ist wichtig – insbesondere für Kinder. Laut einer US-amerikanischen Kinderärztin gehören Bohnen auf den kindlichen Speiseplan, da sie ein wahres Superfood sind.

  • Unterschätztes Superfood: Warum sind Bohnen für Kinder so gesund?
  • Ab wann dürfen Kinder Bohnen essen und was gilt es dabei zu beachten?
  • Welche Vorteile hat eine Ernährung mit Bohnen noch?

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE) empfiehlt den Verzehr von fünf Portionen Obst und Gemüse pro Tag. Mindestens ein- bis zweimal in der Woche sollten hierbei Hülsenfrüchte auf dem Speiseplan stehen – auch bei Kindern. Die US-amerikanische Kinderärztin Dr. Kelly Fradin spricht sich insbesondere für Bohnen als Bestandteil der kindlichen Ernährung aus. Diese seien gut für die Gesundheit und somit für die kindliche Entwicklung. Zudem seien sie äußerst vielseitig in der Zubereitung. Sind Bohnen wirklich ein Superfood? 

Unterschätztes Superfood: Warum sind Bohnen für Kinder so gesund?

Eltern sollten bei der Ernährung ihrer Kinder darauf achten, möglichst viele Lebensmittelgruppen abzudecken. So stellen sie sicher, dass die Kinder mit allen wichtigen Nährstoffen versorgt sind. Laut Bundesinstitut für öffentliche Gesundheit sind vor allem pflanzliche Lebensmittel essenziell für die kindliche Entwicklung. Für eine ausgewogene und gesunde Ernährung gehören somit reichlich Obst, Gemüse und Getreide auf den Speiseplan. Je bunter der Teller, desto besser.

Bei Gemüse greifen Eltern oft zu Karotten, Pastinaken, Gurken und Paprika. Hülsenfrüchte, insbesondere Bohnen, kommen eher selten auf den Tisch. Der Kinderärztin Dr. Kelly Fradin zufolge ein Fehler. Denn: Bohnen sind ein wahres Superfood! Sie enthalten:

  • Vitamine und Mineralstoffe: Die in Bohnen enthaltenen Vitamine (u. a. Vitamin B6 und B9) und Mineralstoffe (etwa Magnesium, Kalzium, Eisen) sind wichtig für das körperliche Wachstum von Kindern.
  • Proteine: Bohnen gelten als besonders eiweißreich. Sie sind eine hervorragende pflanzliche Eiweißquelle und somit etwa bei einer vegetarischen oder veganen Ernährung eine ausgezeichnete Alternative zu tierischem Eiweiß.
  • Sekundäre Pflanzenstoffe: Sekundären Pflanzenstoffen werden verschiedene gesundheitsfördernde Eigenschaften zugeschrieben. Sie sollen zur gesunden Entwicklung beitragen und das Immunsystem stärken können.
  • Ballaststoffe: Bohnen enthalten lösliche und unlösliche Ballaststoffe. Unlösliche Ballaststoffe regen die Verdauung an, lösliche Ballaststoffe sorgen für eine gute Sättigung. Bohnen fördern somit eine gesunde Verdauung und erhöhen das Sättigungsgefühl. Dadurch können sie zur Regulierung des Blutzuckerspiegels beitragen.

Ab wann dürfen Kinder Bohnen essen und was gilt es dabei zu beachten?

Spätestens mit Beginn des siebten Monats sollten Eltern mit der Beikost-Einführung beginnen. Bohnen können in der Regel schon ab dem Beikoststart in die Ernährung integriert werden. Allerdings sollten neue Lebensmittel wie Bohnen stets behutsam eingeführt werden. Starte mit einer kleinen Menge und beobachte, wie dein Kind reagiert.

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Viele Eltern haben Bedenken, ihrem Kind Bohnen zu servieren, da Hülsenfrüchten eine blähende Wirkung nachgesagt wird. Schuld an den Blähungen sind die in Hülsenfrüchten enthaltenen Mehrfachzucker (Polysaccharide). Um Blähungen zu vermeiden, rät etwa Öko-Test dazu, Bohnen vor dem Kochen stets zu waschen – insbesondere, wenn es sich um Bohnen aus der Dose handelt. Denn in der Konservenflüssigkeit sammelt sich der Mehrfachzucker aus den Bohnen an.

Wichtig ist zudem, dass Bohnen gekocht werden. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) warnt eindringlich vor dem Verzehr roher Bohnen. Denn: Insbesondere grüne Bohnen enthalten das Protein Phasin, das für Menschen bereits in kleinen Dosen gesundheitsschädlich sein kann. Es wird erst durch hohe Temperaturen zerstört. Besonders für Kleinkinder mit ihrem geringen Körpergewicht können rohe Bohnen gefährlich werden. Bohnen sollten daher vor dem Verzehr unbedingt ausreichend erhitzt und gegart werden. Übrigens: Nicht nur bei Bohnen kann eine falsche Zubereitung gefährlich werden, auch bei diesen Lebensmitteln ist Vorsicht geboten.

Welche Vorteile hat eine Ernährung mit Bohnen noch?

Neben den bereits erwähnten gesundheitlichen Vorteilen gibt es weitere praktische Gründe dafür, Bohnen auf den kindlichen Speiseplan zu setzen. Bohnen sind:

  • günstig und relativ schnell zubereitet,
  • lange haltbar (etwa in Form von Dosenbohnen),
  • umweltfreundlich und ökologisch nachhaltig (im Vergleich zu tierischen Proteinquellen),
  • vielseitig einsetzbar (z. B. in Suppen, Eintöpfen und Bratlingen, als Bohnenmus oder als veganer Ei-Ersatz etwa in Brownies).

Bohnen sind also eine preiswerte und vielseitige Zutat für viele Gerichte. Sie können frisch, getrocknet oder aus der Dose verwendet werden. Es spielt übrigens keine Rolle, welche Bohnen du deinem Kind servierst. Ob Kidneybohnen, weiße Bohnen, grüne Bohnen – sie alle sind gesund und enthalten viele wichtige Nährstoffe. 

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