PFAS im Trinkwasser: BUND findet gefährliche Chemikalien - auch in Bayern
Autor: Kevin Kosmann
Deutschland, Donnerstag, 06. November 2025
In einer aktuellen Analyse wurden Spuren von sogenannten Ewigkeitschemikalien im Trinkwasser entdeckt. Der BUND fordert dringende Maßnahmen zur Regulierung.
Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hat in einer aktuellen Analyse Spuren von sogenannten Ewigkeitschemikalien im Trinkwasser entdeckt. Auch in Bayern wurden gesundheitsschädliche per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen (PFAS) nachgewiesen – in 42 von 46 untersuchten Proben.
PFAS werden in der Industrie vielseitig eingesetzt und stehen im Verdacht, schwere Erkrankungen zu verursachen. Zwar wurden die geltenden Grenzwerte nicht überschritten, doch Experten warnen vor langfristigen Risiken und fordern strengere Regulierungen. Wer Leitungswasser sicher trinken möchte, sollte sich auch ohne Chemikalien an die Vier-Stunden Regel halten.
Chemikalien in Trinkwasser gefunden - BUND fordert strengere Regeln
Die Proben wurden zwischen Juni und Oktober 2025 aus verschiedenen Regionen entnommen, darunter auch aus Bayern. In einigen Fällen lagen die gemessenen Werte bereits über den künftigen Grenzwerten, die ab 2026 beziehungsweise 2028 in der neuen Trinkwasserverordnung gelten sollen. Besonders hohe Werte wurden in Zeuthen (Brandenburg) und in Ludwigslust sowie Güstrow (Mecklenburg-Vorpommern) festgestellt – möglicherweise eine Folge des früheren Einsatzes von PFAS-haltigen Feuerlöschschäumen.
Bemerkenswert sei, dass PFAS nicht nur im Leitungswasser, sondern auch in tiefen Mineralwasserbrunnen gefunden wurden. "Unsere Stichproben zeigen, dass PFAS längst in unserem Wasserkreislauf angekommen sind", erklärte BUND-Geschäftsführerin Verena Graichen gegenüber der dpa. Die cheikalien seien von Oberflächengewässern über Grundwasser bis ins Trinkwasser vorgestoßen. Der Verband fordert deshalb eine strengere Regulierung - gerade weil die Aufbereitung des Trinkwassers extrem teuer ist.
Für Verbraucherinnen und Verbraucher bleibt Leitungswasser laut BUND weiterhin die ökologische Wahl – auch wenn PFAS in manchen Mineralwässern nachgewiesen werden können. Um die Aufnahme der Stoffe zu senken, empfiehlt der Verband, beim Einkauf auf Kennzeichnungen wie "PFAS-frei", "PFC-frei" oder "fluorcarbonfrei" zu achten. Zudem könne der Verzehr von weniger tierischen Produkten die PFAS-Aufnahme über Lebensmittel verringern.
kos mit dpa