Nanopartikel im Tee: Gesundheitsrisiken durch Mikroplastik senken
Autor: Tamara Schneider
Deutschland, Mittwoch, 29. Oktober 2025
Mikroplastik im Tee: Wie gelangen Nanopartikel aus dem Teebeutel ins Teewasser und welche Risiken sind damit verbunden? Wir verraten dir, wie du das Risiko minimierst.
- Mikro- und Nanoplastik: So gelangt es aus Teebeuteln in den Tee
- Das sagen Studien: Risiken für Gesundheit und Umwelt
- Verantwortung für deine Gesundheit: Treffe eine bewusste Produktauswahl
Tee gilt als gesundes und natürliches Getränk – doch wusstest du, dass sich in manchen Teebeuteln winzige Kunststoffpartikel verstecken können? Beim Aufbrühen lösen sich aus bestimmten Beuteln aus Nylon oder Polypropylen Mikro- und Nanoplastikpartikel, die in das Teewasser übergehen. Forschende und Behörden wie das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) warnen, dass dies nicht nur Umweltbelastungen verursacht, sondern auch Fragen zur gesundheitlichen Unbedenklichkeit aufwirft. Mit einer bewussten Produktauswahl kannst du das Risiko jedoch deutlich verringern.
So gelangen Mikro- und Nanoplastik aus Teebeuteln in den Tee
Mikroplastik ist leider nicht nur bildlich gesprochen "in aller Munde". Studien haben gezeigt, dass Kunststoffmaterialien von Teebeuteln – etwa Nylon (Polyamid) oder Polypropylen – unter Einfluss von heißem Wasser zerfallen und dabei winzige Partikel freisetzen. So berichtet eine Untersuchung aus dem Jahr 2019, dass ein einziger Kunststoff-Teebeutel beim Aufbrühen (95 °C) rund 11,6 Milliarden Mikroplastik-Partikel und 3,1 Milliarden Nanoplastik-Partikel ins Teewasser abgibt. Auch bei polymeren Materialien gelten diese Tendenzen.
Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hat diese Studien kritisch bewertet. Danach gibt es Schwachstellen in der Probenaufbereitung, etwa in der Trocknung von Extrakten, durch die Substanzen fälschlich als Partikel interpretiert werden könnten. Demnach seien "gesundheitliche Beeinträchtigungen nach derzeitigem Stand des Wissens nicht zu erwarten".
Die BfR-Bewertung betont, dass die berichteten Mengen derzeit kein erkennbares Gesundheitsrisiko darstellen. Zusammengefasst lässt sich dennoch sagen: Kunststoff-Teebeutel können theoretisch erhebliche Mengen an Mikro- und Nanopartikeln freisetzen. Die Höhe dieser Freisetzung ist allerdings umstritten und stark abhängig von der Methodik der Analyse.
Risiken für Gesundheit und Umwelt
Wie sich Mikro- bzw. Nanoplastik auf die Gesundheit auswirken, wird in der Forschung noch untersucht. Zell- und Tierstudien deuten darauf hin, dass ultrafeine Partikel Entzündungsreaktionen, Zellstress oder Immunantworten auslösen könnten. In Deutschland und der Schweiz bestehen die meisten Teebeutel überwiegend aus Papier und pflanzlichen Fasern. Dennoch enthalten viele Produkte kleine Mengen Kunststoff – oftmals Polypropylen. Das ist wichtig, um den Beutel stabil und wasserbeständig zu machen. Ohne diese Beschichtung würde der Beutel beim Aufbrühen leicht reißen.
Thalia-Buchtipp: Anti-Entzündungs-Küche - Endlich gesund & fit mit basischer ErnährungWichtig ist auch, zwischen verschiedenen Teebeutelarten zu unterscheiden. Die klassischen Zweikammer-Teebeutel mit Schnur und Etikett werden in der Regel genäht und kommen ohne Kunststoff aus. Anders verhält es sich bei schnurlosen Teebeuteln, die vollständig verschweißt sind. Diese Klebenähte enthalten Kunststoffe, die sich beim Kompostieren nicht zersetzen. Während PET-Beutel hierzulande kaum verwendet werden, findet man Nylon-Beutel durchaus.