Plastik, Pappe, Pack: Wie gesundheitsschädliche Stoffe in dein Essen gelangen
Autor: Andrea Baumann
Deutschland, Sonntag, 20. April 2025
Plastik steckt in vielen Lebensmittelverpackungen und kann in dein Essen gelangen. Wie Mikroplastik & Co. deine Gesundheit gefährden und wie du dich davor schützen kannst.
- Welche Schadstoffe stecken in Lebensmittelverpackungen?
- Wie gelangen Schadstoffe aus Verpackungen in unser Essen?
- Wie kann man sich vor gesundheitsschädlichen Stoffen schützen?
Ob Gemüse und Obst, Nudeln, Reis oder Milchprodukte: Verpackungen aus Plastik, Pappe oder beschichteten Materialien sind aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Sie sollen Lebensmittel frisch halten, vor Keimen schützen und den Transport erleichtern. Doch kaum jemand denkt daran, dass genau diese Verpackungen auch eine Gefahr für die Gesundheit darstellen können. Schadstoffe aus den Materialien können in unser Essen übergehen und sich im Körper anreichern. Besonders bedenklich sind Plastikverbindungen und Mikroplastik, die inzwischen in menschlichem Gewebe nachgewiesen wurden. Wir erklären, wie diese Stoffe in die Nahrung gelangen, welche gesundheitlichen Folgen sie haben und wie du sich davor schützen kannst.
Welche Schadstoffe stecken in Lebensmittelverpackungen?
Lebensmittelverpackungen bestehen oft aus einer Vielzahl unterschiedlicher Materialien, die nicht nur für Stabilität und Schutz sorgen, sondern auch gesundheitsschädliche Stoffe enthalten können. Besonders problematisch sind Weichmacher, die in Plastikverpackungen enthalten sind: Sie können sich aus der Verpackung lösen und in die Lebensmittel übergehen.
Ein weiteres Problem sind Mineralölrückstände, die oft in recycelten Kartonverpackungen vorkommen. Diese krebserregenden Substanzen können sich durch fettige oder feuchte Lebensmittel lösen und in den Körper gelangen. Bisphenole wiederum, die in Dosenbeschichtungen und Kunststoffverpackungen enthalten sind, können die Schilddrüsenfunktion beeinflussen und das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen. Besonders bedenklich ist BPA (Bisphenol A), das bei hohen Temperaturen oder durch Kontakt mit sauren Lebensmitteln schneller freigesetzt wird.
Auch Mikroplastik ist gesundheitsschädlich: Die winzigen Kunststoffpartikel entstehen, wenn sich Plastikverpackungen mit der Zeit zersetzen. Über verpackte Lebensmittel kann Mikroplastik in den menschlichen Körper gelangen. Dort kann es sich in Organen und Blutgefäßen anlagern und Entzündungen sowie andere Gesundheitsbeschwerden fördern.
Wie gelangen Schadstoffe aus Verpackungen in unser Essen?
Schadstoffe aus Verpackungen können auf verschiedene Arten in Lebensmittel übergehen. Ein wesentlicher Faktor ist die Lagerdauer: Je länger Lebensmittel in einer problematischen Verpackung lagern, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich schädliche Stoffe lösen. Vor allem fetthaltige Lebensmittel wie Butter oder Käse sind dafür anfällig, da Fett viele der chemischen Verbindungen besonders gut aufnimmt.
Die Temperatur spielt ebenfalls eine wichtige Rolle. So setzen Verpackungsmaterialien bei Wärme vermehrt Chemikalien frei. Dies betrifft vor allem heiße Speisen, die in Plastikbehältern aufbewahrt oder erhitzt werden. Mikrowellenverpackungen aus Kunststoff können bei der Erwärmung besonders viele schädliche Stoffe an das Essen abgeben. Auch die Art des Lebensmittels ist entscheidend: Saure oder salzige Speisen können bestimmte Chemikalien schneller aus Verpackungsmaterialien herauslösen. Tomatenprodukte oder Zitronensaft sollten daher nicht in Plastikdosen aufbewahrt werden.