Rapsöl im Öko-Test: Schock-Ergebnis - Mineralölrückstände in fast allen Ölen
Autor: Alessa Waltz
Franken, Montag, 10. Januar 2022
Öko-Test knöpfte sich 23 Rapsöle vor und kam zu dem erschreckenden Ergebnis: die meisten Öle enthalten bedenkliche Rückstände von Mineralöl. Der Test zeigt auch, dass Qualität nicht teuer sein muss: Einen Liter Testsieger-Öl gibt's für gerade einmal 96 Cent.
- Öko-Test prüft 23 Rapsöle auf Schadstoffe und Geschmack
- Drei Öle sehr gut, schlecht schneidet Thomy (Nestlé) ab
- Wir erklären den Unterschied zwischen kaltgepressten und nativen Öl
- Erfahre hier außerdem, wie Schadstoffe ins Öl gelangen
Im Test von Öko-Test (Ausgabe 11/2020) befinden sich 23 Rapsöle. Darunter sowohl raffinierte als auch kaltgepresste Öle. Sie lassen sich auch in native und gedämpfte Öle unterscheiden: Native Öle sind naturbelassen, gedämpfte Öle werden im Anschluss an die Pressung mit Wasserdampf behandelt.
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Rapsöl ist ein pflanzliches Öl, das aus den Samen der Rapspflanze gewonnen wird. Seine Zusammensetzung an Fettsäuren ist ziemlich ausgewogen: 60 Prozent sind einfach ungesättigte Fettsäuren, 30 Prozent mehrfach ungesättigte. Mit einem Anteil von rund zehn Prozent Anteil ist Rapsöl die wichtigste pflanzliche Quelle für Alpha-Linolensäure, die Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren in einem guten Mischverhältnis enthält. In seiner Zusammensetzung ähnelt es dem Olivenöl. Daher wird Rapsöl auch als Olivenöl des Nordens bezeichnet.
Die Rapsöle wurden getestet auf:
- Mineralölrückstände
- polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK)
- die Fettschadstoffe 3-MCPD und Glycidol
- Pestizide
- Weichmacher
- Geschmack und Geruch
Ergebnis: Drei Öle sind "sehr gut", acht "gut", einige bewegen sich im Mittelfeld - wirklich schlecht ist das Rapsöl von Thomy vom Riesen-Konzern Nestlé. Bei diesem Öl konnte Öko-Test stark erhöhte Mineralölbestandteile und erhöhte PAK-Werte feststellen. Wer gesund kochen möchte, sollte auf einige Rapsöle* im Test von Öko-Test besser verzichten. Aber keine Sorge: Es gibt genügend Alternativen, die gänzlich ohne schädliche Stoffe, wie etwa Mineralölbestandteile, auskommen - und diese Öle sind zum Teil sehr preiswert.
Nur 5 Öle ohne Mineralöl - "Thomy" ist Schlusslicht
Das negative Ergebnis des Rapsöl-Tests von Öko-Test: 18 der 23 getesteten Öle enthalten Rückstände von Mineralöl - lediglich fünf sind frei davon. In insgesamt neun Ölen ist der Mineralöl-Wert zwar gering, aber dennoch vorhanden (beispielsweise bei K-Bio Rapsöl nativ kaltgepresst und bei Gut & Günstig Pflanzenöl aus Raps).
Von acht Rapsölen rät das Öko-Test-Team ab: Sie enthalten stark erhöhte Mineralölbestandteile, die laut dem Team nichts in einem gesunden Öl zu suchen haben. Darunter fallen unter anderem Dennree Rapsöl kaltgepresst nativ, dm Bio Rapsöl kaltgepresst nativ, Alnatura Rapsöl nativ und Brändle Vita Rapsöl.